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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt
Autoren: John W. Campbell jr.
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entgegen, als sie aus der Luftschleuse traten.
    Torlos lief ihnen entgegen, seine Augen glänzten. Seine Lippen sprudelten Worte, die sie nicht verstanden, aber sie brauchten ihm nur in die Augen zu blicken, um seine Empfindungen zu begreifen.
    „Der Feind ist geschlagen – Friede wird auf Nansal herrschen! Wir danken euch für eure Hilfe, die den Sieg ermöglichte!“
     
    *  *  *
     
    Stunden später kehrte Arcot in die Bibliothek zurück, wo er die anderen Männer bei friedlichen Beschäftigungen fand. Wade und Fuller spielten eine Partie Schach, Morey hatte sich in ein Buch vertieft.
    „Die Krieger sind müde!“ sagte Arcot ironisch. „Sie liegen faul auf der Bärenhaut, während ich in der Stadt unter der Last der erzeigten Ehren zusammenbreche. Habt ihr nichts anderes zu tun in diesen erhebenden Stunden?“
    Fuller blickte auf, seine Augen funkelten ironisch. „Sie unterschätzen uns, Arcot“, brummte er, während er seinen Läufer zog. „Auch hier werden Probleme gewälzt. Wade und ich haben gerade einen lebenslangen Pakt geschlossen, nie wieder gewisse Waffen zu gebrauchen, um gewisse Kriege zu beenden.“
    „Was für Kriege?“ fragte Arcot verständnislos. „Und welche Waffen? Wovon reden Sie?“
    „Von diesem Krieg“, grinste Wade und deute auf das Schachbrett. „Vom Kampf auf den vierundsechzig Feldern! Und die Waffe, derer wir uns bedienten, heißt – Telepathie! Es war ein Versuch, aber ich kann nur sagen – nie wieder! Was dabei herauskommt, ist eine Partie ohne jede Spannung. Ein Spiel, dem der Reiz überraschender Einfälle fehlt. So langweilig muß eine Pokerpartie sein, die mit offenen Karten gespielt wird.“ Er wartete Wades Gegenzug ab und ließ seinen Turm die Stellung wechseln. „Schach – und matt! Ich habe längst gewußt, daß Sie diesen Zug beabsichtigt hatten.“
    „Und Sie?“ wandte sich Morey an Arcot und ließ das Buch sinken. „Womit haben Sie die Zeit verbracht?“
    „Ich habe die Waffen der Satorer besichtigt, soweit sie der Zerstörung entgangen sind. Es scheint, daß man auf Sator einen Weg gefunden hat, elektrostatische Felder zu schaffen, räumlich zu begrenzen und auf bestimmte Ziele zu projizieren. Die zur Erzeugung dieser Kräfte benötigten Vorrichtungen müssen ungeheuer kompliziert sein. Wahrscheinlich auch so umfangreich, daß sie auf mehrere Schiffe verteilt und' erst während der Schlacht zusammengefaßt wurden. Eine unheimliche Waffe! Die Kraft elektrostatischer Felder ist gewaltig. Lassen Sie zwei Unzen positiv geladener Eisenione auf den Nordpol, die gleiche Menge negativ geladener Chlorione auf den Südpol einwirken, so ergibt sich eine Anziehungskraft, die selbst auf diese Entfernung annähernd dreihundertsechzig Tonnen beträgt! Nach diesem Prinzip arbeitete die neue Waffe der Satorer. Die negative Ladung brauchte nur auf ein beliebiges Schiff der nansalischen Flotte gerichtet zu werden, die positive auf ein anderes, und gegenseitige Vernichtung war die Folge. Nur so sind die schweren Verluste der Nansaler zu erklären.“
    „Ein Beweis mehr, wie unsinnig es ist, nach einem Krieg von Siegern und Besiegten zu sprechen“, nickte Fuller, „immer sind es beide Seiten, die einen Aderlaß erleiden. Welch ein Glück, daß man das auf unserer Erde einsah und die Konsequenzen daraus zog!“
    „Hoffen wir, daß die Bewohner Nansals diesem Beispiel folgen“, bemerkte Morey. „Wir haben jedenfalls unsere Pflicht getan. Der Krieg ist beendet, nichts hindert uns daran, auf unsere Erde zurückzukehren.“
    Arcot trat an das breite Fenster und blickte hinaus. „Auf Torlos“, erwiderte er zur Überraschung aller. „Ah, da ist er ja schon! Er hat mich gebeten, uns auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Die Obersten Drei haben ihm ihre Erlaubnis erteilt. Ich habe Torlos erklärt, daß ich erst euer Einverständnis einholen müsse. Da draußen steht er – ein kräftiger Mann, dessen eiserne Knochen bei dem Gedanken, ihr könntet nein sagen, zittern. Was meint ihr? Soll ich ihn hereinholen?“
    Statt einer Antwort sprangen Morey, Fuller und Wade auf, um Torlos im Triumph durch die Luftschleuse in den Rumpf zu geleiten.
    „Willkommen als neues Besatzungsmitglied!“ sagten ihre Blicke. „Hast du etwa daran gezweifelt, daß wir dich mitnehmen würden?“
    Torlos schüttelte den Kopf, ein verschmitztes Grinsen zog über sein Gesicht. „Nein“, sagte er in holperigem, aber doch klar verständlichem Englisch und weidete sich an der Überraschung der
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