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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
Autoren: India Grey
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lief es hinaus, nicht wahr? Ohne Ticket in einem Zug zu fahren, war ein Verbrechen. Diebstahl nämlich.
    Stille senkte sich über sie. Langsam ging sie zurück zu ihrer im Schnee ganz verloren aussehenden Tasche.
    „Gibt es ein Problem?“
    Na toll. Mister Missbilligung musste ihr Rufen gehört haben und hatte kehrtgemacht, weil er glaubte, sie meine ihn. „Nein, nein. Ganz und gar nicht“, erwiderte sie steif. „Allerdings könnten Sie mir verraten, wo ich hier ein Taxi finde.“
    Kit konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. Das war nicht sehr nett, doch die Vorstellung, dass vor dem Bahnhof von Alnburgh Taxen warteten, war einfach zu absurd.
    „Sie befinden sich nicht mehr in London.“ Er schaute den Bahnsteig entlang zu dem wartenden Bentley hinüber, hinter dessen Lenkrad Jensen unbeweglich ausharrte. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich für die merkwürdige Frau verantwortlich. „Sie kommen besser mit mir.“
    Abrupt hob sie das Kinn. Ihre Augen blitzten auf. „Nein, danke“, erwiderte sie mit kühler Höflichkeit. „Ich gehe lieber zu Fuß.“
    „In den Schuhen?“
    „Ja“, bekräftigte sie und beschleunigte ihre Schritte. Sie schaute sich um, dann zog sie den Armeemantel enger um ihren Körper.
    Kit schloss zu ihr auf. „Sagen Sie bloß, Sie möchten zu Ihrer Einheit?“
    „Nein“, fuhr sie ihn an. „Ich wohne bei meinem Freund. Er lebt auf Alnburgh Castle. Wenn Sie mir also einfach den Weg zeigen könnten …?“
    Kit blieb stehen. Seine Belustigung verschwand. „Und wie lautet der Name Ihres … Freundes?“
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ auch sie stehen bleiben. „Jasper.“ Ihre Stimme klang trotzig. „Jasper Fitzroy, obwohl ich nicht weiß, was Sie das angeht.“
    Wieder lächelte Kit, doch diesmal kühl. „Nun, da Jasper Fitzroy mein Bruder ist, würde ich sagen, eine ganze Menge“, antwortete er finster. „Es wäre besser, wenn Sie jetzt in den Wagen steigen.“

3. KAPITEL
    Sobald sie in dem Bentley saß, atmete Sophie tief aus.
    Im Wagen war es warm und gemütlich, aber keine Heizung der Welt kam gegen die eisige Atmosphäre an, die zwischen ihr und ihrem Gastgeber herrschte. Abgesehen von einem gemurmelten „Guten Abend, Miss“, hielt der Chauffeur seine Aufmerksamkeit fest auf die Straße gerichtet. Sophie konnte es ihm nicht verdenken.
    Sie saß sehr aufrecht und achtete darauf, möglichst großen Abstand zwischen ihren in Netzstrumpfhosen gehüllte und seine in Flanellstoff gekleidete Beine zu lassen. Sie wagte nicht, Jaspers Bruder anzuschauen, wusste jedoch, dass er mit versteinerter Miene aus dem Fenster starrte. Anscheinend freute er sich nicht besonders, nach Hause zu kommen. Dabei wirkte die Ortschaft Alnburgh wie einer Weihnachtskarte entsprungen: Puppige Cottages mit tief gezogenen Giebeldächern, auf denen die weiße Schneekappe wie Zuckerwatte wirkte, säumten die Hauptstraße.
    Hastig kramte sie alle Informationen aus ihrem Gedächtnis, die Jasper ihr über seinen Bruder anvertraut hatte. Kit Fitzroy war Soldat, hauptsächlich im Auslandseinsatz, was seine für die Jahreszeit ungewöhnliche Bräune erklärte. Oh, und Jasper hatte ihn einmal als „emotionalen Krüppel“ bezeichnet. Sie erinnerte sich an den verschlossenen Gesichtsausdruck, wenn er bei seltenen Gelegenheiten überhaupt über ihn sprach, an den verbitterten Unterton und den spöttischen Sarkasmus, wenn er „mein Bruder“ sagte.
    Allmählich verstand sie den Grund. Sie kannte ihn erst seit drei Stunden, von denen sie den Großteil geschlafen hatte. Doch es fiel ihr schwer zu glauben, dass dieser Mann mit Jasper verwandt sein sollte. Mit dem süßen, warmherzigen und witzigen Jasper, ihrem besten Freund.
    Na schön, der Mann neben ihr war Jaspers Bruder, so schlimm konnte er ja wohl nicht sein. Und um Jaspers willen sollte sie sich schon Mühe geben, irgendwie mit ihm zurechtzukommen.
    „Dann müssen Sie Kit sein?“, begann sie. „Ich bin Sophie. Sophie Greenham.“ Sie lachte – eine dumme Angewohnheit, die sie immer überkam, wenn sie nervös war. „Verrückt, oder? Wer hätte gedacht, dass wir dasselbe Ziel haben?“
    Kit wandte sich nicht einmal um. „Sie offensichtlich nicht. Kennen Sie meinen Bruder schon lange?“
    Okay, ihre Einschätzung war falsch. Er war ein furchtbarer und humorloser Mensch. Am liebsten hätte sie ihn angefahren: Ja, in der Tat. Ich kenne Jasper seit sieben Jahren, was Sie hätten wissen können, wenn Sie sich nur ein kleines bisschen für ihn
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