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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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Ende.“
    „Am Ende wovon?“ Er schob sein halb volles Glas von sich, in Gedanken immer noch mit Amber beschäftigt. War die Sache mit der SMS ein Scherz gewesen? Besaß sie einen solch bizarren Sinn für Humor?
    „Am Ende meiner Geduld“, erklärte Stephanie. „Es geht um diesen Zuchthengst in London.“
    „Rede mit Jared darüber.“ Royce wusste, dass Stephanie unersättlich war, wenn es um Pferde für ihren Reitstall ging.
    „Heute ist Jareds Hochzeitsnacht. Du bist zuständig.“
    Royce blickte auf die Uhr. „Und du hältst mich für ein leichtes Opfer?“
    „Früher warst du es jedenfalls.“
    „Vergiss es.“
    „Er heißt Blanchard’s Run.“
    „Nein.“ Ihm blieben noch ungefähr vier Stunden Schlaf, bevor er zum Flughafen fahren und den Jet startklar machen musste.
    „Aber …“ Plötzlich schwieg Stephanie und blinzelte überrascht, als sie über Royces Kopf hinwegblickte.
    „Ich habe sie gesendet“, erklang eine atemlose Stimme, die Royce sofort erkannte.
    Er drehte sich um und entdeckte Amber hinter sich.
    „Was gesendet?“, fragte Stephanie.
    In Ambers saphirblauen Augen lag eine Mischung aus Angst und Triumph.
    „Wo ist Ihr Vater?“, fragte Royce. Ist das noch so ein merkwürdiger Scherz?
    „Er ist schon gefahren. Ich habe ihn gebeten, mir den Wagen später zu schicken.“
    Royce schüttelte den Kopf. „Sie haben sie nicht abgeschickt.“
    „Doch, hab ich.“ Verstohlen blickte sie sich in der Lounge um. „Ich schätze, mir bleiben zehn Minuten, um von hier wegzukommen.“
    „Was abgeschickt?“, warf Stephanie ungeduldig ein. „Und an wen?“
    Amber ließ sich auf den freien dritten Stuhl zwischen den Geschwistern gleiten. Mit gesenkter Stimme erklärte sie: „Ich habe meine Verlobung gelöst.“
    Stephanie war schockiert. Sie nahm Ambers Hand und drückte sie. „Ihre Verlobung mit wem?“
    „Hargrove Alston.“
    „Der Bursche, der für den Senat kandidiert?“
    Erstaunt betrachtete Royce seine Schwester.
    „Das stand im People-Magazin“, erklärte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Amber. „Verfolgt er Sie?“
    „Er ist in der Schweiz.“
    „Dann sind Sie in Sicherheit.“
    „Aber nicht lange. Sobald Hargrove die Nachricht liest, ruft er meinen Dad an, und der wird sofort den Wagen wenden.“
    Stephanie riss die Augen weit auf und atmete hörbar aus. Amber nickte bedeutungsvoll. Erwartungsvoll blickten die beiden Frauen Royce an.
    „Was ist?“
    „Wir müssen los.“ Der Gesichtsausdruck seiner Schwester verriet, dass sie ihren Bruder für begriffsstutzig hielt.
    „Nach Montana“, fügte Amber hinzu.
    „Jetzt“, sagte Stephanie und nickte heftig.
    „Dort werden sie mich niemals suchen“, erklärte Amber.
    „Ich werde Sie nicht mit nach …“
    Stephanie schnellte vom Stuhl hoch. „Zum Flughafen“, rief sie in übertrieben dramatischem Tonfall.
    „Genau.“ Amber stand ebenfalls auf und strich sich das sexy Kleid über der Hüfte glatt.
    „Stopp“, befahl Royce eine Spur zu laut. Die plaudernden Frauen am Nebentisch unterbrachen ihr Gespräch und schauten zu ihnen herüber.
    „Psst …“, zischte Stephanie.
    Royce senkte die Stimme. „Wir werden nicht zum Flughafen rasen, als wären wir eine Bande Krimineller, die die Hochzeitsgesellschaft ausgeraubt hat.“
    Mit beiden Hände auf die Tischplatte gestützt, beugte Stephanie sich vor. „Und warum nicht?“
    „Sechs Minuten noch“, meinte Amber unheilvoll.
    „Nicht so ängstlich.“ Royce warf ihr einen abschätzigen Blick zu. „Dann schreit er Sie eben an.“
    Amber zog die Augenbrauen hoch. „Davor fürchte ich mich nicht.“
    „Wovor dann?“
    „Ich habe Angst, dass er es mir ausredet.“
    „Das ist doch lächerlich. Sie sind eine erwachsene Frau. Es ist Ihr Leben.“
    „Stimmt“, sagte Amber. „Und ich möchte nach Montana fliegen.“
    Der Blick, mit dem sie ihn jetzt ansah, war offen und sehr erwachsen. Vielleicht hatte ihn sein Instinkt doch nicht getäuscht. Da war etwas zwischen ihnen. Möglicherweise war sogar er der Grund für ihre Entscheidung, diesen Loser von einem Verlobten endlich abzuservieren.
    Seine Stimmung schlug in freudige Erregung um. Royce war stolz auf sich und fühlte sich sehr männlich. Amber in der Nähe zu haben, würde ihm den Aufenthalt in Montana zweifellos versüßen. Nur ein Idiot würde eine Frau wie sie zurückweisen.
    Entschlossen stand er auf und warf zwei Zwanzigdollarscheine auf den Tisch.
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