Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume
Autoren: Michelle Beattie
Vom Netzwerk:
er würde Nate nicht davon überzeugen können, dass eine Partnerschaft eine kluge Entscheidung wäre.
    James erwartete gar nicht von Nate, dass dieser etwas so Lächerlichem zustimmte, denn, wie Nate bereits erklärt hatte, besaß er die Karte. Weshalb sollte Nate also den Schatz teilen, wenn er es nicht musste? Nate beugte sich nach vorne und betrachtete James eindringlich. Er kannte den wahren Grund, weshalb sie hier miteinander redeten. James suchte nach Informationen.
    Nate hatte jedoch nicht die Absicht, ihm irgendetwas zu erzählen. Außer seiner Mannschaft und einer Handvoll Leuten, die er als seine Familie betrachtete, wusste niemand irgendetwas über ihn. Je weniger Menschen wussten, dass er unter dem Namen »Sam Steele« segelte, desto besser war es für ihn und desto größer wurde auch seine Lebenserwartung. Nicht, dass er unfähig gewesen wäre, sich selbst zu verteidigen. Zur Hölle, das war ihm doch in den vergangenen drei Jahren prima gelungen. Dennoch war Nate ein Mann, der es bevorzugte, die Dinge für sich zu behalten. So war es ganz einfach weniger chaotisch.
    »Ich habe meine Mittel, herumzukommen«, antwortete Nate unbestimmt.
    »Ich bin mir sicher, dass Ihr die habt. Aber ich habe ein Schiff. Ihr könnt gerne mit mir segeln.«
    Nate verzog seine Lippen zu einem Lächeln.
    »Wie ich schon gesagt habe, ich habe meine eigenen Mittel.«
    »Es heißt, die Karte sei seit beinahe einhundert Jahren nicht mehr vollständig. Seid Ihr sicher, den Schatz nur mit dem Teil zu finden, den Ihr heute gewonnen habt?«
    »So sicher wie Ihr es auch wart, als Ihr Eure Münzen auf den Tisch gelegt habt.«
    James trank einen Schluck, wischte sich dann mit dem Handrücken über den Mund. Seine Nasenflügel bebten, als er Nate eingehend betrachtete.
    »Männer in der gesamten Karibik haben die eine oder andere Version darüber verbreitet. Soweit ich gehört habe, ist es mehr ein Rätsel, als eine einfache Karte.«
    »Ist das so?«
    »Eine Karte, die einfach so zu einem Schatz führt, ist kein Geheimnis. Ihr werdet nicht der Erste sein, der vergeblich danach sucht.«
    »Auch nicht der Letzte, nehme ich an.«
    »Jedenfalls nicht, wenn man nicht weiß, was auf der anderen Hälfte steht. Mir scheint, man muss schon eine Art Vorstellung davon haben, was auf dem zweiten Teil steht, oder die Suche wäre eine komplette Zeitverschwendung.«
    »Ihr kennt also jemanden?«, fragte Nate, obwohl er ganz genau wusste, was James gerade versuchte.
    James nickte.
    »Das tue ich«, antwortete er.
    Nate konnte nicht die Spur einer Lüge im Blick des Mannes erkennen, und das ließ ihn innehalten. Konnte es sein, dass James ebenfalls wusste, was auf der anderen Hälfte der Karte stand, auf dem Teil, den Claires Vater besessen hatte?
    Nate trank seinen Becher aus.
    »Dann hoffe ich, dieser jemand erinnert sich ebenso gut an die andere Hälfte«, sagte er, während er auf seine Jackentasche klopfte.
    »Danke für den Drink.«
    Er stand vom Stuhl auf und ging Richtung Eingang, als sein Steuermann und guter Freund Vincent in die Kneipe schlenderte. Der Zwerg kam direkt auf Nate zu, den man wegen seiner Körpergröße leicht ausmachen konnte.
    »Nun?«, fragte er, die Hände in die Hüften gestemmt, »hast du bekommen, weshalb du hier warst?«
    Nate runzelte die Stirn. Er hatte weder Vincent noch seiner Mannschaft etwas von dem Schatz erzählt. Zum einen deswegen, weil er keinen Grund dafür sah, solange er das letzte Stück der Karte noch nicht besaß. Der andere Grund war, dass er, obwohl er nicht die Absicht hatte, Claire zu erwähnen, ohne Zweifel an sie denken würde, wenn er die Geschichte über die Karte und den Schatz erzählte. Da es ihm aber noch nie Spaß gemacht hatte, an sie zu denken, und da sie seinen Seelenfrieden ohnehin schon genug störte, verschob Nate es ein weiteres Mal.
    »Ich bin wegen nichts hierhergekommen.«
    »Weshalb hattest du es dann so verdammt eilig, von Bord zu gehen?«
    »Vielleicht wollte ich einfach nur mal ein paar Minuten Ruhe vor deiner endlosen Nerverei haben. Weshalb beschwerst du dich überhaupt? Ich dachte, du hättest eine Besorgung zu machen?«
    »Eine Besorgung? Oh ja, richtig. Alles erledigt.«
    Vincent holte Luft, doch das Lächeln, das er Nate zuwarf, war gezwungen.
    »Was hast du damit gemeint, du wolltest deine Ruhe vor mir? Mich als Steuermann zu haben, ist das Beste, was dir je passiert ist.«
    »Sicher ist es das. Direkt nach Skorbut.«
    Für einen Moment lang sah es so aus, als ob Vincent
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher