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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator
Autoren: Ich stürzte den Senator
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gegen die nächste Wand.
    »So«, sagte ich dann. »Wenn du nicht willst, daß ich dir jeden Knochen einzeln zerschlage, dann tu, was ich dir sage.«
    Er nickte. Zum Reden schien er keine Lust mehr zu haben.
    »Los, leg den Kerl über deine Schultern!«
    Stöhnend machte er sich daran. Ich gab ihm Hilfestellung, dann marschierten wir ab. Ich ließ das Licht brennen und vergaß auch noch, den Zettel zu lesen, den Phil für mich zurückgelassen hatte. Auch die Haustür ließ ich offen.
    Der noch einigermaßen mobile Gangster mußte seinen Genossen auf den freien Vordersitz packen und sich selbst ans Steuer setzen. Jetzt waren die Rollen vertauscht. Denn nun saß ich hinter ihm und hielt ihm die Tommy Gun ins Genick.
    Das Gefühl war ihm offensichtlich nicht angenehm, denn die Dinger sind tückisch und ballern manchmal ohne ersichtlichen Grund los, aber ich hatte kein Mitleid mehr. Diese Burschen hatten sich etwas zunutze gemacht, das ich über alles schätze: die Freiheit unseres Landes, sich selbst jederzeit von dem Mann regieren zu lassen, der den Leuten angenehm ist.
    Wer mir an unsere Freiheit will, den bekämpfe ich rücksichtslos. Und wenn dann noch ein notorischer Betrüger, Bandit und Mörder mit Hilfe von anderen Verbrechern einen hohen Staatsposten an sich reißen will, dann ist die Zeit für gütige Nachsicht vorbei, sonst kann es leicht gehen wie in gewissen anderen Ländern, daß man plötzlich nicht mehr Herr seiner Entschlüsse ist und von einem Banditen regiert wird, dem es nur um seine Machtstellung geht.
    »Los, auf den Gashebel und jetzt zu eurem Boß!«
    Der Kerl wollte mich trotz allem noch einmal für dumm verkaufen.
    »Ich weiß nicht, wo der Boß wohnt«, wollte er mir weismachen.
    »Aber ich weiß es!« brummte ich. »43., Nummer 1168!«
    Wenn es nicht dunkel gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich sehen können, daß der Mann weiß wurde wie eine Kalkwand.
    ***
    Der Jaguar hielt.
    Ich kletterte zuerst hinaus.
    »Los, komm schon!« brummte ich.
    Wieder mit Stöhnen und Wimmern lud er sich seinen noch immer bewußtlosen Gefährten auf die Schultern.
    In diesem Augenblick sah ich in der Ferne das rote Licht eines Polizeiwagens herankommen.
    »Halt! Bleib stehen!« sagte ich und wartete.
    Der schwere Buick summte in eleganter Schleife an unseren Wagen heran. Und hinter ihm tauchte plötzlich noch ein Jeep auf mit sechs uniformierten Polizisten. Die Leute waren offensichtlich bereits von irgendwem eingeteilt worden, denn sie verschwanden in dem Garten, ohne sich um mich zu kümmern.
    Aus dem Buick kam Captain Hywood mit seiner Garde geklettert.
    »Hallo, Cotton!« winkte er mir zu. »Kann’s losgehen? Das Wahlergebnis ist vor ungefähr einer halben Stunde vom Lokalsender bekanntgegeben worden, sofern man da von einem Ergebnis reden kann.«
    »Es kann losgehen!« sagte ich.
    Wir schritten auf die Haustür zu. Vor uns marschierte wie ein begossener Pudel mein Gangster mit seinem Kumpan auf den Schultern.
    In der Sekunde, da ich gerade auf den Klingelknopf drücken wollte, fiel im Haus der erste Schuß. Gleich darauf ballerte es durcheinander.
    Mir fiel Phil ein. Wenn er in der Bude war, dann galt es, keine Zeit zu verlieren. Ich nahm den Finger vom Klingelknopf und jagte aus der Tommy Gun einen kurzen Feuerstoß in das Türschloß.
    Wir rannten hinein. Im Wohnzimmer, in dem ich ja schon einmal gewesen war, lag Phil hinter einem umgeworfenen Tisch und peilte vorsichtig ins Gelände. Hinter einer riesigen Musiktruhe mit eingebautem Televisionsgerät hockte Mr. Verlane.
    Mr. Richard G. Verlane – oder Mr. Richard G. Corthwell.
    Ich sah vor meinem geistigen Auge den Steckbrief:
    Wanted for Murder – gesucht wegen Mordes!
    »Mr. Corthwell alias Verlane, werfen Sie Ihre Waffe weg und heben Sie die Hände hoch! Ich verhafte Sie wegen Mordes, wegen aktiver Bestechung und mehrfachen Mordversuches, wegen Anstiftung zum Bandenverbrechen und wegen Wahlbetruges. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, in der Verhandlung gegen Sie verwendet werden kann.«
    Ich hatte es ganz ruhig gesagt.
    Die Wirkung entsprach einer Atombombe für den Hausgebrauch.
    Captain Hywood und die Leute seiner Garde starrten mich an, als wäre ich eine Erscheinung aus fremden Welten. Phil kletterte grinsend hinter seinem Tisch hervor.
    Auch Mr. Verlane stand auf. Er war sehr blaß im Gesicht.
    Taumelnd kam er auf mich zu.
    Als er dicht vor mir stand, sah er mich aus haßerfüllten Augen
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