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Kristall der Träume

Kristall der Träume

Titel: Kristall der Träume
Autoren: Barbara Wood
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Der Kristall der Träume wurde an ihren ältesten Sohn Peter vererbt, der ihn seiner Tochter zum Abschluss ihres Medizinstudiums schenkte. Dr.
    Lively nahm den »Glücksstein« mit nach Afrika, wo sie dreißig Jahre lang in medizinischer Mission wirkte, bis sie in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, um sich wegen einer seltenen Krankheit behandeln zu lassen, die sie sich auf einer Safari in Uganda zugezogen hatte. In Ermangelung eigener Kinder vermachte sie den Kristall der Frau, die sie in ihren letzten Lebensmonaten aufopfernd gepflegt hatte, einer Amerikanerin japanischer Abstammung namens Toki Yoshinaga.
    Nach dem Überfall auf Pearl Harbor wurde Toki zusammen mit ihrer Familie interniert. Bei Kriegsende war die Familie gezwungen, ihre letzten Wertgegenstände zu verkaufen, um wieder auf die Beine zu kommen. Der blaue Kristall erbrachte hundert Dollar, was im Jahre 1948 eine stattliche Summe war.
    Der Käufer, ein Buchhalter namens Homer, betrieb in seiner Freizeit das Hobby der Edelsteinkunde, und als er seinen Neuerwerb auf seiner Werkbank in der Garage untersuchte, wurde ihm klar, dass er womöglich ein neues Mineral entdeckt hatte. Nachdem ein Holländer namens Kloppmann den Stein 1698 in Amsterdam zum ersten Mal untersucht hatte, wurde der Stein nunmehr einer zweiten wissenschaftlichen Prüfung unterzogen. Homer stellte einen Härtegrad von 8.2 nach der zehnteiligen Mohs’schen Härteskala, einen harten Glanz und geringe Spaltbarkeit fest. Das Blau des Steins erinnerte an verschiedene Spielarten von Topas und Turmalin, doch in seinem Inneren hatte er einen »Stern«, wie es manchmal bei Saphiren vorkam. Aufgeregt nahm Homer seinen Fund mit anderen Steinen zu einem Gemmologen-Kongress in Albuquerque, Neu-Mexiko mit, in der Hoffnung, seine Entdeckung bestätigt zu finden und den neuen Edelstein womöglich nach ihm selbst benennen zu können – Homerit klang doch irgendwie hübsch. Am ersten Kongresstag machte Homer die Bekanntschaft einer jungen Dame, die sich heftig für Edelsteine interessierte, und ließ sich dazu überreden, die Dame mit auf sein Hotelzimmer zu nehmen, um ihr seine Edelsteinkollektion zu zeigen. Unglücklicherweise verstand der weltfremde Buchhalter die Absichten der üppigen jungen Frau falsch und erlitt, in Erwartung sexueller Intimitäten, einen tödlichen Herzinfarkt.
    Unbeachtet ruhte Homers Edelsteinsammlung jahrelang in der Garage, bis seine Witwe sich entschloss, in ein Seniorenheim nach Florida zu ziehen, und den »ganzen wertlosen Plunder« an einen Freigeist mit dem schönen Namen Sunshine verkaufte. Diese Frau verdiente ihr Geld damit, bunte Perlenketten und Anti-Establishment-Utensilien für führende Geschäfte auf dem Hollywood Boulevard anzufertigen. So kam es, dass der Kristall der Träume im Jahre 1969, mit dem Stiel einer Haschpfeife verdrahtet, die einem Hippie namens Argyle gehörte, an einen Ort namens Woodstock gelangte. Nachdem Argyle in einem unerklärten Krieg in Südostasien gefallen war, fand seine Schwester die Haschpfeife unter seiner persönlichen Habe. Sie löste den Stein aus seiner Halterung, und da sie ihn für ein wertloses Stück Glas hielt, schenkte sie ihn ihrer achtjährigen Tochter, die daraus mit Alufolie und Kleber ein Krönchen für ihre Puppe bastelte.
    Als das kleine Mädchen ins Collegealter kam und von zu Hause auszog, spendete sie all ihre alten Spielsachen der Heilsarmee, wo der Kristall von einer Frau entdeckt wurde, die regelmäßig Trödelgeschäfte und Flohmärkte nach Gegenständen absuchte, deren Wert womöglich übersehen worden war. Als New-Age-Anhängerin erkannte sie die Kräfte des Steins, denn wenn sie ihn in der Hand hielt, spürte sie deutlich positive Schwingungen.
    So kam es, dass der blaue Stein, der durch Galaxien und siderische Meere gereist war, um auf einem jungen, wilden Planeten zu landen – ein kosmischer Kristall, der vormals einem Frühmenschen namens Die Große die Erkenntnis vermittelt hatte, wann sie ihr Volk aus der Gefahr führen sollte; der einst Laliari getröstet und Avram über das Wunder der Menschwerdung aufgeklärt hatte; der die Herrin Amelia mit neuem Glauben gesegnet und Oberin Winifred den Mut gegeben hatte, sich gegen die Anweisungen eines Abts aufzulehnen, und Katharina die Hoffnung, ihren Vater zu finden; der Brigitte Bellefontaines verschüttete Leidenschaft in praktische Bahnen gelenkt und schließlich Matthew Lively zum Schmied seines eigenen Glücks hatte werden lassen –
    dass dieser
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