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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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genug.“
    Amber musste lächeln. „Und, sind Sie gut?“
    Sein Blick lag auf dem tiefen Ausschnitt ihres Kleids, als er mit rauer Stimme erwiderte: „Sogar sehr gut.“
    „Und sehr böse.“ Scherzhaft drohend hob sie den Zeigefinger.
    Er grinste frech. Wieder wurde ihr ganz heiß.
    „Sie sind dran“, sagte er.
    Verständnislos blickte sie ihn an.
    „Was macht Ihnen denn Spaß?“
    Gute Frage. Sie nippte an ihrem Drink. „Designerschuhe“, erwiderte sie schließlich und stellte das langstielige Glas zurück auf den Tisch.
    Er beugte sich zur Seite, um unter den Tisch zu spähen. „Lügnerin.“
    „Und was ist das?“ Sie streckte die Beine aus, präsentierte ihre hochhackigen schwarzen Sandaletten.
    „Ich bin schon mit Schuhfetischistinnen ausgegangen.“
    „Hey, ich habe nicht behauptet, eine zu sein.“
    „Ihre Schuhe sind ziemlich schlicht.“
    Bevor ihr bewusst wurde, was sie tat, hatte sie ihren Fuß auf sein Knie gelegt.
    „Außerdem ist der Riemen etwas ausgefranst.“ Royce fuhr mit dem Daumen über ihren Knöchel. „Sie haben sie also mehr als zweimal getragen.“
    „Ich habe nicht behauptet, dass ich verschwenderisch bin.“ Tapfer versuchte sie die Wärme seiner Hand zu ignorieren, doch ihr Herz schlug schneller, und sie spürte, wie ihre Haut anfing zu prickeln.
    „Also, wofür begeistern Sie sich?“
    „Geburtstagstorte.“ Das stimmte schon eher. „Drei Schichten, mit widerlich süßer Buttercreme überzogen und mit Fondantrosen verziert.“
    Lachend stellte er ihren Fuß wieder auf den Boden.
    Gott sei Dank.
    „Wie alt sind Sie?“ Er nahm sich eine Handvoll Nüsse.
    „Zweiundzwanzig. Und Sie?“
    „Dreiunddreißig.“
    „Im Ernst?“
    „Ja. Warum?“
    Nach kurzem Zögern bekannte sie: „Hargrove ist auch dreiunddreißig, aber er wirkt viel älter als Sie.“
    „Das liegt daran, dass ich Pilot bin … wagemutig und sorglos. Und er ist Politiker, die sind eben seriös und angespannt.“
    „Sie kennen ihn doch gar nicht.“ Trotzdem traf seine Einschätzung beängstigend genau zu.
    Royce blickte sie ernst an. „Warum verstecken Sie sich?“
    „Wie bitte?“
    „Vorhin am Tresen sagten Sie, dass Sie sich verstecken. Wovor?“
    Ja, wovor eigentlich? Amber sog hörbar die Luft ein, strich sich mit beiden Händen über das Haar und schloss die Augen.
    Sie wusste, dass sie nicht hier in der Bar war, um dem Trubel im Ballsaal für eine Weile zu entkommen. Tatsächlich lief sie vor sich selbst davon … und vor der Erkenntnis, dass sie eine Lüge lebte. Tatsache war, sie hatte ihr Leben den Bedürfnissen eines Mannes angepasst, den sie nicht liebte.
    Die Wahrheit jagte ihr Angst ein, und Amber brauchte Zeit zum Nachdenken. Mehr als nur einen Abend oder einen Tag. Auch länger als ein Wochenende.
    Sie musste das Chaos in Ordnung bringen, in das sich ihr Leben verwandelt hatte, und sich entscheiden, wie es weitergehen sollte. Es war paradox … Royce graute es vor der Verbannung auf die Ranch in Montana, während sie alles geben würde, um …
    Amber schlug die Augen auf und blickte ihn an. „Nehmen Sie mich mit.“
    Er zog fragend die Stirn kraus. „Wie bitte?“
    „Nehmen Sie mich mit nach Montana.“ Niemand würde sie dort suchen, und sie konnte den nervtötenden Hochzeitsvorbereitungen entgehen: endlose Anproben, langweiliges Listenschreiben. Welche Gäste, welche Sitzordnung, welche Geschenke …
    Und Hargrove.
    Bei dem Gedanken fiel ihr eine Last von den Schultern, und der Knoten in ihrem Magen löste sich.
    „Machen Sie Witze?“ Royce sah sie entgeistert an.
    „Nein.“
    „Dann sind Sie ein bisschen verrückt?“
    „Kann schon sein.“ Was sie vorhatte, war tatsächlich wahnsinnig. Andererseits fühlte es sich gleichzeitig vollkommen richtig an.
    „Ich nehme keine verlobte Frau mit nach Montana.“
    „Warum nicht?“
    Ratlos hob er die Hände. „Weil … na ja, weil Ihr Verlobter mich umbringen würde, zum Beispiel.“
    „Ich sage es ihm nicht.“
    „Super. Das funktioniert sicher prima.“
    „Ich meine es ernst. Er wird es nie erfahren.“
    „Vergessen Sie’s.“
    Nein. Denn dies war seit Wochen die erste vernünftige Idee, die sie hatte.
    Amber zog ihren Diamantring vom Finger und legte ihn auf den Tisch zwischen ihnen. „Hier. Kein Verlobter. Kein Problem.“
    „Auch wenn Sie den Ring nicht tragen, ändert das nichts an der Tatsache, dass Sie verlobt sind.“
    „Ach ja?“, meinte sie herausfordernd.
    „Ja“, bekräftigte er.
    „Und wenn ich nicht
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