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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht
Autoren: Bernd Rümmelein
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das Gleichgewicht alleine vertreten zu wollen?«, fragte Kallya.
    »Gewiss«, bestätigte Tomal, »ich brauche dich nicht. Weder als Gegnerin noch als Verbündete. Das Gleichgewicht braucht dich ebenfalls nicht. Du bist ein Missgeschick, das niemals hätte geschehen dürfen. Bedauerlich. Aber deshalb wurden mir beide Seiten mitgegeben.«
    »Und du gedenkst diesen Fehler zu beseitigen, nicht wahr?«
    »So ist es!«
    »Dann erkläre mir, warum du gegen das Licht in dir ankämpfst, statt deine ach so besondere Stärke zu akzeptieren? Ich kann fühlen, wie du dich damit quälst.«
    »Weil mich der Kampf in meinem Inneren zerreißt«, sagte Tomal aufrichtig.
    »Dann bist du nicht stark genug«, stellte sie fest.
    Kallya machte ihn wütend. Tomal fühlte, wie der Zorn ihn zu überwältigen drohte. Noch hatte er seine Gefühle und die Dunkelheit im Griff, aber er spürte, dass seine Beherrschung nachließ. Kallya kannte ihn nicht gut genug, um sich ein solches Urteil anmaßen zu dürfen. Zwar bestand zwischen den Lesvaraq zu ihren Lebzeiten stets eine besondere Verbindung, aber das bedeutete nicht, dass sie sich wirklich verstanden. Die meisten Begegnungen endeten in einer magischen Auseinandersetzung. Die Lesvaraq zogen sich gegenseitig an und stießen sich sofort wieder ab. Sie konnten nichts dagegen unternehmen. Von Zeit zu Zeit trafen sie aufeinander, um ihre Kräfte zu messen und ein neues Gleichgewicht herzustellen. So war es immer gewesen und so würde es weiterhin sein, davon war Tomal überzeugt.
    »Wer ist sie schon?«, dachte Tomal mürrisch. »Warum macheich mir überhaupt etwas aus ihren Worten? Kallya will mich nur verletzen. Diese Lichtgestalt mag schön und rein sein, und doch ist sie durch und durch verdorben. Sie wird in dieser Welt nicht bestehen können.«
    »Was ist mit den magischen Brüdern?«, fragte Kallya.
    »Was soll mit denen sein?«, antwortete Tomal verblüfft.
    »Denkst du nicht, sie warten nur darauf, dass wir uns gegenseitig zerreißen, um danach ihren Vorteil aus unserer Schwäche zu ziehen?«
    »Warum sollten sich die Saijkalrae gegen uns stellen? Sie hätten uns längst vernichten können, wenn sie das gewollt hätten. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen, als wir noch klein und unbedeutend waren. Je länger sie warten, umso schwieriger wird es für sie werden, einen von uns oder gar beide zu besiegen«, meinte Tomal.
    »Das glaube ich nicht. Sie haben einst Ulljan getötet und sie haben versucht uns zu finden. Sie sind nur an unseren Beschützern gescheitert«, gab Kallya zu bedenken.
    »Ich hatte keinen Beschützer und brauche auch keinen«, sagte Tomal.
    »Natürlich hattest du einen, der auf dich aufpasste und dir die Richtung wies. Wahrscheinlich hast du ihn bloß nicht bemerkt oder du hast ihn nicht als Beschützer wahrgenommen. Aber er und andere sind immer für dich da gewesen und haben die magischen Brüder davon abgehalten, dich zu finden. Mir ist es nicht anders ergangen, Tomal. Metaha, eine Naiki-Hexe, hat mich beschützt, und mit ihr – bis auf einige von der Dunkelheit verfluchte Seelen – hat die ganze Siedlung der Naiki mich beschützt.«
    Tomal dachte an Sapius, Corusal, Alvara, Madhrab, Elischa und Baylhard. Kallya sprach die Wahrheit.
    »Was will sie von mir, wenn sie ihre Kräfte nicht an mir messen will?«, fragte sich der Lesvaraq insgeheim. »Sie wird mich dochnicht etwa darum bitten, mit ihr gemeinsam gegen die Saijkalrae in einen magischen Kampf zu ziehen? Nie zuvor hat es eine solche Allianz zwsichen den Lesvaraq gegeben.«
    »Hör mir bitte zu, Tomal«, bat Kallya, »die Saijkalrae und ihre Anhänger sind eine Gefahr für uns. Eine Unbekannte im Spiel um die Macht, die es zu beobachten oder zu beseitigen gilt. Ich kann mich ihnen nicht entgegenstellen. Nicht alleine, noch nicht jedenfalls. Wenn wir allerdings zusammenarbeiten, könnten wir sie besiegen. Schon heute. Die Bedrohung wäre ein für alle Mal vorüber.«
    »Das ist Kraftverschwendung«, antwortete Tomal. Die Saijkalrae verhalten sich ruhig. Lassen wir sie in ihrem Versteck Pläne schmieden. Solange sie das tun, werden sie keinem von uns gefährlich werden.«
    »Sollten sie jemals in den Besitz des Buches aller Bücher kommen und Ulljans wahres Erbe antreten, gäbe es kein Zurück mehr. Sie wissen, was es mit dem Buch auf sich hat und wie sie damit umgehen müssen. Sie hätten die Macht, uns zu vernichten. Uns und andere.«
    »Woher weißt du das? Außerdem werden die Saijkalrae das Buch nicht in
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