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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer
Autoren: Madeline Hunter
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und Emma in den Armen und betete, dass sich die Tortur, die sie ihnen zugemutet hatte, für sie auszahlen würde.
    »Das Wort dieser Frauen ist nicht der einzige Beweis, das kann ich Ihnen versichern«, ertönte eine Stimme von der Tür. Obwohl sie nicht sehr laut war, drehten sich alle um.
    Castleford stand im Türrahmen und brachte es fertig, gleichermaßen nachdenklich wie gleichgültig auszusehen. Er betrat den Salon und sah sich um. Er schien die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, gleichzeitig zu genießen und sich darüber zu ärgern.
    Er grüßte einige Gäste, dann bemerkte er Lathams Onkel. »Ah, Bischof eins und Bischof zwei. Welch ein Überfluss! Ist Ihr älterer Bruder nicht gekommen? Leidet er vielleicht immer noch an Schwermut, weil Latham seinen Vater überlebt hat?«
    »Hören Sie, Castleford, das ist äußerst geschmacklos«, murrte ein Herr. »Wie dieses ganze Spektakel.«
    »Dennoch sind Sie immer noch hier, nicht wahr?«
    Bislang hatte er Daphne noch nicht angesehen, aber nun tat er es und sein Blick sprach Bände. Unverhohlener Ärger schlug ihr entgegen.
    »Wenn es weitere Beweise gibt, Castleford«, sagte Summerhays, »dann wäre es das Beste, sie offenzulegen.«
    Castleford sah Latham an, jedoch ohne Zorn. Daphne fand, er wirkte beinahe traurig. »Mein Wort ist ein weiterer Beweis. Ich kann bestätigen, dass zumindest diese Frau hier die Wahrheit sagt.« Er zeigte auf Margaret. »Und wenn sie die Wahrheit sagt, dann kann man allen glauben, würde ich sagen. Ich weiß, dass ihre Aussage richtig ist, weil ich ihn mit ihr gesehen habe. Ich war Zeuge des Geschehens.«
    Sämtliche Anwesenden hielten den Atem an. Latham stand geradezu unter Schock.
    »Er lügt!«, fauchte er, als er die Sprache wiederfand. »Das sagt er nur, um sich einen Spaß zu machen. Er ist so verkommen, dass er so etwas für witzig hält.«
    »Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass ich ihn mit ihr gesehen habe. Ich habe ihn selbst von ihr heruntergezerrt.« Er sah Latham an. »Und so etwas ist grundsätzlich nicht witzig. Genau das hast du nie verstanden.«
    Die Bischöfe wandten sich Latham bestürzt zu. »Hast du nichts dazu zu sagen? Willst du das so stehen lassen?«, fragte der Ältere aufgebracht.
    »Er wägt seine Worte ab«, sagte Castleford. »Alles, was er tut, tut er mit Kalkül.« Er schritt auf Latham zu, und die Leute machten ihm eilig den Weg frei. »Wenn du noch einmal behauptest, dass ich lüge, muss ich dich zum Duell fordern, das weißt du. Oder du wirst mich in Kürze wegen der Beleidigung deiner Ehre herausfordern müssen. Ich denke, irgendwann werden wir in jedem Fall aufeinandertreffen.«
    Latham starrte ihn derart hasserfüllt an, dass Daphne schon befürchtete, es würde auf der Stelle, vor aller Augen, zu einem Unglück kommen. Doch Latham drängte mit verzerrter Miene und loderndem Blick an Castleford vorbei und verließ den Salon.
    Plötzlich war der Raum von Stimmengewirr erfüllt. Inmitten des ganzen Aufruhrs trat Castleford zu Daphne und blickte auf höchst herzogliche Weise auf sie herab.
    »Ich habe Ihnen verboten, selbst zu versuchen, ihn zu Fall zu bringen!«
    »Ich hatte andere Vorstellungen.«
    »Das sehe ich.«
    »Ich hatte diesen Plan schon, bevor ich davon erfahren habe, wie Sie Latham getäuscht haben. Und dann befand ich, dass achtzigtausend Pfund keine ausreichende Strafe sind.«
    »Wohl kaum.« Er schaute zu Emma und Susan hinüber. »Meine anderen beiden Pächterinnen, nehme ich an. Sie können mir später erzählen, wie Sie sie gefunden haben.« Er legte den Kopf schräg und sah sie argwöhnisch an. »Warum beschleicht mich der Verdacht, dass mir diese Geschichte nicht gefallen wird?«
    Hawkeswell und Summerhays kamen zu ihnen herüber. Trotz des offensichtlichen Sieges waren sie ernst und nüchtern. Castleford sah erst den einen, dann den anderen an, dann richtete er den Blick auf die Gäste. »Könnt Ihr die Meute hinausbefördern? Die zwei dort drüben schließen bereits Wetten ab, ob es zu einem Duell kommen wird.«
    Es dauerte nicht lange. Innerhalb von zwanzig Minuten hatte die ganze Gesellschaft das Haus verlassen.
    Nur drei Ehemänner und ein Liebhaber verblieben dort, die Daphne und ihre Freundinnen mit strengem Blick ins Visier nahmen, um ihnen gehörig die Leviten zu lesen.
    »Wollen Sie, dass ich ihn töte?«
    Die Frage drang an Daphnes Ohr, als der Rausch der Leidenschaft allmählich verging und sie der Realität von Neuem ins Auge sehen musste.
    Gewissermaßen hatte
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