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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt
Autoren: John W. Campbell jr.
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allein. Ein Mann in goldblitzender Uniform hatte sich zu ihm gesellt und legte die Hand an die Mütze, als er der Erdbewohner ansichtig wurde. Torlos stellte den Mann als einen hohen Offizier der nansalischen Flotte vor, der die Aufgabe habe, die Gäste zu empfangen.
    Arcot richtete den Blick fest auf Torlos und ließ seine Gedanken sprechen. „Obwohl wir dich unseren Freund nennen, Torlos, haben wir es für richtig gefunden, unsere üblichen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Nimm zur Kenntnis, daß wir im Falle eines Verrates entschlossen sind, von unseren Waffen rücksichtslos Gebrauch zu machen. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber unsere Erfahrungen haben uns gelehrt, daß ein vorsichtiger Mann mehr wert ist als ein toter.“
    Torlos lächelte. Sein Gesicht war offen und ohne Falsch. „Ich verstehe euer Mißtrauen sehr gut“, ließ er sich vernehmen. „Wer einmal den Fuß auf den Boden Sators gesetzt hat, kann nicht anders handeln. Da wir den Bewohnern Sators äußerlich sehr ähneln, könnt ihr uns nur nach unseren Handlungen beurteilen. Sobald sie für sich gesprochen haben, wird euer Mißtrauen für alle Zeiten fortgeschwemmt sein. Bitte, folgt mir in das Gebäude, in dem der Hohe Rat tagt!“
    Er ging voraus, der Offizier hielt sich an der Seite Arcots. Sie überquerten den großen Platz, der mit kurzem, grünem Rasen bedeckt war. Warm und hell schien die Sonne auf sie herab, und die bunten, leuchtenden Farben der Gebäude trugen dazu bei, eine freundliche, gelöste Stimmung zu schaffen. Vor dem Regierungssitz gab es, im Gegensatz zu Sator, keine bewaffneten Posten, von denen sie mißtrauisch gemustert wurden. Torlos öffnete eine schwere, reichbeschlagene Tür, und Arcot betrat als erster die große Halle, die einer gotischen Kathedrale ähnelte. Feierliche Stille herrschte hier. Schlanke, grüne Säulen trugen die Decke, die Mauern bestanden aus grünem Stein, in dem sich das durch die hohen Fenster fallende Licht spiegelte. Arcot blickte sich bewundernd um, und Torlos’ Miene zeigte Zufriedenheit, als er erkannte, daß den Erdbewohnern die schlichte Schönheit der Halle gefiel. Geduldig wartete er, bis Arcot Anstalten traf, den Weg fortzusetzen. Sie kamen zu einem Fahrstuhl, dessen Tür aus geflochtenen Eisenbändern bestand. Als Arcot den Fahrstuhl betreten wollte, machte Torlos ihn darauf aufmerksam, daß es besser sei, das Funkgerät abzuschalten, da es durch die magnetische Strahlung beeinflußt werden könne.
    Arcot zögerte, eine Falte bildete sich zwischen seinen Brauen. Dann rief er Morey, der sich sogleich meldete. „Ich setze mein Gerät für kurze Zeit außer Betrieb, Morey“, sagte er, ohne den Blick von Torlos zu lassen. „Melde ich mich in drei Minuten nicht wieder, so wissen Sie, was Sie zu tun haben.“
    Torlos nickte, er hatte verstanden. Sie betraten den Fahrstuhl, langsam glitt er in die Höhe. Im 66. Stockwerk des hohen Gebäudes hielt er an, und sie stiegen aus. Ein Fenster auf dem Gang, der vor ihnen lag, stand auf; deutlich war die „Pionier“ in ihrer ganzen Schönheit zu erkennen.
    Torlos’ Hand wies hinaus, richtete sich dann auf Arcots Sender.
    „Nimm die Verbindung zu deinen Freunden auf, um sie zu beruhigen“, sagten Torlos’ Gedanken. „Auf diese kurze Entfernung dürfte es wohl keine Verständigungsschwierigkeit geben.“
    Arcot blickte überrascht auf und setzte, durch Torlos’ Lächeln entwaffnet, den Sender in Betrieb. Sofort klang die Stimme Moreys an sein Ohr.
    „Tadelloser Empfang, Arcot. Bei Ihnen alles in Ordnung?“
    „Mehr als in Ordnung“, erwiderte Arcot gutgelaunt. „Kein anderer als Torlos erinnerte mich daran, die Verbindung mit Ihnen nicht einschlafen zu lassen. Bleiben Sie weiter auf dem Posten, Sie hören bald wieder von uns.“
    Der nansalische Offizier übernahm die weitere Führung. Nachdem sie den langen Gang passiert hatten, standen sie vor einer breiten, schmucklosen Tür. Der Offizier öffnete die Tür und trat zurück, um Arcot und Wade vorangehen zu lassen.
    In der Mitte des Raumes befanden sich drei Tische, die im rechten Winkel aneinandergestellt waren. Ein gutes Dutzend Männer saß an den Tischen, drei von ihnen auf leicht erhöhten Stühlen, Torlos, der an der Tür stehengeblieben war, grüßte die Versammelten und sprach schnell und flüssig auf sie ein. Arcot horchte auf; in Torlos’ Stimme schwang ein Ton, den er bei den Unterhaltungen auf Sator vermißt hatte. Jedes Wort klang liebenswürdig und
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