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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen
Autoren: Susan B. Hunt
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Einsatz freute. Schließlich war er dafür geschaffen worden. Seine Muskeln verlangten nach Bewegung, seine Fäuste nach einem Gegner und sein Kriegerherz verlangte nach einem Sieg.
    Seit Rocks Beisetzung hatte er nicht mehr selbständig teleportiert. Das Risiko, ausgerechnet jetzt herauszufinden, ob er es wieder tun konnte, war zu groß, deshalb war er nur zu gerne bereit mit Thorn zu reisen.
    Die vier Männer nahmen Gestalt an und sahen sich nach Deckung um. Tatsächlich stand ein halb verfallener Schuppen in der Nähe. Auf Thorns Zeichen hin warteten sie dort auf die Ankunft der sibirischen Krieger.
    Die Zeit verging zäh, bis sie endlich das leise Surren des hooverbetriebenen Fahrzeugs vernahmen.
    Kurz darauf waren die acht tapferen Männer bereit, den Kampf aufzunehmen. Oberste Priorität war es, einen der Ihren zu finden und aus dem Bunker zu holen, in dem man ihn wie ein Tier gefangen gehalten hatte. Sie waren sich einig. Die Rettung der Ondraker war eine Mission, die mehr Vorbereitung bedurfte. Hunter, wer auch immer er sein mochte, war dem Tode geweiht, jetzt wo Dr. Abramovic nicht mehr am Leben war und niemand sonst von ihm wusste. Tristan war der Captain seines Teams und Thorn folgte ihm mit seinen Männern. Genau genommen waren sie jetzt ein Team. So unterschiedlich sie auch waren, eines hatten sie gemeinsam. Keiner von ihnen wollte länger die Marionette eines größenwahnsinnigen Diktators sein. Shadow, der aus der Zukunft zu Thorn und seinen Brüdern gestoßen war, hatte längst erkannt, dass die Elite-Truppe nicht mehr bereit war, für Geld und auf Befehl zu töten. Jeder einzelne dieser Soldaten hatte ein Herz und besaß Ehre und Gerechtigkeitsgefühl. Das war bei ihrer Erschaffung gewiss nicht vorgesehen gewesen. Sie sollten ohne Skrupel töten, und Befehle befolgen, ohne darüber nachzudenken, was falsch oder richtig war. Und doch waren die Killer menschlich geblieben. Der indianische Krieger war stolz darauf, zu ihnen zu gehören.
    Auf Tristans Zeichen hin stiegen sie nacheinander in den dunklen Schacht. Als der Letzte unten angekommen war, aktivierte Valentin die Hologrammkarte an seinem Handgelenk. Auf den Plänen, in den Unterlagen des Leibarztes war eine winzige Zelle eingezeichnet. Hunters Aufenthaltsort, und das einzige Zuhause, das er kannte. Sicherheitshalber hatte Lili Thunder eine Injektion mitgegeben, die er dem jungen Krieger verpassen konnte. Denn niemand wusste, wie er auf die fremden Männer reagieren würde. Freiheit war etwas, das ihm fremd war. Sie wussten nicht, ob er aggressiv oder gefährlich war, und auch sonst hatten sie keine Ahnung, was sie erwartete, wenn sie ihn fanden. Der Injektor mit dem starken Beruhigungsmittel steckte in seinem Gürtel zusammen mit diversen Waffen.
    Valentin bildete die Vorhut. Nacheinander setzten sich die Männer in Bewegung. Dumpf klangen die Schritte, als die schweren Kampfstiefel den festgestampften Boden entlang donnerten. Der enge Gang war stockdunkel, doch Licht war nicht nötig, denn jeder der Krieger hatte eine hervorragende Sehkraft. Sie bogen mehrmals ab und man hörte nur den Atem der Männer, die nun endgültig im Kampfmodus waren. Durchtrainierte Spezialisten, die ihrem Ziel unaufhaltsam näher kamen.
    Val hielt an und legte einen Finger an die Lippen. Nicht weit vor ihnen unterhielten sich zwei Wächter. Sie klangen gelangweilt und schienen nicht mit irgendwelchen besonderen Ereignissen zu rechnen. Tristan und Valentin lösten sich aus der Gruppe und schlenderten scheinbar gelassen den Gang entlang den Wächtern entgegen. Man merkte ihnen an, dass sie ein Team waren. Ohne Worte kannte jeder seine Aufgabe. Die Zurückgebliebenen lauschten.
    »He, was macht ihr denn hier?«, ein Wächter schien plötzlich alarmiert. »Prokojev lässt euch überall suchen!«
    Man hörte ein kurzes Gerangel und einen der Wächter aufstöhnen, dann war Ruhe. Tristan hatte beide nacheinander mit einem Handgriff gelähmt, Valentin hatte den Rest besorgt. Ein leiser Pfiff ertönte. Das Zeichen dafür, dass es weiter ging. Die Krieger stiegen ungerührt über die beiden Leichen hinweg und setzten ihren Weg fort. Der Gang schien kilometerlang zu sein. Endlich näherten sie sich dem Haupttrakt, was sie daran erkennen konnten, dass die Beleuchtung, wenn auch nur schwach, aber vorhanden war. Eine letzte Biegung und sie standen vor einer unscheinbaren Stahltür. Daneben ein Tastenfeld für den Code.
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44. Kapitel
     
    Lili wählte den Videochat und wartete
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