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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen
Autoren: Jill Shalvis
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stören. Weil das Haus alt und leer ist. Mach dir keine Sorgen, Suzanne, ich bin hier in Sicherheit.”
    “Natürlich mache ich mir Sorgen, aber das hält dich bestimmt nicht davon ab, deinen Willen durchzusetzen. Also gut, wir reden morgen miteinander, ja?”
    “Auf jeden Fall.”
    Taylor steckte gerade das Handy weg, als Mac mit seiner tiefen rauen Stimme zu ihr sprach. Sie erschrak fürchterlich und zuckte zusammen.
    “Sie sind gar nicht ausgezogen.”
    Verdammt. “Sie sind ja ein sehr scharfer Beobachter. Der reinste Sherlock Holmes.” Ganz langsam drehte sie sich auf dem Bett zu ihm um.
    Das war ein Fehler.
    Es kam ihr irgendwie schamlos vor, hier auf dem Bett zu sitzen, während er direkt davor stand. Er war ein so maskuliner Typ, und sie hatte spontan Lust auf ihn.
    Seine Augen glänzten, und Taylor hatte auf einmal Schmetterlinge im Bauch. Stellte er sich gerade vor, hier bei ihr auf dem Bett zu sein? Malte er sich aus, was sie alles miteinander tun könnten? Darauf würde sie ganz sicher nicht eingehen, und sie wollte sich auch nicht irgendwelchen Tagträumen hingeben, auch wenn es ihr schwerfiel, ihre hyperaktive Fantasie zu zügeln.
    “Ich weiß ja nicht, mit wem Sie gerade telefoniert haben”, stellte er fest. “Aber derjenige hat auf jeden Fall recht. Nachts sind Sie hier nicht sicher, auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen.”
    “Ich bin hier so sicher wie auf der Polizeiwache.”
    “Das Gebäude ist menschenleer, und man sieht ihm von außen an, dass hier renoviert wird. Sie wissen sehr genau, dass hier jeden Tag viele Leute vorbeikommen. Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass nicht nachts jemand zurückkommt, um nachzusehen, ob es hier Baumaterial oder Werkzeug zu stehlen gibt?”
    “Weil ich die Haustür abschließe.”
    Abfällig stieß er die Luft aus.
    “Ich bleibe auf jeden Fall, Mac.”
    “Bestimmt kommen noch Tage, an denen Sie nicht einmal Strom haben werden, kein fließendes Wasser und kein Gas. Sie sind hier nicht im Hotel, Prinzessin. Selbst Camping ist komfortabler als das Wohnen in einem Haus ohne Energieversorgung.”
    Seit Monaten schon gönnte Taylor sich keinerlei Luxus mehr, aber das wollte sie auf keinen Fall zugeben. Es ging Mac auch nichts an, dass sie Stück für Stück ihre Antiquitäten verkaufte, um genug Geld zur Verfügung zu haben. Mac hielt sie für eine verwöhnte Prinzessin, daran konnte sie nichts ändern. Es war ihr vollkommen gleichgültig, was er von ihr dachte.
    Wenn er tatsächlich dachte, dass sie vor der ersten Herausforderung kniff, die das Leben ihr stellte, dann irrte er sich gewaltig. Sie würde weiter Spaghetti mit Tomatensoße aus der Dose essen, auch wenn die Renovierungsarbeiten sich ewig hinzogen. Ich werde das hier durchziehen, dachte sie. Das hier wird ein wunderschönes Haus, und bestimmt werde ich meine Pläne keinem Mann zuliebe ändern. Auch wenn er der erste Mann seit zehn Jahren ist, bei dem mein Herz schneller schlägt.
    “Ich werde dafür sorgen, dass ich immer Batterien und Trinkwasser im Haus habe”, erklärte sie entschieden.
    Lange blickte Mac sie unverwandt an, und schließlich schüttelte er langsam den Kopf. “Sind Sie immer so stur oder stellen Sie sich nur bei mir so an?”
    Er war nicht der erste Mann, der sie für schwierig hielt, und Taylor bezweifelte, dass er der letzte sein würde. Doch im Moment war ihr der verletzte Stolz am wichtigsten. Sie würde Mac niemals gestehen, dass sie es sich schlichtweg nicht leisten konnte, während der Umbauten woanders zu übernachten. “Ich bleibe, Mac.”
    “Trotz Schmutz und Lärm? Trotz der ganzen lästigen Umstände und der Gefahr?”
    Die einzige richtige Gefahr drohte Taylor von ihm allein, doch für diese seltsame Komik fehlte ihm wahrscheinlich der Sinn. “Trotz Schmutz, Lärm und Gefahr.”
    “Taylor, ich …”
    “Immerhin ein Fortschritt. Sie sprechen mich mit meinem Namen an.” Lächelnd neigte sie den Kopf zur Seite. “Dann kennen Sie ihn also doch.”
    Mac biss die Zähne zusammen. “Sie lassen sich nicht umstimmen, habe ich recht? Ich kann sagen, was ich will, aber Sie ändern Ihre Meinung nicht, stimmt’s?”
    “Sie haben es erfasst.” Ihr blieb keine andere Wahl. “Sie können sagen, was Sie wollen.”

4. KAPITEL
    Das Nachtleben im South Village stand dem am Sunset Strip in Los Angeles in nichts nach. Es gab unzählige Veranstaltungen und unzählige Besucher, die extra deswegen jeden Abend durch die Straßen strömten. Doch im South Village waren
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