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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht mehr länger nur aus einer Lüge.«
    Cottsloe strahlte übers ganze Gesicht. »Gut gemacht, Mylord! Ich nehme mal an, dass Ihr mit einem Eurer Anlageprojekte Erfolg hattet?«
    »Geradezu fulminanten Erfolg. Selbst der alte Child war völlig aus dem Häuschen darüber, wie großen Erfolg. Das war übrigens der Brief, den ich gestern Abend erhielt. Zu dem Zeitpunkt konnte ich allerdings noch nicht mit Euch darüber sprechen, aber ich wollte sowohl Euch als auch Mrs. Higgs mitteilen, dass ich Euch beiden noch heute Morgen Schecks ausstellen werde über die gesamte Summe Eures noch ausstehenden Lohnes. Ohne Eure unerschütterliche Loyalität und Unterstützung hätten wir die vergangenen acht Jahre niemals überstanden.«
    Cottsloe errötete und blickte verlegen drein. »Mylord, das mit dem Geld, das hat aber wirklich noch Zeit. Weder Mrs. Higgs noch ich haben es damit sonderlich eilig...«
    »Nein, nein, Ihr habt weiß Gott mehr als genug Geduld bewiesen.« Luc lächelte entwaffnend. »Es bereitet mir große Freude, Cottsloe, dass ich nach all der Zeit endlich wieder in der Lage bin, Euch beiden den wahrhaft wohlverdienten Lohn zu zahlen.«
    Als seine Proteste mit derart schmeichelhaften Worten wirksam zum Verstummen gebracht waren, konnte Cottsloe nichts anderes tun, als abermals zu erröten und sich den Wünschen seines Herrn zu fügen.
    »Wenn Ihr beide dann bitte um zwölf in mein Arbeitszimmer kommen würdet, dann habe ich die Schecks bereitliegen.«
    Cottsloe verbeugte sich. »Sehr wohl, Mylord. Ich werde Mrs. Higgs Bescheid sagen.«
    Luc nickte und schaute zu, wie Cottsloe sich zurückzog und geräuschlos die Tür schloss. Dann ließ er sich wieder in die Kissen zurücksinken und verbrachte einen Moment damit, voller Dankbarkeit und Zuneigung an seinen Butler und seine Haushälterin zu denken, die die gesamten Jahre der Not hindurch treu und unerschütterlich hinter der Familie gestanden hatten.
    Von dort aus wanderten Lucs Gedanken weiter zu der erfreulichen Veränderung seiner finanziellen Lage, zu seinem neuen Leben... um dann schließlich wieder zu den Ereignissen der vergangenen Nacht zurückzukehren.
    Er prüfte kritisch seine mentale Verfassung und seinen körperlichen Zustand und konnte zu seiner Beruhigung feststellen, dass alles an ihm wieder voll funktionstüchtig schien. Abgesehen von leichten Kopfschmerzen fühlte er keinerlei Nachwirkungen von den Ausschweifungen der vergangenen Nacht. Seine Trinkfestigkeit war übrigens das einzige physische Charakteristikum, das er von seinem Taugenichts von Erzeuger geerbt hatte; wenigstens war es eine nützliche Eigenschaft. Im Gegensatz zu dem gesamten übrigen Vermächtnis seines Vaters.
    Der Fünfte Vicomte Calverton war ein flotter, blendend aussehender und überaus charmanter Nichtsnutz gewesen, dessen einziger Beitrag zum Wohle der Familie darin bestanden hatte, reich zu heiraten und sechs Kinder in die Welt zu setzen. Im Alter von achtundvierzig Jahren hatte er sich bei einem Jagdausflug das Genick gebrochen, woraufhin Luc, damals gerade einundzwanzig, das Gut übernommen hatte. Nur um herauszufinden, dass es quasi bis hinauf zum Schornstein mit Hypotheken belastet war. Weder er noch seine Mutter hatten bis zu jenem Tag auch nur die geringste Ahnung davon gehabt, dass der Familiensäckel geplündert worden war und das Vermögen restlos aufgezehrt. Sie waren eines Morgens aufgewacht und hatten feststellen müssen, dass sie nicht nur völlig verarmt waren, sondern obendrein auch noch enorme Schulden hatten.
    Die Liegenschaften der Familie florierten zwar allesamt und warfen gute Erträge ab, doch die daraus resultierenden Einnahmen gingen sofort wieder für die Tilgung der Schulden drauf. Es war buchstäblich nichts mehr übrig geblieben, wovon die Familie selbst ein auch nur einigermaßen menschenwürdiges Leben hätte fristen können.
    Der Bankrott und ein Aufenthalt im Schuldnergefängnis von Newgate standen drohend bevor. In seiner Verzweiflung und Ratlosigkeit hatte Luc schließlich all seinen Stolz beiseitegeschoben und sich an den einzigen Menschen gewandt, der vielleicht noch die Gabe besaß, sie zu retten. Nämlich an Robert Child, Bankier und Finanzberater der Hautevolee, der damals bereits in fortgeschrittenem Alter war und sich weitgehend aus dem Berufsleben zurückgezogen hatte, aber noch immer klug und überaus kompetent war - keiner kannte sich mit den Feinheiten des Finanzwesens besser aus als er.
    Child hatte Luc aufmerksam zugehört,
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