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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt
Autoren: John W. Campbell jr.
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Einbau der Antriebsmaschinen, der Leitungen, Waffen und des Observatoriums ein. An einem warmen Augusttage endlich war letzte Hand an das Schiff gelegt. Eine eingehende Besichtigung, an der auch die Väter Arcots und Moreys teilnahmen, fand statt.
    „Ich habe gehört, daß ihr ohne Versuchsfahrt zu eurem großen Abenteuer starten wollt“, sagte der alte Arcot beunruhigt.
    Richard Arcot legte seinem Vater die Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, Dad, es wird schon klappen. Von einer Versuchsfahrt haben wir abgesehen, weil sie über einen kürzeren Raum sinnlos wäre. Du weißt, daß die neuen Erkenntnisse sich erst in der Nähe der Schwerkraftfelder der Sonne bewähren können.“
    Der alte Arcot brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Gut, erledigt. Zeigt uns nun endlich euer Schiff! Lange genug habt ihr uns auf die Folter gespannt.“
    Arcot gab schnell eine Beschreibung des äußeren Schiffes. Der Rumpf hatte eine Länge von zweihundert Fuß und maß dreißig Fuß im Durchmesser. Die Außenwand bestand aus einem Fuß starkem Luxmetall, ein Raum von zwei Zoll trennte sie von der Innenwand aus Relux von der Stärke eines Zolls. Alle Fenster waren mit Reluxblenden versehen, die sich auf einen Knopfdruck öffnen und schließen ließen. Eine Luftschleuse führte in das Innere des Schiffes, der erste Raum enthielt die Kraftstation. Eine große Oszillatorröhre summte leise und übertönte das Murmeln der Generatoren, die aus den gegenerdigen Reaktoren gespeist wurden. Kopfschüttelnd blickte der alte Arcot auf das Ampèremeter am Instrumentenbrett.
    „Eine halbe Milliarde Ampere! Herr des Himmels, wohin geht dieser ganze Strom?“
    „In die Speicherspulen. Er fließt mit zehn Kilovolt hinein, ergibt also eine Reserve von fünf Milliarden Kilowatt. Der Generator läuft seit einer halben Stunde und kann’ noch einmal die gleiche Zeit laufen. Zwei Tonnen Materie genügen, um die Aufnahmefähigkeit der Spule zu sättigen. Wir haben zwanzig Tonnen an Bord, genug für zehn vollständige Ladungen.“
    Er deutete auf einen großen, schwarzen Zylinder, der sich unter der Decke des Raumers durch die Wand nach hinten erstreckte. Der Zylinder war nahtlos aus einem Stück gefertigt, zwei armdicke Rohre aus Luxmetall liefen in sanfter Krümmung zum Bug des Schiffes. „Die Kraftquelle für den horizontalen Antrieb. Gleiche Vorrichtungen sind für die Bewegungen in den anderen Richtungen geschaffen.“ Arcot ging voraus und öffnete eine Tür, die in den anschließenden Raum führte, in dessen Mitte die große, doppelwulstige Speicherspule auf einem festen Gestell aus Luxmetall ruhte. Kleinere Doppelspulen, jede fünf Fuß im Durchmesser, waren an den Wänden angeordnet.
    „Aha“, sagte der alte Arcot und näherte sich neugierig. „Wie ich sehe, eine ganze Batterie von Stromspeichern, die ihre Kraft, wenn ich nicht irre, der großen Spule zuführen. Warum ist diese anders konstruiert?“
    „Im Gegensatz zu den kleineren Spulen, die ihr Kraftfeld eingeschlossen halten, wirkt das der großen Spule nach außen“, erklärte Dr. Richard Arcot. „Es schafft gewissermaßen den Hyperraum, in dem das Schiff sich bewegt. Raumverzerrer – das ist der Name, den wir der neuen Antriebskraft gaben.“
    „Toll, wirklich toll“, nickte der alte Arcot, und seine Augen glänzten in jugendlichem Feuer. „Fast hätte ich Lust, mit von der Partie zu sein. Zu denken, daß ihr den Raum nach eurem Ermessen verändert, um so jede beliebige Geschwindigkeit zu erzielen! Hm, erhebt sich da nicht eine andere Frage? Woran erkennt ihr, wohin die Fahrt geht?“
    „Das ist ein Punkt, den wir mehr oder weniger dem Zufall überlassen“, gab Arcot widerstrebend zu.
    Sorgenfalten erschienen auf der Stirn von Arcots Vater. „Wenn ihr keine Möglichkeit habt, eure Position zu bestimmen, während ihr in eurem selbstgeschaffenen Hyperraum fliegt – wie wollt ihr je den Rückweg finden?“
    „An Hand der fotografischen Aufnahmen, die wir in bestimmten Zeitabständen machen. Diese Aufnahmen sind die Karte, nach der wir auf die Erde zurückfinden werden.“
    Arcot schüttelte zweifelnd den Kopf und folgte seinem Sohn in den großen Vorratsraum, der nur alle erdenklichen Ersatzteile enthielt.
    „Wir sind für alle Fälle gewappnet, Dad“, erklärte Arcot lächelnd. „Von jedem Geräteteil haben wir ein Doppel an Bord, wichtige Teile sind in mehrfacher Ausfertigung vorhanden. Im Notfall wären wir sogar imstande, aus diesen Ersatzteilen ein
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