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Kunstraub im Städel

Kunstraub im Städel

Titel: Kunstraub im Städel
Autoren: Frank Demant
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Konzern“, bestätigte Herr Schweitzer.
    Es folgte das unvermeidliche: „Bingo!“
    Pause von zehn Sekunden, in denen Marlon Smid seine Gedanken ordnete.
    Dann fuhr er fort: „Und, das kennst du ja selbst, in einem Fall gibt es immer mehrere Spuren. Manche sind vielversprechend, manche weniger. Und jetzt verrate ich dir ein Betriebsgeheimnis, aber nicht gleich in die Welt hinausposaunen, okay?“
    Der immens beeindruckte Hobbydetektiv aus Dribbdebach: „Logo, ist doch Berufsethos.“
    „Auf jede Spur – und wenn ich sage jede, dann meine ich auch jede – einen Mitarbeiter ansetzen. Kapiert?“
    „Logo.“ Herr Schweitzer merkte vor lauter Ehrfurcht gar nicht, dass er sich wiederholte.
    „Gut. Sehr gut. Ich merke schon, dass ich mich in dir nicht getäuscht habe. Stimmt also, was man so über dich redet.“
    Daraufhin geriet Herr Schweitzer in außerordentliche Erregung: „Was redet man denn so über mich?“
    „Nur das Beste.“
    Er war zu Tränen gerührt. „Echt?“
    „Klar. Auch wenn deine Fälle eher … wie soll ich sagen …“
    „Nicht ganz so bedeutend …“, half Herr Schweitzer aus.
    „Bingo! Nicht ganz so bedeutend … Aber zurück zum Kunstraub. Eine klitzekleine Spur führt ins ehemalige Jugoslawien. Ist im Prinzip keine richtige Spur. Da sind meine besten Mitarbeiter dran. Es gäbe da aber noch was in Frankfurt. Ist fast Sachsenhausen. Du kennst doch den Campingplatz am Niederräder Ufer?“
    „Logo.“
    „Das ist doch so dein Wirkungsgebiet: Dribbdebach, oder hab ich mich da etwa verhört?“
    „Nee, nee. Niederrad ist ja fast Sachsenhausen.“
    „Sag ich doch.“
    „Ja, ja.“
    „Pass auf, ist schon alles vorbereitet. Du müsstest dort aber vorübergehend in einem ausrangierten Bauwagen wohnen. Und dich unauffällig bewegen, stets die Ohren offenhalten. Immer horche, immer gucke, wie man hier zu sagen pflegt. Das soll doch dein Spezialgebiet sein, was man so hört.“
    Herr Schweitzer fühlte sich gerade pudelwohl, er war in seinem Element: „Darin bin ich quasi unschlagbar.“
    Marlon Smid klatschte in die Hände. „Na prima. 200 Mäuse am Tag plus Spesen. Und falls es wirklich die entscheidende Spur ist, noch mal 5.000 drauf. Cash, was sagste dazu?“
    „Wann kann ich anfangen?“ Seine Augen leuchteten wie der Koh-i-Noor-Diamant im intensivsten Abendrot, endlich spielte er im Konzert der Großen mit. Vergessen war sein Vorsatz, diesen Sommer mit Nichtstun zu verbringen.
    „Aber …“, begann Marlon Smid.
    „Was aber?“ Herr Schweitzer sah schon seine Felle davonschwimmen.
    „Nur so. Mach ich immer, hat sich bewährt. Du lässt dir mit der Antwort einen Tag Zeit. Wenn du dann immer noch Lust hast, weiß ich, dass du es wirklich ernst meinst. Das ist wichtig bei externen Mitarbeitern – die Motivation muss stimmen. Ansonsten kann man’s gleich vergessen.“
    „Logo, seh ich genauso.“
    Nun wechselte Marlon Smid dermaßen abrupt das Thema, dass es Herrn Schweitzer förmlich überrumpelte. „Ich hab gehört, du bist hin und wieder einem kleinen Joint nicht abgeneigt, stimmt doch, oder?“
    Herr Schweitzer dachte, nachdem er sich wieder gefangen hatte, dass der Meisterdetektiv ihm gleich stecken werde, Marihuana sei bei der Detektiverei aber sehr kontraproduktiv und er müsse während der Dauer der Aufklärung davon Abstand nehmen. Er suchte sich schon die Worte zusammen, mit denen er erläutern wollte, dass er auch mal eine Zeitlang ohne auskommen könne, da hatte Marlon Smid bereits Zigarettenpapier, losen Tabak und ein dunkelbraunes Klümpchen auf den Tisch gelegt.
    Der Meisterdetektiv: „Was du hier siehst, ist …“
    Übertrieben lässig, der Herr Schweitzer: „Ich weiß, das …“
    „Falsch, du weißt nicht.“
    „Nein?“
    „Nein! Du glaubst nur zu wissen. Das kann ein gewaltiger Unterschied sein, verstehst du?“
    „Nicht so ganz, um ehrlich zu sein.“
    Marlon Smid grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Das, was du hier erblickst, kostet 50 Euro das Gramm.“
    Das war enorm viel. Herr Schweitzer zahlte momentan einen Zehner für astreine Qualität. „So teuer?“ Und er wollte auch ein bisschen auf die Pauke hauen: „Das krieg ich aber billiger.“
    „Das hier nicht. Garantiert nicht. Das ist nämlich noch zusätzlich in reinem Haschöl gebadet.“
    Wow, dachte der Dribbdebächer Detektiv, aber der Marlon kann doch nicht einfach … hier in der Bar … das riecht man doch bis … „Du willst doch nicht hier drinnen?“
    „Natürlich. Doch. Was
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