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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
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immer geben, in der einen oder anderen Form. Es wird immer die kleinen, verbitterten Leute geben, die bereit sind, einem charismatischen Führer zu folgen, der ihnen Frieden und Glück verspricht, um damit Gewalt und das Töten von Sündenböcken zu rechtfertigen.«
    »Aber das muss uns heute nicht kümmern«, sagte ich fest. »Also los, lasst uns nach Hause gehen.«
    Merlins Spiegel erschien plötzlich vor uns und öffnete sich in den Lageraum. Wir gingen der Reihe nach hindurch und schallender Applaus empfing uns. Jeder rief meinen und Mollys Namen. Der Waffenmeister wartete auf uns, um uns zu begrüßen.
    »Wusste ich doch, dass ihr wiederkommt«, sagte er schroff. »Hab ich nie bezweifelt. Wie war es in der höheren Dimension? Wie sahen die Hungrigen Götter aus? Habt ihr mir ein paar interessante Souvenirs mitgebracht?«
    »Hallo, Onkel Jack«, sagte ich. »Schön, wieder hier zu sein.«
 
    Natürlich musste es eine große Feier geben. Die Familie ist schon immer groß in Zeremonien und Festivitäten gewesen. Also ging - nachdem Molly und ich direkt ins Bett gefallen waren und einmal rund um die Uhr geschlafen hatten -, das Gerücht um, dass wir im Ballsaal erwartet wurden. Wir warfen uns in unsere besten Klamotten und machten uns auf den Weg. Nur um festzustellen, dass wahrscheinlich die ganze, verdammte Familie sich an einem Ort versammelt hatte und tanzte, trank und sich den Bauch vollschlug vor lauter Freude darüber, dass die Welt doch nicht untergegangen war. Es sah so aus, als hätten sie das schon eine ganze Zeit getan. Der Lärm war ohrenbetäubend. Seltsam hatte sein rosiges Leuchten oben an der hohen Decke angebracht und übertrug Tanzmusik aus dem Nichts. Die Leute tanzten wie verrückt, tranken großzügig und schwatzten laut miteinander, während sie die riesige Menge Essen vertilgten, das auf den Büffettischen an den vier Wänden aufgetischt war.
    Erst wurde alles still, als wir hereinkamen. Dann drehte sich jeder zu uns um, um uns zuzujubeln, klatschte in die Hände und trampelte mit den Füßen, und geriet bei unserem Anblick völlig aus dem Häuschen. Die schiere Lautstärke und das Gefühl waren so überwältigend, dass ich tatsächlich rot anlief. Ich nickte steif, lächelte und winkte zögerlich. Molly lächelte süß und badete in all dem. Ihr war noch nie in ihrem Leben etwas peinlich gewesen.
    Wir bahnten uns unseren Weg in den Ballsaal und jeder begann sofort wieder damit zu tanzen, zu trinken und zu essen. Wir sind schon immer eine sehr pragmatische Familie gewesen. Die Matriarchin hatte Molly und mich zu Ehrengästen ernannt, mit Reden und Präsentationen und all dem, aber ich hatte mein Veto eingelegt. Das war eine Feier von der Familie für die Familie. Wir hatten alle etwas dazu beigetragen. Wir alle hatten unsere Pflicht getan.
    Molly und ich wanderten einen Büffettisch entlang und versuchten etwas von diesem und jenem. Das meiste Essen im Angebot waren die bekannten Partysnacks im Familienstil. Molly liebte die mit Pastete gefüllten Babymäuse auf Cocktailspießchen, ich hielt mich lieber an den jungen Oktopus an Kaviar. Es gab Lemming-Mousse, Teufelshirn in Schwefelsoße und jede Menge gerösteten Schwan. Wir mögen es nicht, wenn der See zu bevölkert ist. Ihre Majestät die Königin hat uns eine Sondergenehmigung gegeben, Schwan essen zu dürfen. Als ob uns das interessiert hätte.
    Ich war immer noch müde trotz der vielen Stunden tiefen und traumlosen Schlafs. Selbst Molly fehlte noch das gewisse Etwas. Also schlenderten wir einfach ein wenig herum, sagten den Leuten Hallo und schüttelten Hände. Wir gestatteten uns, auf die Schulter geklopft zu werden, und ließen einfach alle erzählen, wie großartig sie uns fanden. Bekannte Gesichter tauchten hier und da auf. Die Bibliothekare William und Rafe nickten uns kurz im Vorbeigehen zu, zeigten aber sonst die feste Absicht, alles auf dem Büffettisch zu vertilgen, was nicht selbst von seinem Teller wegrennen konnte. Harry und Roger segelten vorbei, sie drehten sich zu den Klängen eines Strauß-Walzers. Sie sahen wirklich schneidig aus. Der junge Freddie Drood tanzte mit der Matriarchin, die beiden schwebten glatt und graziös über den Boden und für einen Moment konnte ich erahnen, was für eine prachtvolle Frau Martha in ihren besten Jahren gewesen sein musste.
    Callan humpelte zu uns herüber, in einer Hand einen großen Drink und eine noch größere Hähnchenkeule in der anderen. »Hallo, ihr beiden! Willkommen zurück!
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