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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
Autoren: India Grey
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zwischen sich und Kit Fitzroy zu bringen.
    Eisiger, salzig schmeckender Wind traf sie mit solcher Wucht, dass sie fast gefallen wäre. Vor ihr ragte Alnburgh Castle drohend empor. Und über mir und um mich herum auch, dachte sie, während sie sich langsam umdrehte und die dicken Festungsmauern musterte, die mit der Dunkelheit des Nachthimmels zu verschmelzen schienen.
    Dieses Schloss strahlte nichts Einladendes aus. Es war nur zu dem Zweck erbaut worden, Menschen Angst einzujagen und von seinen Mauern fernzuhalten.
    „Danke, Jensen. Ich kümmere mich um das Gepäck.“
    „Sicher, Sir.“
    Sophie wirbelte herum und sah gerade noch, wie Kit ihre Tasche aus dem Kofferraum des Bentleys hob und dann auf eine imposante Treppe zuging, die zu einer gewaltigen Tür emporführte. Hastig eilte sie ihm nach.
    „Bitte“, rief sie, weil sie ihm definitiv keine weiteren Umstände bereiten wollte. „Ich kann meine Tasche selbst tragen.“
    Auf der Mitte der Treppe blieb er stehen. Eine Sekunde hielt er inne, als müsse er erst die Geduld aufbringen, sich umzudrehen. „Wenn Sie drauf bestehen“, erwiderte er gleichgültig.
    Er stand zwei Stufen über ihr. Sophie musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihm aufzusehen. Verwirrt über den Ausdruck in seinen dunklen Augen, streckte sie die Arme aus und nahm ihre Tasche dann entgegen. Doch statt den Henkel zu ergreifen, berührte sie seine Hand. Abrupt zog sie ihre zurück – im selben Augenblick, wie er seine. Die Tasche fiel zu Boden und gab zum zweiten Mal ihren Inhalt frei.
    „Oh, verflixt!“, rief Sophie und sank auf die Knie, um schnellstmöglich ihre Unterwäsche wieder einzusammeln. Gleichzeitig versuchte sie mit aller Macht das hysterische Lachen zu unterdrücken, das in ihrem Inneren heraufdrängte. Ihr Herz pochte wie wild von der zufälligen Berührung. Wie warm seine Hand sich angefühlt hat, schoss es ihr durch den Kopf.
    Er beugte sich zu ihr herunter, um einen pinkfarbenen String zurück in ihre Tasche zu befördern. „Sie scheinen sehr viel Unterwäsche und recht wenig Kleider zu besitzen.“
    Er sagte es, als sei das etwas sehr Schlechtes.
    „Tja“, erwiderte sie leichthin, „was macht es für einen Sinn, Geld für Kleider auszugeben, die mich nach dem ersten Tragen langweilen? Unterwäsche ist eine hervorragende Investition. Weil sie praktisch ist“, fügte sie verteidigend hinzu, als sie seinen verächtlichen Blick bemerkte. „Diese Reise verwandelt sich zunehmend in eine dieser schrecklichen Gesellschaftskomödien.“
    Mit hochgezogener Augenbraue schaute er sie an. „Für Sie ist das ganze Wochenende doch eine einzige Komödie, oder?“
    Damit ging er die restlichen Stufen hinauf. Gewaltsamer als nötig, stopfte Sophie die restlichen Kleidungsstücke in ihre Tasche und folgte Kit. Gerade wollte sie sich entschuldigen, dass sie die falsche Unterwäsche besaß, die falschen Kleider, den falschen Akzent, Beruf und Lebenseinstellung, da befand sie sich auch schon in der Eingangshalle des Schlosses.
    Die meterhohen Wände waren übersät mit unzähligen Musketen, Schwertern, Piken und anderen mittelalterlichen Waffen, die sie aus Männer-in-Strumpfhosen-mit-Schwertern-Filmen wiedererkannte, in denen sie mitgespielt hatte. Sie waren in komplizierten Mustern um silberne Helme und Rüstungen herum angeordnet. Das Licht einer riesigen schmiedeeisernen Laterne, die in der Mitte des Raumes von der Decke hing, brachte das Metall zum Glänzen.
    „Was für eine gemütliche Empfangshalle“, murmelte sie schwach. „Ich wette, Sie haben hier kein Problem mit aufdringlichen Vertretern.“
    Er lächelte nicht. Seine Augen, fiel ihr auf, besaßen denselben silbrigen Schimmer, wie die Waffen. „Sie stammen aus dem siebzehnten Jahrhundert, geschaffen mit der Absicht, angreifende Feinde abzuwehren, keine aufdringlichen Vertreter.“
    „Du meine Güte.“ Sophie wandte sich ab. „Ihr Fitzroys müsst eine Menge Feinde haben.“
    Sie wusste, dass er sie ansah. Wer hätte gedacht, dass ein so kühler Blick ihre Haut brennen lassen konnte? Irgendwo in der Ferne tickten die Sekunden einer Uhr.
    „Sagen wir einfach, wir wahren unsere Interessen“, gab er mit gefährlich sanfter Stimme zurück. Sophie drehte sich wieder zu ihm um, ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Und bedroht werden sie nicht nur von einmarschierenden Armeen.“
    Die Warnung hinter seinen Worten war offensichtlich. Sophie öffnete den Mund, um zu protestieren, brachte aber keinen
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