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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht
Autoren: Stephanie Laurens
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dass es Wirklichkeit war. Luc und sie würden heiraten, und zwar bald.
    Seine Frau zu sein, ihn zum Ehemann zu haben... obgleich Amelia sich erst vor kurzem über die Tatsache klar geworden war, war das im Grunde schon seit Jahren ihr uneingestandener Traum gewesen. Zu Beginn dieser gesellschaftlichen Saison hatten sie und ihre Zwillingsschwester Amanda - mittlerweile ohne sonderlich große Hoffnung, dass das Schicksal ihnen noch jemals den Richtigen präsentieren würde - beschlossen, nicht mehr länger zu warten, sondern die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Daraufhin hatte sich jede von ihnen einen Plan überlegt. Amandas Vorgehensweise war ziemlich direkt und gradlinig gewesen; unbeirrbar hatte sie ihren Weg verfolgt, bis sie ihr Ziel - Dexter - endlich erreicht hatte. In der vergangenen Woche hatte sie ihn schließlich geheiratet.
    Sie, Amelia, hatte ihren ganz eigenen Plan gehabt. Luc hatte ihr bereits von Anfang an im Hinterkopf herumgespukt, ein verschwommener, doch erkennbarer Schatten, aber sie hatte auch von Anfang an um die Schwierigkeiten gewusst, die sie erwarten würden, wenn sie sich daranmachte, ihn zu erobern. Da sie ihn schon ihr ganzes Leben lang kannte, war sie sich vollkommen darüber im Klaren gewesen, dass er nicht im Traum daran dachte, eine Ehe einzugehen. Hinzu kam noch, dass er überaus intelligent und clever war, ein Mann, der geistig bei weitem zu wach, zu resistent war, um sich allzu leicht manipulieren zu lassen. Genau genommen war er sogar unbestreitbar der letzte Gentleman, an den jede junge Dame, die auch nur halbwegs bei Verstand war, ihr Herz hängen würde.
    Und da die Dinge somit nun einmal alles andere als einfach waren, hatte Amelia ihren Plan kurz entschlossen in verschiedene Abschnitte unterteilt. Der erste Schritt hatte darin bestanden, absolut zweifelsfrei festzustellen, wer der Richtige für sie war; welcher von all den Junggesellen innerhalb der vornehmen Gesellschaft, ungeachtet dessen, ob sie sich nun mit dem Gedanken an eine Heirat trugen oder nicht, der eine war, den sie allen anderen vorzog.
    Am Ende hatte ihre Suche sie natürlich wieder zu Luc zurückgeführt, und Amelias Verdacht war zur Gewissheit geworden: Sie wusste nun, dass er und nur er derjenige war, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Und so ging es im zweiten Abschnitt ihres Plans nun also darum, Luc genau dort hinzumanövrieren, wo sie ihn gerne haben wollte - nämlich vor den Traualtar.
    Das sollte jedoch nicht einfach werden, auch wenn sie genau wusste, was sie wollte. Nämlich eine Ehe, die auf Liebe gründete, auf Gemeinsamkeit; eine Partnerschaft, die weiter reichte und tiefer ging als die Oberflächlichkeiten des rein formellen Ehelebens. Und natürlich wollte sie auch eine Familie. Und zwar nicht nur jene große Familie, die mit dem Tag ihrer Eheschließung ohnehin entstehen würde - die Zusammenführung der Ashfords mit den Cynsters. Nein, Amelia wollte auch ihre ganz eigene Familie, quasi eine neue Einheit in ihrem Stammbaum.
    Alles das wünschte Amelia sich mit einer Sehnsucht, die absolut war. Doch wie sollte sie Luc dazu überreden, ihren Plänen zuzustimmen, wie ihn dazu bringen, dass er ihre Ziele teilte …
    An dem Punkt war ihr klar geworden, dass sie sich dringend eine neue Strategie einfallen lassen musste. Eine taktische Vorgehensweise, die Luc nicht sofort durchschauen und dann dementsprechend auch prompt wieder durchkreuzen könnte. Sie hatte erkannt, dass der einzig mögliche Weg zur Erreichung ihres Zieles darin bestand, ihn dazu zu kriegen, sie zuerst einmal zu heiraten und sich dann anschließend in sie zu verlieben. Doch wie sie das Erste ohne das Letzte schaffen sollte, das war ihr zu Anfang noch völlig schleierhaft gewesen. Dann war ihr jedoch die Eigentümlichkeit von Emilys und Annes Kleidern aufgefallen. Und danach hatte sie, nunmehr aufmerksam geworden, noch eine Vielzahl von kleineren Details wahrgenommen, bis sie sich schließlich absolut zweifelsfrei sicher gewesen war, dass die Ashfords dringend Geld brauchten.
    Glücklicherweise war Geld aber nun etwas, das Amelia in Hülle und Fülle besaß. Und mit dem Tag ihrer Eheschließung würde ihre beträchtliche Mitgift natürlich in den Besitz ihres Ehemannes übergehen.
    Sie hatte Stunden damit verbracht, ihren Antrag vorzubereiten und einzustudieren: ihre Argumente aufzuzählen, die ins Auge springenden Fakten darzulegen und Luc beruhigend zu versichern, dass ihre Verbindung eine reine Vernunftehe sein
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