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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer
Autoren: Madeline Hunter
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Augen glitzerten wie Diamanten. »Das fände ich eigentlich auch sehr schön.«
    Er sah sich um. Vom Haus aus waren sie gewiss nicht zu sehen. Also kniete er vor ihr nieder. »Erzählen Sie das bitte niemandem. Sonst bin ich erledigt.«
    Sie lachte und weinte gleichzeitig und beugte sich vor, um ihn auf die Wange zu küssen.
    »Daphne, möchtest du meine Frau werden, damit die Liebe, die wir füreinander empfinden, blühen und gedeihen kann wie die Blumen in deinem Gewächshaus?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Dann öffnete sie den Mund, um zu antworten. Doch es kam kein Ton heraus und sie schaute mit trauriger Miene zum Haus.
    Nach einer Weile sagte sie: »Es gab noch einen Grund für die eben erwähnte kluge Frau, den Herzog nicht zu heiraten, Castleford. Estelle. Jeder wird wissen, wessen Kind sie ist. Und ich weiß, wie sehr du ihn hasst.« Sie runzelte bekümmert die Stirn. »Ich könnte sie sicherlich auf dem neuen Anwesen lassen. Ich würde sie oft sehen, aber …« Als sie zu ihm hinunterschaute, sah er unendliches Bedauern in ihrem Gesicht. »Ich habe so lange darauf gewartet, sie bei mir zu haben.«
    »Ich mag ihn hassen, aber das Kind hasse ich nicht.« Er stand wieder auf. »Du kannst sagen, es sei das Kind von Hauptmann Joyes, wenn du möchtest. Du kannst auch sagen, es ist von Latham. Handhabe es, wie du willst. Und wenn du Estelle bei dir haben möchtest – dafür gibt es genug Platz. Du hast vielleicht bemerkt, dass ich zwei recht große Häuser besitze.« Er zog sie in seine Arme. »Ich liebe dich. Hör auf, dir Gründe einfallen zu lassen, warum du mich nicht heiraten willst, und sag Ja.«
    Sie sah zu ihm auf und legte ihre Hand an seine Wange. In diesem Moment erschien ihm ihr Gesicht schöner denn je. Es war nicht gerötet und es zeigte keine wie auch immer geartete Aufregung, aber auch keine Zurückhaltung. Es zeigte einfach Daphne, wie sie wirklich war – und so offen und verletzlich, wie er sie noch nie erlebt hatte.
    »Ja, ich will. Ich will dich heiraten, Castleford.«
    Ergriffen von ihrer Schönheit und ihrem bezaubernden Wesen und ihrer Tollkühnheit, ihn zu lieben, küsste er sie. Und er schwor sich, niemals etwas zu tun, das sie dazu veranlassen könnte, ihre Entscheidung zu bereuen – auch falls es ihm nicht gelingen sollte, mehr zu sein als nur ein fast zur Hälfte Geläuterter.
    Er nahm sie bei der Hand und ging mit ihr weiter die Straße entlang.
    »Wann sollen wir es machen?«, fragte sie.
    »Warum nicht gleich heute? Ich kann nach Cumberworth reiten und den Pfarrer herbestellen. Ich habe eine Sondergenehmigung dabei.«
    »Du hast eine Sondergenehmigung erwirkt, bevor du gekommen bist? War das nicht ein wenig vermessen?«
    »Nein, vermessen nicht, meine Liebe. Ich war fleißig. Und ich habe das Beste gehofft. Wir können unsere Hochzeit hier feiern und deine Freundinnen können unsere Trauzeuginnen sein.«
    »Nichts lieber als das. Wie wunderbar! Ja, so machen wir es, hier im Garten von The Rarest Blooms.«
    Ihm fiel etwas ein und er blieb ruckartig stehen. »Apropos seltene Blumen. Ich hoffe, sie ist nicht kaputtgegangen.«
    Er ging zu seinem Pferd und nahm ein Holzkästchen aus der Satteltasche. Dann spähte er hinein. »Alles in Ordnung. Nachdem ich zig Kilometer in alle Richtungen geritten bin, um sie zu bekommen, wäre es schade gewesen, wenn sie verwelkt wäre, bevor du sie betrachten kannst.«
    Daphne trat näher. »Was hast du da?«
    »Exquisite Vergänglichkeit. Eine Blüte wie keine andere, erworben bei dem meines Wissens einzigen Mann in England, der eine solche Pflanze besitzt.« Er öffnete das Kästchen.
    Vor Staunen bekam Daphne große Augen. Nicht einmal die Diamanten hatten sie so beeindruckt.
    »Es ist eine Orchidee«, sagte er.
    »Ich weiß.« Sie nahm sie vorsichtig heraus. »Ich habe Zeichnungen gesehen, die angefertigt wurden, als sie letztes Jahr geblüht hat. Wie konntest du sie bekommen?«
    »Ich hörte, dass sie wieder blüht, also habe ich diesen Cattley gefragt, ob er mir eine Blüte verkauft. Sie hat nicht ganz so viel gekostet wie die Diamanten.«
    Sie schnupperte an der Orchidee und während sie sie von allen Seiten bewunderte, schaute er zum Haus. Die Frauen waren herausgekommen. Sie standen vor der Tür – diejenigen, die früher hier gelebt hatten, und diejenigen, die zukünftig in Surrey leben würden – und beobachteten Daphne, die von seinem Geschenk völlig hingerissen war.
    Nach einer Weile schlang sie die Arme um seinen Hals und
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