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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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Augenbrauen hoch. „Ja. Versuchen Sie nicht, mich anzubaggern.“
    „Autsch“, sagte er und tat so, als sei er in seinem Stolz gekränkt.
    Sie revanchierte sich mit einem schelmischen Grinsen. „Sie haben gefragt.“
    „Aber ich habe eine andere Reaktion erwartet.“
    „Ich könnte verstehen, wenn Sie jetzt gehen.“
    Er blickte ihr lange in die Augen. Spürte, dass sich ernsthafte Sorgen hinter ihrem Lächeln verbargen. Und obwohl er sonst sofort das Weite suchte, wenn er einer Frau mit Problemen begegnete, blieb er sitzen. „Ich will gar nicht gehen.“
    „Sie sind also ein netter Kerl, Royce Ryder?“
    „Ja“, log er. „Ein guter Freund. Ein richtig netter Junge von nebenan.“
    „Komisch, so hätte ich Sie nicht eingeschätzt.“
    „Noch mal autsch“, erwiderte er mit sanfter Stimme. Dabei hatte sie vollkommen recht. Er der beste Freund einer Frau? Lachhaft.
    „Auf mich wirken Sie eher wie ein Playboy.“
    „So kann man sich täuschen.“ Er wandte den Blick ab und trank einen Schluck Martini. Der ihm plötzlich ziemlich fade schmeckte.
    „Und Sie haben die Party verlassen, weil …“
    „… ich auch keine Lust zu tanzen hatte“, gab er zu.
    „Oh …“
    Royce drehte sich auf dem Hocker um und blickte ihr ins Gesicht. „Ich bin Pilot“, verkündete er nicht ohne Stolz. Mit der Zeit hatte er festgestellt, dass sein Beruf die meisten Frauen beeindruckte. Okay, sie hatte ihn gewarnt, nicht zu versuchen, sie anzubaggern, doch wenn sie im Lauf des Gesprächs ihre Meinung änderte …
    „Bei einer Fluggesellschaft?“, erkundigte sie sich interessiert.
    „Bei Ryder International. Meist fliege ich den Firmenjet.“
    Ihr Glas war leer, und auch er trank aus und gab dem Barkeeper ein Zeichen für die nächste Runde.
    „Mich betrunken zu machen, wird nicht funktionieren.“ Ihre Augen blitzten herausfordernd.
    „Wer sagt, dass ich Sie betrunken machen will? Ich ertränke nur meine Sorgen und bestelle aus reiner Höflichkeit für Sie mit.“
    Wieder lächelte sie, schien sich zu entspannen. „Sie machen nicht gerade den Eindruck, als hätten Sie Sorgen, Mr ‚Ich-bin-Pilot-und-Trauzeuge‘.“
    „So kann man sich täuschen“, wiederholte er. „Ich feiere meine letzte Nacht in Freiheit.“ Er nahm den Spieß und ließ eine Olive in seinen Mund gleiten.
    „Heiraten Sie etwa auch?“
    Beinahe hätte er sich verschluckt. „Nein.“
    „Müssen Sie ins Gefängnis?“
    Das kann auch nicht viel schlimmer sein … „Nach Montana“, sagte er. Royce widerstand der Versuchung, einen genervten Seufzer folgen zu lassen.
    Sie fixierte ihn forschend. „Was gefällt Ihnen an Montana nicht?“
    „Dass es nicht Dubai oder Monaco ist.“
    In gespieltem Mitgefühl schüttelte sie den Kopf. „Sie Armer!“
    Er nickte zustimmend. „Ich muss vorübergehend die Familien-Ranch beaufsichtigen. Unser Manager hat sich ein Bein gebrochen, und Jared ist in den Flitterwochen.“
    Noch immer lächelte sie leicht spöttisch, aber der Ausdruck in ihren Augen war sanfter geworden. „Dann sind Sie also wirklich ein netter Kerl?“
    „Ein Ritter in schimmernder Rüstung.“
    „Das gefällt mir.“ Sie schwieg einen Moment und zeichnete ein Muster auf ihr beschlagenes Glas. „Es gibt nämlich Gelegenheiten, da braucht eine Frau einen Ritter.“
    Royce bemerkte das Zögern in ihrer Stimme und ihre angespannte Haltung. Wieder umwölkte sich ihre Miene.
    „Ist das jetzt so eine Gelegenheit?“, hörte er sich selbst fragen.
    Den Ellbogen auf das polierte Holz der Theke gestützt, legte sie ihr Kinn in die Hand und blickte ihn an. „Waren Sie schon einmal verliebt, Royce Ryder?“
    „Nein“, antwortete er ohne zu zögern. Und er hatte auch nicht vor, sich zu verlieben. Liebe machte die Dinge nur kompliziert.
    „Finden Sie nicht, dass Melissa heute glücklich aussieht?“
    „Das trifft vermutlich auf die meisten Bräute zu.“
    „Ja“, sagte Amber. Dann hob sie den Kopf, legte eine Hand auf den Tresen, wobei ein imposanter Dreikaräter an ihrem Ringfinger aufblitzte.
    Ups, den hätte er ja fast übersehen! Ein grober Anfängerfehler. Was war heute Abend nur mit ihm los?
    Amber hätte vernünftig sein und in dieser Stimmung keine Hochzeit besuchen sollen. Sie hätte Kopfschmerzen vortäuschen können. Ihre Mutter verbrachte das Wochenende in New York, und ihr Vater brauchte nun wirklich keine moralische Unterstützung, um an einem gesellschaftlichen Ereignis teilzunehmen.
    „Sie sind verlobt.“ Royce Ryders Stimme
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