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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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Prolog
    Gut Satyr, Toskana, Italien
1823
    E s war Vollmond.
    Die Herren des Satyrlands trafen sich an dem geweihten Versammlungsort im Herzen des uralten Weinguts ihrer Familie. Instinkt und Begierde hatten sie hier zusammenkommen lassen.
    Unter einer großen Statue hielten sie inne, es war die eindruckvollste von jenen, die am Saum des engen Tals errichtet worden waren. Über ihnen auf einem Podest stand der aus Stein gehauene Bacchus, Weinranken bekränzten sein Haupt, und als wollte er mit einem Trinkspruch feiern, was sie in Kürze tun würden, reckte er ihnen in einer Hand einen Weinkelch entgegen.
    Der erste Strahl des Mondes durchschnitt die Dunkelheit, badete die Herren in seinem silbernen Licht und offenbarte ihre Nacktheit. Im selben Augenblick wurden sie von Krämpfen erfasst, die ihre muskulösen Oberkörper in Wellen überliefen. Sie beugten sich weit vor, und ihre Gesichter wurden zu Grimassen. Rauhes Stöhnen, eine Mischung aus Schmerz und Lust, entfuhr ihren Kehlen, während die letzte körperliche Verwandlung der Vollmondnacht voranschritt.
    Nicholas, der Älteste, erholte sich als Erster.
    Er ließ den Blick eilig durch das Tal schweifen, obwohl er wusste, dass sie hier sicher waren. Fremde kamen niemals hierher. Wenn Menschen der Klamm zu nahe kamen, wurden sie von einer Macht ferngehalten, die ihnen fremd war und die sie nicht einzuordnen vermochten.
    Er zwang sich, aufrecht zu stehen, erleichtert, dass der Aufruhr überstanden war. Er hasste das Gefühl der Hilflosigkeit, das mit dem Wandel einherging, denn er konnte es sich nicht leisten, verletzlich zu sein, nicht einmal für einen so kurzen Moment. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    Es wäre für jedermann gefährlich, ihn oder seine Brüder so zu sehen. Er war jetzt ein Monstrum, geeignet nur für einen Harem oder ein Bordell zur Befriedigung bizarrer Lüste.
    Er berührte sich und ließ Daumen und zwei Finger der rechten Hand von der Wurzel bis zur Spitze des neuerwachten Fleischs wandern. Sein Daumen stieß auf einen Tropfen in der Falte an der Spitze und verrieb ihn träge.
    Der letzte Wandel der Vollmondnacht hatte ihm diesen neuen Schaft aus Fleisch und Sehnen beschert – diesen zweiten Penis aus seinem eigenen Fleisch. Er wuchs hoch und hart aus seinem Unterleib und zuckte hungrig. Nur geringfügig kleiner als der enorme Phallus, der dem Nest zwischen Nicholas’ Beinen entsprang, sehnte er sich wie sein Zwilling nach Befriedigung. Nicholas streichelte ihn besänftigend und ahmte den Empfang nach, den er bald zwischen den Schenkeln eines weiblichen Wesens erfahren würde, während er darauf wartete, dass seine Brüder die gleiche Verwandlung durchliefen.
    Auf seinen Befehl hin wogten Nebelschwaden in das enge Tal und kräuselten und verdichteten sich zu schimmernden Wesen, die aus dem Dunst traten. Es waren Nebelnymphen, weibliche Wesen ohne eigene Gefühle, die den Satyren seit alters her zu Diensten waren. Sofort liebkosten ihre Hände sein mit Fell bedecktes Gesäß und versprachen ihm Erleichterung.
    Wenig später trennten sich die drei Brüder, um ihren individuellen Vergnügungen nachzugehen. Ihre Instinkte waren jetzt eher die von Tieren als die von Männern, sie hatten nur noch ein einziges Ziel vor Augen.
    Die Nebelnymphen bewegten sich vor ihnen wie in Trance. Eine jede bereitete sich pflichtschuldig darauf vor, die Aufgabe zu übernehmen, für die sie geschaffen war. Eilig schwebten sie zu den kleinen, tischähnlichen Altären, die überall in der Klamm standen. Ihr Lächeln war leer, ihre Bewegungen gleitend.
    Brüste und Bäuche berührten kalten Granit, als sie sich breitbeinig über die Steintische beugten, ihre nackten Füße fest im Moos. Ihre Körperöffnungen wurden feucht und bereit, während sie sich darboten, um die Lust der Satyre zu befriedigen, so wie zahllose ihrer Art sich an diesem Ort seit alters dargeboten hatten. Jeder der drei Brüder wählte eine Nebelnymphe und drängte sich dicht hinter sie.
    Das Mondlicht fing sich im kobaltfarbenen Glanz seiner Augen, als Nicholas sich über eine golden schimmernde Nebelnymphe beugte. Mit den Daumen drückte er seine rötlichen, schmerzenden Penisspitzen gegen die ihm dargebotenen weiblichen Öffnungen. Wie seine Brüder brauchte auch er zwei davon für den ersten Liebesakt der Nacht. Sein zweiter Penis benötigte nur eine einzige Ejakulation, dann würde er sich bis zum nächsten Vollmond wieder in seinen Körper zurückziehen.
    Er stützte sich rechts und links von
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