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Lovely Dancing - Folge deinem Herzen! (German Edition)

Lovely Dancing - Folge deinem Herzen! (German Edition)

Titel: Lovely Dancing - Folge deinem Herzen! (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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1 - »Ich habe einen Latte Macchiato getragen!«
     
    »Vergiss es ganz schnell wieder!«
    Die ungewohnt verärgerte Stimme von Jan, ihrem Kollegen, ließ Sophie mit den zwei to go-Bechern in der Hand an der Bürotür stoppen. Beide arbeiteten seit knapp zwei Jahren in einer Berliner Anwaltskanzlei, die sich auf Markenrecht spezialisiert hatte. Dort himmelten so ziemlich alle ihren Kollegen an. Alle bis auf Sophie, die ihm anfangs nie über den Weg lief, weil sie in einem anderen Team arbeitete. Aus lauter Frust darüber, dass alle über den »geilsten Anwalt auf Erden« und »Marlboro Man des Gerichtsaals« tuschelten und sie keine Ahnung hatte, wovon alle redeten, wollte sie sich selbst ein Bild machen.
    Eines Morgens hatte Sophie die Espresso-Maschine sabotiert und eine Runde Kaffee für alle spendiert. Auch für Jan, der gegen elf Uhr auftauchte und dem sie sofort verfiel. Mit einem ziemlich coolen Lächeln und dem Satz »Hier, ist eh viel besser!« hatte sie ihm einen Starbucks Kaffee hingestellt. Ab da war klar, dass sie ihn öfter sehen musste.
    Die Kaffeemaschine blieb drei Tage defekt und Sophie wiederholte das Spiel, solange sie konnte. Doch als sie wieder lief, hörte Sophie nicht auf, Jan Kaffee vorbeizubringen. Und der schien sich darauf zu freuen. Irgendwann wechselten sie mehr als drei Worte und wurden so etwas wie Freunde, die sich auf diesen Moment an Morgen, an dem sie kurz über die Arbeit und das Leben scherzten, freuten. Stopp mal, Freunde? Na sicher! Wenn in der Kanzlei auch nur irgendjemand Gedanken lesen könnte, dann wäre allen klar, dass auch Sophie nur ein Opfer ihrer Hormone war.
    Sichtbar frustriert fuhr Sophies Traum-Kollege sich an diesem sonnigen Frühlingstag mit seiner Hand über den Kopf und zerwuschelte dabei seine ziemlich akkurat sitzende Frisur ziemlich süß. Ihre Finger kribbelten, weil sie seine Haare nur zu gerne wieder ordnen wollte. Zum Glück hatte sie beide Hände mit den Kaffeebechern voll.
    Jan nahm zwei kurze Atemzüge und ließ die Luft langsam wieder entweichen. Er stand eindeutig kurz vorm Explodieren und versuchte sich zu beruhigen. Es war wohl bisher erst einmal vorgekommen, dass er die Beherrschung verloren hatte. Damals war eine ganze Palette an Beweismaterial verschwunden. Sophie konnte nicht anders und blieb neugierig lauschend stehen.
    »Ich habe nein gesagt, Thomas! Weißt du, wie man mich früher immer nannte? Stolper-Jan! Na, was sagst du jetzt?«
    Leise betrat Sophie das Büro und schloss vorsichtig die Tür hinter sich, noch ehe ihr klar wurde, was sie da tat. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme, redete sie sich ein. Dieser Spitzname sollte besser nicht die Runde machen. Sie schützte ihn. Unbedingt. Ihr Verhalten hatte ganz sicher nichts damit zu tun, dass sie endlich eine wahnsinnig tolle Chance witterte, Jan näher zu kommen.
    Sophie schmunzelte, denn wer auch immer Thomas war, seine Antwortorgie sorgte für missmutiges Brummen bei Jan. »Mann, Thomas! Den Namen hab ich garantiert nicht ohne Grund jahrelang behalten. Ich weiß, du willst bei deiner neuen Flamme Anna und ihrer Freundin Eindruck machen. Ich weiß, du brauchst mich, damit du mit Anna abhauen kannst, während ich im entscheidenden Moment die Freundin ablenke. Und ich verstehe das. Ehrlich. Aber du musst auch mich verstehen: Ich, Stolper-Jan, mach mit dir wirklich alles mit, nur auf einem gottverdammten Tanzball kann ich dich nicht begleiten!«
    Darum ging es also! Sophie wagte es kaum zu atmen. Gespannt beobachtete sie Jans Spiegelbild in der Fensterscheibe. Er hatte ihr immer noch den Rücken zugedreht, schloss nun seine Augen und setzte sein Denkergesicht auf. Ganz sicher ersann er weitere Gegen-Argumente, um seine Verteidigung zu festigen. Doch damit durfte er nicht durchkommen. Es ging um Rhythmus und Bewegung. Es ging um zwei Körper, die sich im Einklang berührten, zu einer Einheit verschmolzen und ineinander aufgehend die Gesetze von Zeit und Raum außer Kraft setzten. Es ging darum, einen Zauber zu entfachen. Und darin war sie Profi, da sie seit mehr als zehn Jahren keine Gelegenheit zum Tanzen ausschlug. Es gab nur eine infrage kommende Veranstaltung, die in wenigen Tagen stattfand, der Tanz in den Frühling in Klärchens Ballhaus und Sophie hatte bereits seit Wochen die Eintrittskarten für sich und ihre beste Freundin. Wenn Jan dabei wäre, wäre das wundervoll.
    »Und wie werde ich dann bitteschön die Freundin deiner Freundin wieder los? Ich werde auf keinen Fall die
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