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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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der gepolsterten Stühle für Amber heraus, und sie setzte sich auf das glatte weinrote Leder, schlug die Beine übereinander und zupfte ihr goldfarbenes Kleid über die Knie.
    „Hargrove Alston?“ Royce machte es sich auf dem Stuhl ihr gegenüber bequem. Er schob die kleine Tischlampe zur Seite, die im Blickfeld stand.
    „Er kandidiert für den Senat.“
    „Sie heiraten einen Politiker?“
    „Nicht unbedingt …“ Sie unterbrach sich. Wow. Was war das denn? „Ich meine, er ist ja noch nicht gewählt worden“, fügte sie rasch hinzu.
    „Und was machen Sie, wenn Sie nicht gerade auf Hochzeiten gehen?“, wollte Royce wissen.
    Amber schürzte die Lippen und hob ihr Glas. „Nichts.“
    „Nichts?“
    Sie schüttelte den Kopf. Leider stimmte das. „Ich habe einen Abschluss der Universität von Chicago“, sagte sie.
    „Kunstgeschichte?“, tippte er.
    „Öffentliche Verwaltung. Mit Prädikatsexamen.“ Im Hinblick auf Hargroves politische Ziele schien das eine gute Wahl zu sein. Zumindest war sie in der Lage, die Verwicklungen seiner Arbeit zu verstehen.
    „Alle Achtung.“ Royce blickte sie bewundernd an.
    „Na, endlich“, scherzte sie. Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da wurde ihr klar, was sie tat: Sie flirtete mit Royce.
    Seine blauen Augen funkelten und wurden dunkler, als er sich zu ihr neigte. „Amber, ich finde Sie bemerkenswert. Schon seit ich Sie das erste Mal gesehen habe.“
    Schweigend genoss sie es, wie er ihren Namen aussprach. Plötzlich wurde ihr ganz heiß – aufregend heiß sogar. Der Rest des Raums schien in einem Nebel zu verschwinden, während die Sekunden vorbeitickten.
    Dann verschwand der hungrige Ausdruck in seinen Augen, und sein Lächeln wurde sanfter. „Das war ein Versehen, nehme ich an?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, gestand sie.
    „Gut, dann sagen Sie es mir, wenn Sie sich entschieden haben.“
    Es war ein Fehler, mit ihm zu flirten. Sie musste sich wieder unter Kontrolle bekommen. „Erzählen Sie mir etwas über Montana“, forderte sie ihn auf. „Ich war noch nie dort.“
    Royce lehnte sich zurück und blickte zur Seite, dann beschloss er offenbar, sie nicht weiter zu bedrängen. „Was wollen Sie wissen?“
    „Ihre Ranch“, sagte sie schnell. „Erzählen Sie mir etwas über die Ranch.“
    „Wir haben eine Menge Rinder.“
    In diesem Moment stellte eine junge Kellnerin eine kleine Glasschale mit Nüssen auf den Tisch und erkundigte sich höflich, ob sie noch etwas trinken wollten. Royce schüttelte den Kopf und dankte ihr.
    „Wie viele?“, fragte Amber, nachdem die Frau sich entfernt hatte.
    „Ungefähr fünfzigtausend Stück.“
    „Das sind aber viele Rindviecher, auf die Sie da aufpassen müssen.“
    „Was Sie nicht sagen.“
    „Pferde auch?“, erkundigte sie sich, um bei einem unverfänglichen Thema zu bleiben.
    „Ein paar Hundert.“
    Amber nahm sich eine Mandel aus der Glasschale auf dem Tisch. „Ich hatte Dressurstunden, als ich elf war.“
    Er lächelte breit, wobei er regelmäßige weiße Zähne aufblitzen ließ. „In Chicago?“
    „Birmingham Stables.“ Genüsslich knabberte sie an der Mandel. „Aber nicht lange. Ich habe mir nicht viel aus Schweiß und Mist gemacht.“
    „Sie würden Montana hassen.“
    „Vielleicht auch nicht. Erzählen Sie mir ein bisschen mehr.“
    „Meine Schwester besitzt eine Pferdefarm oben in den Bergen. Sie liegt inmitten von Wildblumenwiesen.“
    „Wildblumen sind hübsch.“ Amber war sicher, dass Blumenwiesen ihr gefallen würden. „Was gibt es noch dort?“
    „Sie ist Springreiterin. Arbeitet mit Hannoveranern.“
    „Tatsächlich? Und ist sie gut?“
    „Vermutlich wird sie es ins nächste Olympiateam schaffen.“
    „Ich wette, sie geht ganz in der Reiterei auf.“ Amber versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, etwas mit so viel Leidenschaft zu betreiben, dass niemand auf der Welt einem Konkurrenz machen könnte.
    Royce nickte eifrig. „Sie hat mit fünf angefangen.“ Das Leuchten in seinen Augen verriet, wie stolz er auf seine Schwester war.
    Seufzend fischte Amber noch eine Mandel aus der Schale. „Ich wünschte, ich hätte auch etwas, was mir so viel Spaß macht.“
    Er überlegte kurz. „Jeder hat doch irgendetwas, was ihm Spaß macht.“
    All ihren Mut zusammennehmend, blickte sie ihm in die Augen. „Und Sie? Was macht Ihnen Spaß?“
    „Mit Überschallgeschwindigkeit über die Wüste von Nevada zu donnern. In einer sternenklaren Nacht.“
    „Tun Sie das oft?“
    „Nicht oft
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