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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer
Autoren: Madeline Hunter
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diese Frage und alles, was sie bedeutete, die ganze Zeit über ihnen geschwebt, seit sie die Bird Street verlassen hatten und in Castlefords Haus zurückgekehrt waren. Es erklärte vielleicht, wie er sie behandelt hatte; so als hätte er sie zwingen wollen, seine Herrschaft zu akzeptieren.
    »Wollen Sie ihn denn töten?«
    »Oh ja. Zu gern.«
    Sie vermutete, dass Letzteres diesen offensichtlichen Aufruhr in seinem Inneren verursachte.
    »Vielleicht gibt es gar kein Duell.«
    »Wenn er mich nicht herausfordert, gibt er praktisch zu, dass es wahr ist. Ein Duell bringt zwar niemanden dazu, seine Meinung zu ändern, aber es sorgt dafür, dass die Leute den Mund halten.«
    »Dann tut es mir leid, dass Sie von der Versammlung erfahren und sich eingemischt haben. Ich wollte Sie nicht in Gefahr bringen.«
    Er fasste sich an die Stirn, schüttelte den Kopf und stöhnte vor Ungeduld. »Haben Sie doch Vertrauen, Frau!
Ich
bin nicht in Gefahr. Er war schon immer ein schlechter Schütze. Ich hätte ihn schon vor Jahren zum Duell gefordert, wenn er mir nur annähernd das Wasser hätte reichen können.« Er seufzte. »Ich hätte es trotzdem tun sollen. Es wäre das Beste, wenn es ein für alle Mal vorbei wäre. Sein Ruf ist zerstört. Kein ehrenhafter Mann wird ihn noch seinen Freund nennen.«
    »Dann ist es vielleicht gar nicht nötig, ihn zu töten.«
    Er zuckte mit den Schultern und zog sie an sich. »Ich denke, wir sollten das Haus behalten. Die Lage ist gut. Und es ist unauffällig.«
    Sie raffte all ihren Mut zusammen. Sie hatte – natürlich vergeblich – gehofft, dass sie an diesem Abend nicht über das Danach reden würden, aber da es nun unweigerlich dazu kommen würde, ließ sie es einfach geschehen.
    »Ich habe es nur für einen Monat gemietet.«
    »Dann werde ich den Vermieter aufsuchen und den Mietvertrag verlängern.«
    »Ich werde nicht in London leben. Ich brauche hier kein Haus.«
    Er schaute sie an. »Aber wenn Sie herkommen, möchte ich nicht, dass Sie in der Park Lane oder bei einer anderen Freundin übernachten. Und da Sie nicht bei mir wohnen wollen, brauchen Sie sehr wohl ein Haus.«
    Sie verdrängte die Gefühle, die in ihr aufkamen, und atmete tief durch. »Ich glaube nicht, dass ich als Ihre Mätresse glücklich werden kann, Castleford. Ich weiß, es gibt Frauen, die es könnten, aber ich gehöre nicht dazu.«
    Er rührte sich nicht. Er sagte nichts. Sie wartete auf Einwände, doch die blieben aus.
    Und er sagte auch keinen Ton vom Heiraten. Alle diese Worte standen unausgesprochen im Raum.
    Es war so ungeheuerlich, dass er keinen Skandal mehr erregte. Doch es gab Skandale, die faszinierten, und es gab solche, die wirklich schockierten. Einen Skandal von letztgenannter Art hatte sie an diesem Tag ausgelöst, und sie wusste, dass es nun wochenlang Klatsch geben würde.
    Den Mann in diesem Bett kümmerte das nicht. Er war willens, wegen der Ereignisse des Tages einen alten Freund zu töten, wenn es sein musste. Er fand die Vorstellung, dass die Leute über sie tratschten, wahrscheinlich schlimmstenfalls langweilig. Er gab ihr nicht die Schuld an dem, was in der Vergangenheit passiert war, dessen war sie sich sicher.
    Aber nun wusste die ganze Welt, was Latham mit ihr gemacht hatte, wie auch immer die Leute darüber urteilen mochten. Ihr Ansehen war befleckt und der Makel würde ihr bis in alle Ewigkeit anhaften. Und im Gegensatz zu Castleford, dem Mann, durften dem Herzog von Castleford solche Dinge nicht egal sein, wenn es um seine Zukünftige ging.
    Hätte das Leben nur aus Samstagen und Montagen bestanden, hätte es vielleicht keine Rolle gespielt. Doch leider hatte jede Woche einen Dienstag.
    Er verlangte nicht, dass sie aussprach, dass diese Nacht ihre letzte war. Und er selbst sagte es auch nicht. Aber er küsste sie auf eine Art und Weise, die ihr das Herz brach, und sein warmer Atem ging ihr durch bis ins Blut, als er seinen Mund an ihrem Hals entlangbewegte.
    Sie gab sich ihm hin wie noch nie zuvor. Sie nahm alle Emotionen in ihrer ganzen Süße und ihrem ganzen Schmerz wahr, und jede einzelne machte das Liebesspiel noch lustvoller. Sie nahm sich vor, nichts davon zu vergessen. Niemals. Weder die Erregung noch die Schwermut und vor allem nicht die Liebe.

26
    »Ist dir vielleicht kalt, Audrianna?«, fragte Verity.
    »Mir geht es gut. Hör auf, mich wie eine Kranke zu behandeln! Die Geburt ist drei Wochen her und ich bin wieder ganz obenauf.«
    Verity legte Audrianna trotzdem eine Decke über die
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