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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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sie von einem weiteren ihrer Kunden einen Großauftrag, ein umfangreiches Update, mit dem er online gehen wollte. Damit war sie erst einmal eine Weile beschäftigt. Dann musste ihre Großmutter zum Zahnarzt und bat Lexie, sie zu begleiten.
    Heute war sie dann gleich als Erstes zur Redaktion der Zeitung gefahren, da sie jedoch keinen Termin hatte, blieb ihr der Zutritt verwehrt. Der Sicherheitsbeauftragte erklärte ihr, der Reporter werde seit Tagen von mannstollen, geldgierigen weiblichen Fans belagert. Deshalb habe er strikte Anweisung, keine Frauen auch nur in seine Nähe zu lassen.
    Dieser Sam Cooper war ja besser bewacht als der Präsident. Lexie konnte sich zwar nicht recht erklären, weshalb, doch nicht einmal ihr charmantestes Lächeln half ihr weiter.
    Sie hatte auch versucht, Sam Cooper bei der Zeitung telefonisch zu erreichen, aber ihr Anruf war direkt zu einem Anrufbeantworter weitergeleitet worden, auf
dem sie keine Nachricht hinterlassen konnte, weil er – wie ihr von einer digitalen Stimme mitgeteilt wurde – voll war. Aber Lexie ließ sich nicht so leicht entmutigen. Sie war wild entschlossen, Sam Cooper zu treffen. Sie wusste nur noch nicht genau, wie sie es anstellen sollte.
    Wenig später saß Lexie mit ihrem Laptop in dem Café, wo die wöchentlichen Besprechungen mit Claudia, ihrer rechten Hand, stattfanden. »Da scheint ja jemand hochkonzentriert zu arbeiten«, stellte Claudia fest, als sie zu ihr an den Tisch trat.
    Lexie, die ohnehin nur untätig auf den Bildschirm gestarrt hatte, hob den Kopf. »Dir auch einen schönen guten Morgen.«
    Claudia, die wie immer blendend gelaunt war, nahm lächelnd gegenüber von ihr Platz. Ihr hellbraunes Haar war zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden; ein paar Strähnen hatten sich selbstständig gemacht und hingen ihr lockig ins Gesicht. Claudia war zwar fünf Jahre jünger als die neunundzwanzigjährige Lexie, aber erstaunlich reif, und so waren die beiden schon bald gute Freundinnen geworden.
    Lexie verschränkte die Arme und rückte ein wenig näher. Dann holte sie tief Luft und erzählte Claudia vom Schmuck ihrer Großmutter, von Sam Cooper, dem Helden, und von dem Ring. »Ich will ihm den Ring abkaufen, aber ich komme gar nicht in die Nähe dieses Mannes, um mich vorzustellen, geschweige denn, um ihm mein Anliegen näherzubringen. Wozu um Himmels willen muss ein Reporter derart gut bewacht werden?« Mal abgesehen von der Tatsache,
dass er männlichen Geschlechts und so attraktiv war, dass er ihr nach wie vor im Kopf herumspukte.
    Claudia lachte. »Ein Held braucht vermutlich keinen Schutz, aber ein Junggeselle ganz sicher. Du hast heute Morgen wohl die Daily Post noch nicht gelesen, oder? Weder online noch die gedruckte Version?«
    Lexie schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch keine Zeit. Was gibt’s denn da Neues?«
    »Die Daily Post hat eine neue Kolumne, in der unter dem Titel Bachelor Blog jeden Tag über einen Junggesellen aus New York berichtet wird, in der Hoffnung, dass sich zahlreiche interessierte Frauen melden und er auf diese Weise die große Liebe findet. Warte, ich zeige dir den Blog.«
    Lexie rümpfte die Nase. »Klingt wie diese Fernsehsendung The Bachelor .« Lexie hatte nicht viel übrig für Fernsehshows, in denen reihenweise Frauen um die Gunst eines Mannes buhlten.
    Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass die Wirklichkeit kein Zuckerschlecken war. Während ihrer einzigen ernsthaften Beziehung hatte sie sich eingeredet, ihr Freund Drew würde ihre Reiselust akzeptieren, wenn nicht sogar mit ihr teilen, obwohl alle Anzeichen auf das Gegenteil hingewiesen hatten.
    Da Drew freischaffender Journalist war, hatte sie automatisch angenommen, dass auch er die Welt sehen wollte und seine Erlebnisse ihm als Inspiration für seine Arbeit dienen würden. Doch dann hatte sie ihn förmlich dazu zwingen müssen, sie auf ihren Auslandsreisen zu begleiten.

    Immer wieder hatte er sich darüber beschwert, dass sie ständig unterwegs war, doch Lexie hatte sein Genörgel ignoriert und sich eingeredet, sie wären das perfekte Paar, bis er Kontakt zu einer seiner Verflossenen aufgenommen hatte, die er jahrelang aus den Augen verloren hatte. »Sie ist bloß eine Freundin«, hatte er ihr erklärt, nur um Lexie ihretwegen wenig später sitzenzulassen. Das war Lexie eine Lehre gewesen. Rückblickend betrachtet hatte Drew auch sonst noch so einiges an ihr auszusetzen gehabt, aber sie hatte die Augen davor verschlossen, weil sie ohnehin ständig von
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