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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille
Autoren: P Bordage
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nachgehen und einen stabilen Zustand des Bewusstseins erreicht haben, sind sie in der Lage, die Uctras zu beherrschen. Sie begannen ihre Versuche mit embryonalen Gehirnen, dehnten sie dann auf die der Säugetiere aus bis hin zu denen der Tiermenschen von Getablan und schließlich auf das Gehirn dieses Mikaten. Übrigens, ich bitte Euch untertänigst, die Bedenken einiger Missionare der Kirche des Kreuzes zu zerstreuen. Wir mussten …«
    »Habt Ihr bereits Probleme mit unserer Kirche, Konnetabel?«, unterbrach Ranti Ang Pamynx. »Ich dachte, diese Experimente würden unter größter Geheimhaltung stattfinden? Das hoffe ich zumindest. Denn sollten die anderen Staaten der Konföderation erfahren, dass Ihr Euch von den Pritiv-Söldnern helfen lasst, haben wir bei der nächsten Asma auf Issigor jede Glaubwürdigkeit verloren.«
    »Die alle fünf Jahre einberufene Versammlung wird nicht, wie geplant, auf dem Planeten Issigor stattfinden.«
    »Was höre ich da? Und warum?«
    »Das erkläre ich Euch später, Monseigneur. Privat. Unter vier Augen«, antwortete der Konnetabel, starrte dabei aber Spergus mit seinen gelben Augen an. »Damit wir
genügend Versuchsobjekte zur Verfügung hatten, mussten wir den Missionaren versprechen, diese Tiermenschen gesund zu ihnen zurückkehren zu lassen. Indessen sind leider …«
    »Nichts als eine fromme Lüge, Konnetabel! Aber trotzdem eine Lüge«, schalt Ranti Ang und verspottete damit die moralischen Ansprüche der Kirchenmänner.
    »Ich dachte, dass zum Wohl der …«
    »Tut mir den Gefallen, und hört auf zu denken! Diese Experimente haben ein nobles Ziel. Sie dienen der Wissenschaft, nicht wahr? Und die Tatsache, dass dabei ein paar Tiermenschen auf der Strecke bleiben, tangiert in keiner Weise unseren Glauben. Ich regele das mit Muffi Barrofill. Steht er nicht unter meinem persönlichen Schutz, und bin ich nicht sein Freund? Aber seid Ihr auch absolut sicher, dass niemand von Euren Experimenten weiß?«
    »Ich bin mir absolut sicher. Die einzige Person, die uns hätte in die Quere kommen können, wurde von Syrycusa verbannt. Von Euch selbst, Seigneur.«
    »Von mir selbst?«
    »Sicher erinnert Ihr Euch noch an den Prozess gegen den Smella, Sri Mitsu?«
    »Sri Mitsu? Was hat er mit all dem zu tun?«, fragte Ranti Ang widerwillig. Es widerstrebte ihm, sich daran zu erinnern, und er tat alles, um dieses peinliche Empfinden nicht sichtbar werden zu lassen.
    »Er ist einer von ihnen, Monseigneur«, antwortete Pamynx, dem das Widerstreben Ranti Angs, dessen Grund er kannte und das für ihn fast fühlbar war, nicht entging. »Die Inddikische Wissenschaft hat Raum und Zeit überdauert. Und es gibt nur noch drei lebende Großmeister. Sri Mitsu ist einer von ihnen.«

    »Das hätten wir gewusst!«, protestierte Ranti Ang. »Sri Mitsu hat immer den Schutz der Gedanken abgelehnt. Unsere Inquisitoren konnten in ihm wie in einem Licht-Buch lesen.«
    »Dank seiner außergewöhnlichen psychischen Fähigkeiten, die er durch das Studium der Inddikischen Wissenschaft erworben hatte, war er vom Schutz der Gedanken befreit, Monseigneur. Da er außerdem Mitglied der Kongregation der Smellas war, wären seine Fähigkeiten sicherlich unseren Projekten nicht förderlich gewesen. Aus diesem Grund und allein deswegen habe ich bei Euch und Seiner Heiligkeit, dem Muffi, dafür plädiert, dass ihm öffentlich der Prozess gemacht wird. Die Anklage – widernatürliche sexuelle Praktiken – war nichts als ein Vorwand, wie Ihr sicherlich schon vermutet habt. Denn wir mussten ihn ein für alle Mal beseitigen. Zum Glück ist dann alles wie geplant verlaufen: Seine Aura als Smella, sein Einfluss auf die Vertreter anderer Staaten, die Wertschätzung, die er genoss – das alles hat sich während des Prozesses gegen ihn gekehrt, und er wurde für immer in die Verbannung geschickt.«
    »Warum habt Ihr mir die wahren Gründe nicht mitgeteilt, Konnetabel? Achtet Ihr mich so wenig?«, fragte Ranti Ang leicht verbittert.
    Pamynx hütete sich, die Verachtung erkennen zu lassen, die er dem Seigneur von Syracusa entgegenbrachte. Er hielt den Herrscher für einen oberflächlichen, leichtfertigen und labilen Mann, der unfähig war, das Erbe, das ihm sein Vater, der große Arghetti Ang, hinterlassen hatte, zu verwalten. Und hinter den Kulissen zog der Konnetabel seine Fäden, um die syracusische Thronfolge außer Kraft zu setzen.

    »Ich wollte Euch mit derlei Dingen nicht belasten, Monseigneur«, antwortete Pamynx mit
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