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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator
Autoren: Ich stürzte den Senator
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Feuerspritze beiseite und nahm wieder die Tommy Gun in die Hand, mit der er sich offensichtlich nicht auf die Straße gewagt hatte.
    Wir hatten nicht mehr weit zu fahren, da tauchte das heckenumzäunte Gartengrundstück auf, das ich von meinem Besuch bei Phil her kannte.
    Es mußte inzwischen fast zehn Uhr geworden sein oder knapp darüber. In der Stadt wurde jetzt wahrscheinlich über den Lokalsender das Wahlergebnis bekanntgegeben.
    Captain Hywood wird in einer halben Stunde an der von mir hinterlassenen Adresse vergeblich warten, dachte ich in einem Anflug von Hoffnungslosigkeit.
    »Los, steig aus!«
    Mechanisch gehorchte ich.
    Schon stand der widerliche Kerl mit seiner Tommy Gun wieder hinter mir.
    Der andere schaltete alle Wagenlichter aus und kam uns nach.
    Inzwischen war es fast dunkel geworden.
    Wir durchschritten den Garten.
    Einer schloß die Haustür an dem verbarrikadierten Häuschen auf.
    Er fing an zu fluchen. Ich stutzte.
    »Is’ ’n los?« fragte mein Tommy-Gun-Besitzer.
    »Die Tür is’ nich’ abgeschlossen!« brummte der zweite.
    »Vielleicht is’ der Boß dagewesen und hat vergessen abzuschließen.«
    Wir gingen hinein. Irgendeiner knipste Licht an. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Wenn die mich hier draußen umlegen wollten, dann mußte ich die kleinste Chance nutzen. Und lieber wollte ich in einem wahnsinnigen Kampf unterliegen, als völlig regungslos wie eine Zielscheibe benutzt zu werden.
    Meine beiden Begleiter waren sichtlich nervös geworden. Sie marschierten auf die Tür zu, hinter der ich Phil wußte. Freilich mußte ich immer vor der Tommy Gun bleiben.
    Die Tür wurde aufgerissen, das Licht eingeschaltet.
    Von Phil keine Spur.
    Die beiden Gangster starrten mich verblüfft an.
    »Dort liegt ’n Zettel«, sagte ich und zeigte zum Tisch. Auf einem Berg von kalifornischen Apfelsinen lag wirklich ein Stück Papier.
    Beide traten an den Tisch heran.
    Dieser Bruchteil einer Sekunde war meine unwiederbringliche Chance. Jetzt oder nie!
    Ich riß dem einen die Tommy Gun aus der Hand. Gleichzeitig holte ich aus. Für Sentimentalitäten war jetzt keine Zeit. Ich hätte mich auch nicht sonderlich gegrämt, wenn mein Schlag einen getötet hätte.
    Innerhalb einer Zehntelsekunde hatte ich die Tommy Gun hinaus in die Diele geworfen, weil sie mich nur behinderte. Fast zur selben Sekunde sauste meine Handkante hinunter und knallte hart auf den Hals meines Bewachers.
    Lautlos wie ein Mehlsack kippte der Mann um.
    »Stick them up!« schrie der andere.
    Weiß der Teufel, wie er so schnell seine Kanone ziehen konnte. Mir war es außerdem egal. Ich sprang mitten in die Revolvermündung hinein. Meine Linke versuchte, ihm den Arm hochzuschlagen.
    Knall! Ein heißes Eisen fuhr mir in den linken Oberarm. Mein Blut lief augenblicklich, aber das spürte ich erst viel später.
    Der Revolver fiel ihm aus der Hand. Ein Fußtritt von mir beförderte ihn ebenfalls hinaus in die Diele. Mein Hauptaugenmerk war natürlich auf die Schußwaffen gerichtet gewesen, weil ich selber keine hatte.
    In dem Augenblick, da mein Fußtritt die Pistole hinaus in die Diele beförderte, hörte ich hinter mir ein Poltern.
    Ich warf mich herum, verlor aber das Gleichgewicht, weil ich nur auf einem Fuß stand, und stürzte.
    Und das war mein Glück. Denn in diesem Augenblick donnerte ein Stuhl genau auf die Stelle nieder, wo ich noch eben gestanden hatte.
    Ich wälzte mich im letzten Augenblick zur Seite, und so erwischte mich der Stuhl nur leicht an der Hüfte, aber angenehm war es trotzdem nicht. Der Kerl stand über mir.
    Ich legte ihm meine beiden Hände um sein linkes Fußwurzelgelenk und drehte. Wenn ich so etwas richtig packe, kann ich es festhalten wie in einem Schraubstock. So hatte ich sein Fußgelenk, und ich drehte es nach innen.
    Mit einem Schrei, der nicht gerade nach Beifall klang, ging der Mann in die Knie. Noch im Fallen griff er nach meinem Hals.
    Er stürzte genau auf mich. Ich zog die Knie an den Leib heran und stieß sie dann kräftig von mir ab.
    Der Bursche sauste von mir weg und knallte gegen den Tisch. Der Tisch fiel um, und Nahrungsmittel aller möglichen Arten stürzten in die Bude. Apfelsinen, Äpfel, Orangen, Bananen, Trockenfleisch und Kühlfleisch in Cellophan, Dauerwurst und Konservendosen aller Gattungen rollten über den Fußboden.
    Ich hechtete auf meinen Mann zu. Aber der hatte von mir gelernt. Er empfing mich gleich mit angezogenen Knien, und wie ein Bumerang sauste ich wieder
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