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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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zwölf Jahren nicht passiert. Auch das möchte ich in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen.«
    Toppe zündete sich eine Zigarette an, Breitenegger feixte, Ackermann versuchte, gar nicht anwesend zu sein, und Siegelkötter verlor langsam die Fassung.
    »Sie wissen genauso gut wie ich, daß die Gesetzeslage es nicht zuläßt..« begann er mit kaum verhaltener Wut.
    »Mein lieber Herr Siegelkötter«, zitierte ihn Stein wieder, »ich habe Ihnen bereits sehr deutlich gesagt, daß Sie mir wahrhaftig nichts über die Gesetzeslage erzählen müssen.« Damit stand er entschieden auf. »Im Übrigen möchte ich mich im Augenblick nicht weiter darüber unterhalten. Auf Wiedersehen.«
    Aber an der Tür hielt er inne. »Ach, Herr Toppe, ich möchte Sie und Ihre Frau gern zum Essen bei uns zu Hause einladen.« »Mit dem allergrößten Vergnügen.«
    »Wäre Ihnen der kommende Sonnabend recht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Na wunderbar. Sagen wir 20.30 Uhr. Einen schönen Tag noch.«
    Siegelkötter wartete gar nicht erst, bis sich die Tür hinter Stein geschlossen hatte. »Wir sprechen uns noch«, zischte er und verschwand.
    Toppe und Breitenegger prusteten gleichzeitig los, konnten sich kaum beruhigen und merkten erst im allerletzten Moment, daß auch Ackermann sich verdrücken wollte.
    »Mein lieber Herr Ackermann«, rief Toppe streng. »Mit Ihnen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«

32
    »Was wollen Sie denn noch hier?« lallte Peter Verhoeven und knallte die Schnapsflasche auf den Tisch, als Toppe hereinkam.
    Frank und Ingeborg saßen dicht nebeneinander auf der Bank und starrten ihn an. Auf dem Tisch standen zwei Steinhäger – und eine halbvolle Kornflasche. Frank hatte seine Hand auf ein Schriftstück gelegt, auf dem Toppe deutlich ein Notarsiegel erkennen konnte.
    »Guten Abend. Immer noch bei der Testamentseröffnung?«
    Ingeborg begann laut zu weinen.
    »Ich hab’ Sie gefragt, was Sie noch bei uns wollen«, setzte Peter Verhoeven wieder an. »Sie haben doch Ihren Mörder.«
    »Nun, ganz so einfach ist es nicht, Herr Verhoeven.« Toppe setzte sich an den Tisch. »Das müßten Sie doch am besten wissen.«
    Peter Verhoeven schnaubte, setzte sich die Schnapsflasche an den Mund und trank drei lange Schlucke. »Ich? Ich weiß gar nichts. Ich hab’ doch noch nie was gewußt. Nicht einmal von dem da«, schrie er und griff nach dem Papier, aber Frank zog es schnell weg.
    Toppe sah den Sohn fragend an.
    »Ein neues Testament«, erklärte er. Ingeborg schluchzte laut auf, und Frank legte ihr schnell den Arm um die Schultern. »Mach dir doch keine Sorgen, Mama«, flüsterte er.
    »Darf ich mal sehen?« Toppe streckte die Hand aus.
    »Da gibt es nichts zu sehen«, brüllte Peter Verhoeven ihn an. »Der ganze Hof geht an den Kronprinz’! Selbst über den Tod hinaus linkt mich der Alte.«
    Dann fing er an zu heulen.
    »Mein Leben lang hat er mich gehaßt«, schluchzte er und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
    »Wundert dich das?« In Ingeborgs Stimme lag so viel Verachtung, in ihren Augen so viel Haß, daß Toppe schauderte.
    »Und was wird aus Ihnen?«
    »Pflichtteil«, schnaubte sie. »Und wo wir bleiben..«
    » … entscheidet der Kronprinz«, unterbrach Peter.
    Frank Verhoeven biß sich auf die Lippen.
    »Der Täter ist für die Tat sehr gut bezahlt worden«, sagte Toppe.
    Peter Verhoevens glasiger Blick wanderte unstet durch die Küche.
    »Er hatte einen Auftraggeber.« Toppe wartete.
    Peter Verhoeven schüttelte den Kopf. Wieder schossen ihm die Tränen in die Augen.
    »Eugen Geldek«, sagte Toppe.
    Eine Sekunde lang war es vollkommen still. Dann stand Frank Verhoeven langsam auf und schlug seinem Vater mit aller Kraft ins Gesicht.
    Peter wehrte sich nicht. Er wischte sich nicht einmal das Blut ab, das von der aufgeplatzten Unterlippe auf sein Kinn tropfte. »Das hab’ ich doch nicht gewollt«, wimmerte er. »Das hab’ ich doch nicht gewußt., wirklich nicht.«
    Toppe schob seinen Stuhl zurück. Das Königsschießen war beendet. »Hören Sie, Herr Kommissar«, stammelte Peter, »hören Sie zu..« Ingeborg und Frank nahmen das Testament und gingen hinaus.
    »Es stimmt, ich wollte mit dem Geldek das Geschäft machen. Aber mein Alter wollte sich auf nichts einlassen.
    Aber ich hätte doch nie.. Herr Kommissar., ich hab’ dem Geldek immer gesagt, wenn der Hof mir gehört, dann kommen wir ins Geschäft … mehr nicht. Glauben Sie mir, Herr Toppe, ich… er war doch mein Vater.«
    Toppe ging
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