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Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Titel: Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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    „Lassen Sie die Würfel rollen!“ – Der Ton, mit dem der Mann am anderen Ende der Leitung diese Anweisung gab, war unmissverständlich und duldete keinen Widerspruch. Für einen kurzen Moment schien es dem dicklichen Herr in diesem düsteren, von kaltem Zigarrenqualm durchzogenen Büro die Sprache zu verschlagen und er fühlte, wie sich so etwas wie ein Kloß im Hals bildet, der jede Antwort unmöglich zu machen schien. Noch bevor er sich fangen konnte die Worte wieder zu finden, erreichte ihn schon wieder die barsche Stimme im Hörer: „Haben Sie diesen Auftrag ver - stan -den ? Sind Sie noch da?“. „Ja.“ seufzte er schließlich und wünschte sich, er wäre an diesem Sonntagmorgen nicht ans Telefon gegangen, als es ihn aus dem Schlaf in der beschaulichen Villa am Waldrand klingelte und in dieses Büro beorderte. Einen Moment, den er hoffte nie zu erleben und von dem er sich wünschte, in seiner Dienstzeit von so etwas verschont zu bleiben. Doch diesen Anruf konnte er nicht ignorieren. ‚ Die Würfel rollen lassen ‘ sagte er zu sich im Stillen und atmete tief durch. „Ich nehme an, ich höre dann von Ihnen.“ wieder riss ihn der Befehlston am anderen Ende der Telefonleitung aus seinen Gedanken und ließ ihn von dem ersten Schock angesichts dieses Satzes zurück finden: „Ja natürlich, Herr…“ – er konnte seinen Satz, der den Hauch von Form wahren sollte nicht zu Ende führen-  „Gut!“ und es war nur noch ein Klacken in der Leitung, das signalisierte, dass der Anrufer aufgelegt hat.
     
    Jetzt lag es an ihm und in seinen Händen also. Er ließ seinen Blick durch das eher spärliche und kühl eingerichtete Büro wandern, lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück, der jeden Besucher zeigen konnte, dass man es hier mit einem Vorgesetzten zu tun hatte. Denn im Gegensatz zu der sonstigen Büroeinrichtung dieser Behörde handelte es sich um einen massiven und stattlichen Ledersessel, der –wäre er nicht auf einem drehbaren Untergestell- auch gut in jedes alt- englisch eingerichtete Wohnzimmer gepasst hätte. Doch vermutlich war sich dieser Mann, der jetzt nachdenklich in diesem Sessel hin und her schaukelte dessen gar nicht bewusst. Er schien vertieft zu sein in Gedanken, während er mit der gerade angesteckten filterlosen Zigarette dichte Rauchwolken in den Raum blies und die ohnehin stickige Luft weiter um zusätzliche Zutaten bereicherte. Der Ball lag in seiner Hälfte und es gab kein Zurück mehr. Als er mit seinen Männern in den vergangenen Wochen den Plan erarbeitete, der jetzt zum Tragen kam, hielt er es noch für eine „ Eventualität “ und  ein theoretisches Planspiel. Jenes Spiel, das hier fast standartmäßig gespielt wurde und in dem Szenarien und mögliche Beeinflussungen entworfen wurden, nur um später feststellen zu können, was man machen könnte, um eben diese Szenarien so zu beeinflussen, dass man sie steuern konnte. Doch jetzt war es kein Planspiel mehr. Kein Szenario. Es sollte geschehen…
     
     
    ***
     

 
    Am Donnerstag, dem 08. Oktober 1987, bemerkte die Flugsicherung, die für den Bodensee zuständig war, gegen 22.30 Uhr, dass sich eine kleine Maschine auf südlichen Kurs in Richtung Schweiz befand. Dieser kleine Punkt auf dem Radarschirm schien auf dem ersten Blick ein Fehler zu sein. Es war kein Flug angekündigt und zudem war es keine der Flugbewegungen, wie sie hier jeden Tag vorkamen. Der für die Überwachung des Luftraumes diensthabende Mitarbeiter rief seinen Vorgesetzten, um zu fragen, was zu tun sei. Überraschenderweise wurde der darüber sichtlich verblüffte Mitarbeiter von seinem Vorgesetzten in die Pause geschickt, obwohl er gerade erst vor zehn Minuten seine Schicht antrat.
     
     
    Als er eine viertel Stunde später aus der Pause kam und seinen das Überwachungsradar übernehmenden Vorgesetzten ablöste war der Schirm wieder klar. Scheinbar doch nur eine Störung, sagte er zu sich selbst und setzte seinen Dienst an dem Radar fort, das an jenem Abend keinerlei weitere Auffälligkeiten zeigte. 
     
    Am selben Abend erreichten zwei Gäste mit zahlreichen Koffern das Genfer Hotel „Beau Rivage “, die den Nachtportier zum Einchecken aus dem Schlaf reißen mussten. Sie erhielten zwei Zimmer im dritten Stock dieses exklusiven Hotels. Am darauffolgenden Montag waren ihre Zimmer verlassen, obwohl für sieben Nächte gebucht wurde.
     
     
    ***
     

 
Teil I – Die bekannten Fakten
     

 
    Es ist einer der Flecken in der deutschen Geschichte, um
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