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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich
Autoren: Kristi Gold
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sie zu einem Bettchen trug.
    Brendan kämpfte gegen den Drang an, sich mit den anderen Ärzten über sein kleines Mädchen zu beugen. Er hatte darauf bestanden, dass seine Kollegen dabei waren, obwohl Cassie nur zwei Wochen vor der vorgesehenen Zeit niedergekommen war. Seine Tochter war in guten Händen, und Cassie brauchte ihn jetzt dringender, da sie immer noch die Ankunft des zweiten Zwillings erwarteten.
    „Sie wiegt sechs Pfund!" rief Millie. „Und sie ist achtundvierzig Zentimeter groß.
    Supermaße."
    Gute Neuigkeiten, dachte Brendan. Aber noch war es nicht vorüber.
    Er eilte wieder an Cassies Seite. Zeichen von Erschöpfung zeigten sich auf ihrem Gesicht, und er strich ihr über das Haar. „Halt durch, Liebling. Du hast es fast geschafft."
    „Ich weiß", brachte sie keuc hend hervor. „Und ich glaube, jetzt ist es so weit."
    „Nicht pressen, Cassie", befahl Dr. Anderson. „Dein zweites Baby liegt quer."
    Cassie stöhnte frustriert, und Brendan versuchte, nicht in Panik zu geraten. So etwas kam jeden Tag vor, ohne dass es irgend welche Komplikationen gab. Sie hatten es bis hier geschafft. Er wollte nicht einmal daran denken, dass jetzt noch etwas schief gehen könnte.
    „Was ist los, Brendan?" fragte Cassie beunruhigt.
    „Das Baby kommt mit den Füßen zuerst", antwortete er und zwang sich, gelassen zu klingen. „Es wird vielleicht ein wenig länger dauern."
    „Wohl kaum", verkündete Jim Anderson in diesem Moment. „Es ist alles in Ordnung. Wir können wieder loslegen."
    „Dieses Kerlchen möchte sehen, wer es auffängt", witzelte Rio Madrid. Da er bald Jim Andersons Praxis übernehmen würde, war er mitgekommen, um ihm zu helfen. „Ein Zeichen von großer Intelligenz."
    Brendan überlegte flüchtig, ob auch das zweite Kind ein Mädchen war. Aber eigentlich spielte das Geschlecht keine Rolle, solange beide Kinder nur gesund waren. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel.
    „Noch einmal kräftig pressen, Cassie", sagte Jim Anderson aufmunternd.
    Sie tat es, und Brendan wunderte sich, dass ihr noch so viel Kraft blieb, nach zwölf Stunden Wehen und einer Stunde Pressen.
    „Es ist ein Junge", verkündete Rio Madrid.
    Jim Anderson legte den Kleinen auf Cassies Bauch. Einige Sekunden vergingen, bevor das winzige Geschöpf die Lippen schürzte, die Augen öffnete und Zeter und Mordio schrie. Brendan lachte erleichtert auf, und Cassie legte weinend eine Hand auf das Köpfchen des Babys.
    Eine Schwester nahm den Jungen, damit er untersucht werden konnte. Brendan wartete ängstlich auf das Ergebnis. Sein Sohn sah gesund aus, aber Brendan wusste nur allzu gut, wie sehr der Schein manchmal trügen konnte.
    „Der kleine Bursche hier wiegt fast sieben Pfund, und er ist einundfünfzig Zentimeter groß und hat einen ganz schön großen Kopf." Millie wandte sich grinsend zu ihm um. „Lieber Himmel, Dr. O'Connor, was haben Sie Ihrer Frau zu essen gegeben? Ganze Schinkenkeulen?
    Die beiden sind ja so groß wie Einzelkinder."
    Brendan schob Cassie zärtlich das Haar aus der schweißnassen Stirn und lächelte neckend.
    „Sie hat alles gegessen, was lange genug stillhielt."
    „Hören Sie nicht auf ihn, Millie." Cassie warf ihm einen ge spielt empörten Blick zu.
    „Auch wenn ich gerade zwei Kinder zur Welt gebracht habe, bin ich nicht zu schwach, dir eine Ab reibung zu verpassen."
    „Mir wäre es lieber, du würdest mich küssen."
    „Das kann ich auch tun."
    Brendan küsste sie sanft auf den Mund und dann noch einmal.
    Sie lächelte ihn liebevoll an. „Geh jetzt."
    „Ich soll gehen? Nachdem ich dir so gut durch die Wehen ge holfen habe?"
    Sie lachte und legte die Hand an seine Wange. „Ich meinte doch, du sollst zu deinen Kindern gehen und sie untersuchen. Ich weiß doch, dass du das möchtest."
    Sie hatte Recht, alles in ihm drängte ihn dazu, aber er würde es trotzdem nicht tun. Nicht heute. „Im Augenblick bin ich der Vater, nicht der Arzt."
    „Habe ich's mir doch gedacht."
    Millies Ausruf ließ Brendan aufhorchen. Er ging hastig zu den beiden Bettchen. „Stimmt was nicht?"
    „Mehr kann gar nicht stimmen. Wenn diese Kinder noch kräftiger wären, hätten Sie einen Kran gebraucht, um Cassie aus dem Auto zu kriegen."
    Alle lachten, sogar Brendan stimmte ein. Aber er war immer noch nicht ganz zufrieden.
    „Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?"
    „Aber ja doch", sagte Millie. „Keine Atemprobleme, alles funktioniert prima. Ihr Sohn hat mich außerdem gerade ge tauft."
    „Wahrscheinlich
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