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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator
Autoren: Ich stürzte den Senator
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an.
    »Ich wußte, daß ich in New York nur zwei ernst zu nehmende Gegner haben würde«, stieß er zischend hervor, »Sie und Ihren Freund Decker. Aber, Cotton, das sollen Sie nicht überleben!«
    Er hatte seinen Revolver fallen lassen, als er hinter seiner Musiktruhe hervorgekommen war, aber plötzlich hielt er eine von diesen verteufelten Kleinfeuerwaffen in der Hand, die man bequem in einer Handfläche verbergen kann. Wahrscheinlich hatte er das Ding in seinem Rockärmel versteckt gehabt.
    Als ich den kurzen Lauf plötzlich über seinem Zeigefinger schimmern sah, ließ ich mich sofort fallen. Das heisere Bellen der Waffe verhallte zugleich mit einem Schrei.
    Während Captain Hywood dem Schützen Handschellen anlegte, sah ich mich um. Mr. Verlane hatte den Mann getroffen, der noch immer seinen Kumpan auf den Schultern trug.
    Es stellte sich heraus, daß Captain Hywood an alles gedacht hatte. Der Arzt der Mordkommission war mitgekommen. Er kümmerte sich um den Angeschossenen.
    Wir warteten.
    Der Doc erhob sich.
    »Tot«, sagte er. »Herzschuß.«
    »Und der andere?« fragte ich.
    Der Doktor wies zunächst auf meinen blutenden Arm, untersuchte und verband ihn. Dann beugte er sich über den Mann, den ich mit einem Handkantenschlag in dem Wochenendhäuschen außer Gefecht gesetzt hatte.
    »Schon seit wenigstens einer Viertelstunde tot«, sagte er, als er sich wieder erhob. »Der Tod ist sehr wahrscheinlich als Gehirnschlag eingetreten. Genaues kann ich natürlich erst nach der Obduktion sagen.«
    Bedrückt trat ich zur Seite. Ich hatte zum erstenmal einen Menschen mit der bloßen Hand erschlagen.
    Mir wurde übel. Ich hatte fast den ganzen Tag nichts gegessen und dabei allerhand mitmachen müssen. Ich überließ Phil und Captain Hywood alles übrige und verdrückte mich.
    Ich setzte mich an das Steuer meines Jaguar und brauste ab. Ich hatte die Seitenfenster weit heruntergedreht, so daß die frische Nachtluft kühl und wohltuend durch den Wagen wehte.
    Stundenlang fuhr ich durch die freie Natur weit im Westen von New York City. Am Himmel stiegen Sterne herauf. Langsam wurde ich wieder ruhig.
    ***
    Sechs Tage später war bereits Hauptverhandlung.
    Ich stand vor dem Richter.
    »Als erstes, Mr. Cotton«, sagte der Bundesrichter, denn die Verhandlung fand vor dem höchsten Gericht des Staates New York statt, »als erstes möchte ich Sie fragen: Können Sie den Beweis für Ihre Behauptung erbringen, die die Anklage für Sie ausgesprochen hat, daß nämlich der Angeklagte Richard G. Verlane identisch ist mit dem in Chicago gesuchten Raubmörder Richard G. Corthwell?«
    »Das kann ich«, sagte ich.
    Mr. Verlane feixte mich hämisch an. Er glaubte wohl noch immer nicht, was ich sagte.
    Ich öffnete meine Aktentasche und entnahm ihr mehrere Blätter.
    »Hier sind die Fingerabdrücke des Untersuchungshäftlings Richard G. Verlane. Da der Untersuchungshäftling unter der Anklage des Schwerverbrechens stand, durfte die Polizei ihn zu einer Abnahme seiner Fingerprints zwingen. Bitte, meine Herren Geschworenen, hier sind die Hautleistenbilder. Daran angeheftet finden Sie das Protokoll der Fingerprints-Abnahme. Wie Sie aus den Zeugenunterschriften ersehen können, handelt es sich bei diesen Fingerabdrücken um jene, die dem Angeklagten nach seiner Verhaftung abgenommen wurden. Die Formel dieser Fingerprints heißt: 3o2R II5/N 16 S III.«
    Die Geschworenen sahen mit ziemlich verständnislosen Gesichtern auf die Hautleistenbilder.
    »Ich protestiere!« fiel der Verteidiger ein. »Wer garantiert, daß Mr. Cotton die Bilder nicht zufällig nach der Abnahme mit irgendwelchen anderen verwechselt hat?«
    »Ich garantiere«, sagte Mr. High von seiner Zeugenbank her. »Diese Fingerabdrücke lagen seit ihrer Aufnahme in meinem Safe und konnten von niemandem auch nur angesehen werden. Ich selbst habe sie zum Justice Court mitgebracht und Mr. Cotton erst draußen vor der Tür ausgehändigt.«
    Ich grinste. Dagegen konnte auch der gerissenste Verteidiger nichts sagen, wenn er nicht in der Öffentlichkeit den Distriktleiter des New Yorker FBI, Mr. High, der Nachlässigkeit oder gar der bewußten Unterschiebung verdächtigen wollte.
    »Protest zurückgewiesen!« entschied der Richter.
    »Mr. Cotton«, fuhr er fort. »Sie haben uns die Fingerabdrücke von dem Angeklagten gezeigt. Aber inwiefern sollen diese Fingerprints beweisen, daß der Angeklagte mit dem Chicagoer Raubmörder Corthwell identisch ist?«
    Ich holte das Fernschreiben unserer
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