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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich
Autoren: Kristi Gold
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damit genau das, worum sie ihn selbst gebeten hatte.
    Vielleicht könnte sie ihn ja noch aufhalten und ihm sagen, dass sie ihre Meinung geändert habe.
    Sie setzte sich auf und kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. „Wann kann ich nach Hause gehen?"
    „Ich möchte Sie bis heute Abend hier behalten. Ruhen Sie sich aus. Wenn Ihr Blutdruck so bleibt wie jetzt, lasse ich Sie nach Hause gehen."
    Cassie hasste die Vorstellung, auch nur eine Minute länger hier zu bleiben. Aber noch schlimmer war der Gedanke, in ein leeres Haus zurückzukehren, wenn sie Brendan nicht mehr würde erreichen können. „Geht es wirklich nicht früher?"
    „Na schön, ich sehe nach dem Lunch nach Ihnen, und dann sehen wir weiter."
    Da wäre es vielleicht schon zu spät. Andererseits blieb ihr keine Wahl. Sie musste sicher sein, dass mit ihren Babys alles in Ordnung war. So wie es aussah, würden sie außer ihren Erinnerungen vielleicht das Einzige sein, was ihr von Brendan blieb.
    Jetzt konnte sie ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Sie wandte das Gesicht ab und sah aus dem Fenster.
    „Con amor hay siempre sitio para el perdön."
    Cassie fuhr sich mit der Hand über die Augen und sah Rio Madrid verwirrt an. „Wie bitte?"
    Er lächelte. „Meine Mutter hat mir stets gesagt, In der Liebe gibt es immer Raum, um zu verzeihen. Denken Sie darüber nach." Damit ging er.
    Cassie dachte lange über seine Worte nach. Ihr Vater hatte ihrer Mutter niemals verziehen, aber er hatte versucht, sein Verhalten ihr, seiner Tochter, gegenüber wieder gutzumachen. Sie war bereit, ihrem Vater zu vergeben, die Vergangenheit zu vergessen und einen neuen Anfang zu machen. Und sie war sehr bereit, ebenso mit Brendan neu zu beginnen, wenn sie die Hoffnung ha ben konnte, dass er sie eines Tages doch noch lieben würde. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebe und sich nicht vorstellen könne, ohne ihn zu leben. Dass es ein Fehler gewesen sei, ihn wegzuschicken. Aber es sah ganz so aus, als ob sie nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen würde. Jedenfalls nicht jetzt.
    Und vielleicht nie mehr.
    „Raus aus dem Bett mit dir, Cassie.O'Connor."
    Cassie blickte von der Zeitschrift auf, die sie zu lesen versucht hatte, und sah Michelle in der Tür stehen. „Was machst du hier?"
    Michelle trat an ihr Bett und lächelte. „Ich bin hier, um dich aus der Gefangenschaft zu befreien. Dr. Madrid sagt, du kannst gehen, und ich bin damit beauftragt, dich nach Hause zu bringen."
    Cassie setzte sich auf den Bettrand. „Und wie kommst du zu der Ehre?"
    Michelle wich ihrem Blick aus. „Brendan hat mich angerufen und mir gesagt, was mit deinem Dad geschehen ist und dass es dir nicht so gut gehe. Er bat mich, dich nach Hause zu fahren."
    Cassie schluckte mühsam und räusperte sich. „Ich hatte ge dacht, dass er vielleicht selbst kommen wollte."
    Michelle lächelte sie aufmunternd an. „Er müsse einige Dinge erledigen, hat er mir gesagt."
    „Wahrscheinlich ist er dabei, auszuziehen", sagte Cassie leise.
    „Warum glaubst du das?"
    „Weil ich ihn leider selbst darum gebeten habe", antwortete Cassie bedrückt.
    Michelle runzelte die Stirn. „Aber warum hast du das getan?"
    „Es kam mir wie die einzige Lösung vor." Cassie seufzte. „Ach, es ist eine lange Geschichte, Michelle."
    „Schon gut, ich verstehe, wenn du jetzt nicht darüber reden willst. Du hast eine Menge durchgemacht und musst ganz erschöpft sein. Kann ich euch irgendwie helfen?"
    Cassie schüttelte den Kopf. „Nein, da ist nichts mehr zu ma chen."
    „Das glaube ich nicht. Du und Brendan seid wie füreinander geschaffen. Als ich vorhin mit ihm sprach, hat er fürchterlich ge klungen. Ich bin sicher, er will genauso wenig wie du, dass eure Ehe vorbei ist."
    „Wenn das so ist, warum ist er dann nicht hier?"
    „Vielleicht denkt er ja, du willst ihn nicht hier haben. So abwegig wäre dieser Gedanke doch gar nicht, oder?"
    Cassie wusste, dass Michelle Recht hatte. Brendan hatte nur getan, worum sie ihn gebeten hatte. Sie konnte ihm keinen Vorwurf machen. „Das stimmt. Ich habe zu Dr. Madrid gesagt, dass ich Brendan nicht sehen wolle. Jetzt habe ich alles völlig in den Sand gesetzt."
    „Vielleicht auch nicht, Cassie. Es ist noch Zeit. Wenn du dich beeilst und dich schnell anziehst, erwischst du ihn noch zu Hause, bevor er geht."
    Mit einer Entschlossenheit und Energie, die sie schon seit Ta gen nicht mehr empfunden hatte, stand Cassie auf und nahm die Tasche mit den Sachen, die Brendan ihr gebracht
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