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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt
Autoren: John W. Campbell jr.
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Erfindung, wird sofort Ihr Gehalt erhöht. Man nennt Sie einen hervorragenden Wissenschaftler und macht Ihnen alle Quellen zweier Welten zugänglich, damit Ihnen ja nichts abgeht. Ich denke, solchen Majestäten kann es nicht schaden, auch einmal warten zu müssen.“
    Er weidete sich an den verdutzten Gesichtern der anderen und nahm am Tisch Platz, um anscheinend gelangweilt in den vor ihm liegenden Papieren zu blättern. Dann hob er den Kopf und musterte die drei Männer der Reihe nach. „Das war die Einleitung, meine Herren. Und nun darf ich wohl erfahren, was Sie veranlaßt hat, einen bis über beide Ohren in der Arbeit steckenden Mann von seinem Broterwerb fortzurufen.“
    Arcot nahm den Ball auf, den Fuller ihm zuwarf. „Ein Jammer, daß Sie so überaus beschäftigt sind, mein Lieber“, murmelte er bedauernd. „Wir hatten gerade den Plan gefaßt, Antares, Beteigeuze und dem Polarstern einen kleinen Besuch abzustatten, vielleicht sogar die Nebel der Andromeda einmal aus der Nähe zu betrachten. Und nun sind Sie so überaus beschäftigt, daß wir wohl auf Sie verzichten müssen. Zu schade, wirklich zu schade!“
    Fullers Augen verengten sich. Mißtrauisch blickte er zu Arcot hinüber und räusperte sich.
    „Ein Mann namens Einstein stellte vor zweihundert Jahren fest, daß es keine höhere Geschwindigkeit als die des Lichtes gäbe. Haben Eure Lordschaft etwa ein neues Geschwindigkeitsgesetz entwickelt?“
    Wade schaltete sich ein und winkte großartig ab. „Nicht doch, Fuller, davon kann keine Rede sein. Arcot brachte lediglich zum Ausdruck, daß ihm das alte Gesetz nicht mehr gefiele. Es ist seine Art, aus solchen Feststellungen die nötigen Konsequenzen zu ziehen.“
    „Halt, halt!“ wehrte Fuller entrüstet ab. „So einfach ist das nicht. Ein Gesetz verliert nicht plötzlich seine Gültigkeit. Lichtgeschwindigkeit ist, wie wir alle wissen und wohl nicht bestreiten, eine Eigenschaft des Raumes.“
    Arcots Lächeln verschwand. „Richtig, Fuller, das ist der Kern! Lichtgeschwindigkeit ist nach Einstein eine Eigenschaft des Raumes. Was würde Ihrer Ansicht nach geschehen, wenn man diesen Raum veränderte?“
    Fuller blinzelte ungläubig. „Den Raum verändern? Wie wollen Sie das fertigbringen?“
    Arcot deutete auf das gefüllte Wasserglas, das vor ihm stand. „Wie kommt es, daß wir alle Dinge im Wasser verzerrt sehen? Weil die Lichtstrahlen abgelenkt, das heißt, gekrümmt werden. Warum werden sie gekrümmt? Weil jede Welle, die aus der Luft, aus dem Raum also, ins Wasser gelangt, verlangsamt wird. Die elektromagnetischen Felder und die Schwerefelder zwischen den Atomen sind stark genug, um die Krümmung des Raumes zwischen ihnen zu steigern. Was ist die Folge, wenn wir diese Wirkung umkehren?“
    „Oh“, murmelte Fuller, und sein plötzlich erwachendes Interesse war unverkennbar, „ich verstehe. Wenn es gelingt, die Krümmung des Raumes zu verändern, erhält man jede gewünschte Geschwindigkeit. Das wollten Sie doch sagen, nicht wahr? Gut! Wie steht es aber mit der Beschleunigung? Es würde, um die von Ihnen geplante Reise im Auge zu behalten, Jahre dauern, bis die für eine Fahrt über solche Entfernungen notwendige Geschwindigkeit erreicht wäre, weil der Mensch nun einmal keine unbegrenzte Beschleunigung verträgt.“
    Arcot schüttelte den Kopf. „Sehen Sie sich das Glas Wasser noch einmal an, und denken Sie ein bißchen nach, Fuller! Wie verhält sich das Licht, wenn es das Wasser verläßt? Es beschleunigt sofort wieder. Auf unser Problem angewandt, bedeutet das, daß jede Veränderung des Raumes automatisch die den neuen Verhältnissen angepaßte Geschwindigkeit mit sich bringen würde. Sie würden davon nicht einmal etwas spüren, weil jedes Partikelchen das gleiche Maß an Beschleunigung erfährt.“
    Fuller überlegte einen Augenblick. „Nehmen wir an, Ihre Voraussetzungen stimmten. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, wo Sie die ungeheure Energie hernehmen, um ein solches Schiff anzutreiben?“
    „Er hat!“ nickte Morey.
    „Da bin ich aber gespannt“, murmelte Fuller und lehnte sich erwartungsvoll zurück.
    Arcot setzte gelassen seine erloschene Pfeife in Brand, bevor er antwortete. „Es sind zwei Kleinigkeiten, die wir brauchen, lieber Fuller“, sagte er ruhig. „Eine mächtige Kraftquelle – und eine Vorrichtung, um die erzeugte Kraft zu speichern. Um es vorweg zu nehmen – gewöhnliche Atomenergie scheidet aus. Sie läßt sich zu schwer unter Kontrolle halten. Aus
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