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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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riss sie aus ihren Gedanken. Sein Blick war auf ihren Ring gerichtet.
    „Stimmt“, gab sie zu und drehte den Diamanten um ihren Finger.
    „Ich komme mir wirklich dumm vor“, murmelte Royce.
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Warum?“, fragte sie.
    Royce lachte spöttisch auf und hob sein Martiniglas an die Lippen. „Na ja, ich gebe mir zwar alle Mühe, es mir nicht anmerken zu lassen, aber ich baggere Sie tatsächlich an.“
    Seine Offenheit amüsierte sie. Amber unterdrückte ein Lächeln. „Tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss.“
    „Sie können ja nichts dafür.“
    Richtig. Sie war ehrlich gewesen. Und doch fragte sie sich, ob etwas in ihrem Gesicht, ihrer Stimme oder ihrer Körpersprache mehr als oberflächliches Interesse verraten hatte. Nicht, dass sie Hargrove betrügen wollte. Obwohl …
    Sofort verbot sie sich diesen Gedanken.
    Niemals würde sie Hargrove hintergehen. Doch sie konnte nicht leugnen, dass Royce ein äußerst attraktiver Mann war. Er wirkte intelligent und hatte Sinn für Humor. Wäre sie empfänglich für die Verführungskünste eines fremden Mannes … wäre sie nicht verlobt … bei Royce hätte sie vielleicht angebissen.
    „Wie bitte?“ Ein aufmerksamer Blick traf sie.
    „Nichts.“ Sie wandte sich wieder ihrem Drink zu. „Ich würde es verstehen, wenn Sie jetzt gehen wollen.“
    Er verlagerte sein Gewicht, sagte mit gesenkter Stimme: „Ich würde es verstehen, wenn Sie mich auffordern würden zu gehen.“
    Sie brachte kein Wort heraus. Was sollte sie auch sagen?
    Der Barkeeper bediente ein Paar am anderen Ende der Theke, und eine Gruppe junger Frauen rückte lachend und plaudernd in der Mitte des Foyers zwei Tische zusammen.
    „Ist er hier?“ Royce deutete mit einer Kopfbewegung Richtung Ballsaal. „Haben Sie sich gestritten?“
    „Er ist in der Schweiz.“
    „Aha.“
    „Wie bitte?“
    Aus dunklen blauen Augen blickte er sie neugierig an. „Sie sind einsam.“
    Also, was bildet sich dieser Kerl ein? „Ich bin nicht einsam“, empörte sie sich. „Jedenfalls ist es nicht so, wie Sie denken. Mein Vater ist hier.“
    „Wie ist es denn?“
    „Wie ist was?“ Nervös stocherte sie mit dem Plastikspieß in ihrem Drink herum.
    „In welcher Hinsicht sind Sie einsam?“
    Warum habe ich das bloß gesagt? Was ist los mit mir? „Ich bin überhaupt nicht einsam.“
    „Okay.“
    „Ich bin …“ Sie stockte, versuchte, ihre Gefühle zu ordnen. Hm, um ehrlich zu sein, sie war tatsächlich einsam. Sie konnte nicht mit ihren Eltern reden und noch weniger mit Hargrove. Nicht einmal ihrer besten Freundin Katie konnte sie alles erzählen.
    Katie würde nächsten Monat Ambers Trauzeugin sein. Das Kleid für diesen besonderen Anlass hatten sie extra in Paris gekauft. Feinste orientalische Seide. Es war leuchtend orange und tiefviolett und mit Goldfäden durchwirkt. An Katie, die zierlich und klein war, sah es fantastisch aus.
    Hargrove Alston war der begehrteste Junggeselle der Stadt. Und es war nicht so, dass mit ihm etwas nicht gestimmt hätte. Mit dreiunddreißig war er bereits Partner einer der angesehensten Anwaltskanzleien von Chicago. Er stammte aus einer erstklassigen Familie und besaß hervorragende politische Verbindungen. Und er kandidierte für den Senat.
    Sie hatte wirklich keinen Grund, sich zu beklagen.
    Der Sex war auch nicht schlecht. Er war … nun … angenehm . So wie Hargrove selbst. Er war ein anständiger und umgänglicher Mann. Nicht jede Frau konnte das von ihrem zukünftigen Ehemann behaupten.
    In der Hoffnung, dass sich der Knoten in ihrem Magen lösen würde, der sich dort seit Wochen festgesetzt hatte, stürzte Amber den Rest ihres Martinis hinunter.
    Als Royce dem Barkeeper ein Zeichen für den nächsten Drink gab, ließ sie ihn gewähren.
    „Er heißt Hargrove Alston“, hörte sie sich plötzlich sagen.
    Royce nickte dem Barkeeper zu und nahm ihm die beiden Gläser Martini ab. „Wollen wir uns an einen Tisch setzen?“
    Amber erschrak. Schuldbewusst sah sie sich in der Bar um, doch niemand nahm Notiz von ihnen.
    Seitdem sie achtzehn war, ging sie mit Hargrove aus, und noch nie hatte sie sich mit einem Fremden in einer Bar abgegeben. Obwohl Royce eigentlich kein Fremder war, sondern der Bruder eines Geschäftsfreunds ihres Vaters. War das nicht etwas ganz anderes, als mit einem Fremden zu flirten?
    Geschmeidig ließ sie sich von dem Barhocker gleiten. „Gerne.“
    Auf einem Tisch in einer ruhigen Ecke stellte Royce ihre Drinks ab. Er zog einen
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