Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krank für zwei

Krank für zwei

Titel: Krank für zwei
Autoren: Kathrin Heinrichs
Vom Netzwerk:
Frau Rotbusch. Wenn wir mehr herausgefunden haben, werden wir Ihnen davon erzählen. Das verspreche ich Ihnen.«
    Frau Rotbusch starrte immer noch auf Alexas Bauch.
    »Auf Wiedersehen, Frau Rotbusch. Bis bald.«
    »Dadadada.«
    Alexa hörte es noch, als sie bereits die Terrasse verlassen hatten.

43
    Kurz bevor sie das Zeitungsgebäude erreichten, spürte Alexa heftige Schmerzen. Sie blieb einen Moment stehen und wartete ab.
    »Alles in Ordnung?« Max schaute sie besorgt an.
    »Diese Vorwehen. Ganz schön unangenehm. Sie werden immer stärker.«
    »Sollen wir zurückfahren? Oder soll ich hier mit dir einen Arzt aufsuchen?«
    »Um Himmels willen. Das ist völlig normal. Wir ziehen die Sache durch, jetzt, da wir direkt vorm Ziel sind.«
    »Sind wir das?«
    Max sah unzufrieden aus. Nur auf Alexas heftiges Drängen war er mit nach Paderborn gefahren. Er hätte am liebsten alles in die Hände der Mordkommission gegeben. Andererseits hatte er keine Lust, schon wieder mit einer falschen Spur aufzulaufen. Daher hatte er sich dann doch gefugt.
    Die beiden hatten lange überlegt. Wo konnte der Unfall passiert sein? Klar, zunächst hatten sie an Soest gedacht. Aber das war unlogisch. Warum hätte Peuler dann die Stelle in Paderborn ablehnen sollen? Die Sache mußte etwas mit Paderborn zu tun haben, anders war Peulers Zurückhaltung nicht zu erklären. Paderborn. Und dann war Alexa eine alte Schulfreundin eingefallen. Eine Schulfreundin, die mittlerweile bei einer Paderborner Zeitung arbeitete. »Ein Wink des Schicksals«, hatte Alexa gerufen. Ein paar Minuten später dann hatte sie die Sache am Telefon klargemacht. Die Schulfreundin hatte Zugang zum Zeitungsarchiv. Und Alexa hatte sie tatsächlich dazu gebracht, schon mal mit der Suche zu beginnen.
    »Vielleicht sollten wir besser –« Max schaute Alexa an. Er war noch immer nicht beruhigt.
    »Nun, guck nicht so! Du wirst schon nicht als Geburtshelfer einspringen müssen, weder im Archiv noch an der Autobahnraststätte. So eine Geburt dauert. Glaub mir! Ich hab’ das schon hundertmal erlebt.«
    Max hatte nicht dagegengehalten, daß es durchaus Unterschiede zwischen Menschen und Zuchtschweinen geben konnte. Er hatte sich gefügt und schon war Alexa energisch Richtung Eingangstür marschiert. Der Servicebereich im unteren Geschoß war dunkel und verschlossen. Alexa sah auf die Uhr. Kurz vor acht, an einem Freitag. Falls Susanne Gerstmeier jetzt tatsächlich im Archiv der Westfälischen saß und nach Unfallberichten suchte, war ihr das hoch anzurechnen.
    Max drückte lang anhaltend auf die Klingel der Redaktion. Es dauerte eine Weile, bis eine Stimme zu hören war. Eine männliche Stimme.
    »Ja?«
    »Max Schneidt ist mein Name. Ich bin mit einer Freundin hier. Wir sind verabredet, mit Susanne Gerstmeier, Ihrer Kollegin.«
    »Alles klar. Ich komme runter.«
    Ein Summer ging. Max hielt Alexa die Tür auf und ging dann hinter ihr ins Treppenhaus. Sofort darauf waren Schritte im Treppenhaus zu hören. Da hüpfte jemand geradezu die Stufen herunter. Alexa hielt sich den Bauch. Diese Schmerzen wurden langsam unangenehm. Einen Moment später stand ein junger Mann vor ihnen. Er sah so dynamisch aus, wie seine Schritte geklungen hatten.
    »Rossmann«, sagte er und gab beiden die Hand. »Wir können gleich nach unten gehen. Susanne forstet da die Unterlagen durch. Wahrscheinlich ist sie bereits von einer Kellerassel nicht mehr zu unterscheiden.«
    Die Tür zu den Kellerräumen war geöffnet Susanne hatte einen Keil unter die Eisentür geschoben. Wahrscheinlich, um die Frischluftzufuhr auf ein erträgliches Maß zu erhöhen. Der ganze Raum war mit Regalen vollgestellt. Die wiederum beherbergten allesamt dieselbe Art von großen, schwarzen Mappen. Mappen im Zeitungsformat. Es dauerte eine Weile, bis sie Alexas Schulfreundin gefunden hatten. Sie kniete in einer Ecke hinter einem Regal und las etwas.
    »Alexa!« Susanne erhob sich und versuchte, den Staub von ihrer Hose zu klopfen. »Du bist ja schwanger.«
    »Ach, sieht man’s schon?«
    Max grinste. Immerhin hatte Alexa ihren Humor nicht verloren.
    »Davon hast du mir ja gar nichts erzählt.«
    »Wir haben uns ja auch ein paar Jahre nicht gesprochen.«
    »Das stimmt.« Susanne sah Alexa neugierig in die Augen. »Wirklich ein Ding, daß du dich so plötzlich gemeldet hast.«
    »Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich meine, daß ich nach Jahren anrufe und dann gleich eine Bitte an dich habe.«
    »Das ist schon in Ordnung. Wenn ich dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher