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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen
Autoren: Susan B. Hunt
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Er war gerettet. Die Kriegerin konnte nichts anderes denken. Es erschien plötzlich so einfach. Tristan musste nur den Mikrochip deaktivieren, und schon konnte er entfernt werden. Dabei war es ganz und gar nicht einfach. Der sibirische Krieger besaß Kräfte, die kaum zu zügeln waren. Ob es klappen würde, konnte keiner voraussehen. So gesehen war Storm das Versuchskaninchen, und ein Glückspilz. Sie saß neben der Trage, auf die die Männer Storm gelegt hatten und wachte über ihn.
    Sein hübsches Gesicht sah friedlich aus, wie er da so lag, mit geschlossenen Augen. Würde er derselbe sein wie vorher, oder hatte ihn diese Tortur verändert?
    Vorsichtig hob sie die Hand, um ihm eine Strähne seines blonden Haares aus dem Gesicht zu streichen. Seine Wangen glühten. Lili sagte, das kam von der Anstrengung. Er hatte schließlich Stunden lang wie ein tollwütiger Hund um sich getreten und geschlagen. Ivy konnte sich nicht an ihm satt sehen. Wie es sich wohl anfühlte, seine fein geschwungenen Lippen zu küssen? Er hatte sie bereits einmal geküsst. Damals, als er sie fast vergewaltigt hätte. Da hatte er seine Lippen hart auf ihren Mund gepresst und er war alles andere als sanft gewesen. Sie hoffte so sehr, dass es für sie beide eine zweite Chance geben würde. Noch einmal ganz von vorne anfangen. Sie rutschte ein wenig auf dem unbequemen Hocker hin und her auf der Suche nach einer bequemeren Position. Schließlich legte sie die Arme neben ihn auf die Trage und bettete ihren Kopf darauf.
     
    Sie musste eingeschlafen sein, denn sie schreckte hoch, als eine Hand über ihr Haar strich.
    Als sie aufsah, blickte sie in zwei strahlend dunkelblaue Augen und ihr Herzschlag verdoppelte sich. »Hallo«, krächzte Storm heiser und sah sie an. Seine Hand rutschte kraftlos zurück auf seine Brust.
    »He«, antwortete Ivy leise, »wie fühlst du dich?« Storm versuchte zu lächeln, konnte aber nur eine Grimasse ziehen.
    »Als ob ich mit einem Truck gekämpft und verloren hätte.«
    »Nun, das trifft es in etwa.« Die junge Frau schmunzelte und war erleichtert, dass er zumindest seinen Humor nicht verloren hatte. Sie wollte aufstehen, da hielt er sie zurück. »Wo willst du hin?« Seine Stimme klang rau, was kein Wunder war, da er gebrüllt und geschrien hatte wie ein Wahnsinniger. »Ich hole Lili, damit sie nach dir sehen kann. Du warst ziemlich lange bewusstlos.«
    »Bleib hier bei mir«, bat er so leise, dass sie zuerst glaubte, sich verhört zu haben. »Leg dich zu mir und halte mich ein Weilchen. Bitte.«
    Nichts würde sie lieber tun. Umständlich krabbelte sie zu ihm auf die Liege. Er rutschte so weit er konnte an die Wand, wobei er das Gesicht verzog. Ihm musste jeder Muskel seines Körpers weh tun. Schließlich streckte sie sich neben ihm aus und schob einen Arm unter seinen Kopf. Mit einem Seufzen lehnte er sich an sie und ließ es zu, dass sie ihn hielt. Sekunden später war er wieder eingeschlafen.
    Ivy konnte nicht fassen, was sie da tat. Sie hielt den gefährlichen aggressiven Krieger in ihren Armen, weil er sie darum gebeten hatte. Er musste ihr vollkommen vertrauen, sonst wäre er nicht sofort wieder eingeschlafen.
    Glücksgefühle breiteten sich in ihr aus und sie bemühte sich, sich nicht zu bewegen, damit er nicht aufwachte. Er brauchte diesen Schlaf, um seinen geschundenen Körper zu heilen und sie würde ihn halten, solange es eben dauerte.
     
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42. Kapitel
     
    Von draußen drang Motorenlärm herein und sofort war Thunder im Einsatzmodus. Die Hand an der Waffe, die in seinem Gürtel steckte, öffnete er die Einstiegsluke des Jets.
    Erleichtert gab er Thorn Entwarnung, als er sah, dass Valentin zusammen mit Juno, Tyron und Jay angekommen war. Hinter ihnen waberte dicker Nebel, der alles verschluckte und undurchdringlich schien. Eine sehr nützliche Gabe dachte er und winkte die Vier herein.
    Es war dunkel und kalt geworden, deshalb kamen die sibirischen Krieger der Aufforderung zügig nach. Nicht, dass sie gefroren hätten, doch da sie die letzten Stunden in dem finsteren modrig riechenden Loch verbracht hatten, schien ihnen der warme Aufenthaltsort der übrigen Krieger doch sehr verlockend.
    Junos Augen suchten sofort nach Tristan und als sie ihn in einem bequemen Sessel lümmeln sah, war sie beruhigt. Er hatte sich augenscheinlich erholt. Lili bot ihnen Getränke an und sie machten es sich, so gut es ging, gemütlich. Thorn übernahm die Aufgabe, ihnen von Tristans Einsatz zu erzählen. Gespannt hörten
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