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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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gelaufen ist. Und ich könnte mich dann eventuell dafür verwenden, daß du so billig wie möglich dabei wegkommst.«
    Korten schlug sich auf die Schenkel. »Ich lach’ mich kaputt!« Aber er lachte gar nicht. »Ihr Bullen seid doch alle gleich. Aber so dämlich wie du, dat tut echt schon weh. En Deal! Mit der alten Masche lockst du doch keinen mehr hinterm Ofen vor, Mann. Un’ wo et nix zum Dealen gibt..«
    Toppe merkte, daß er heißlief. Was sollte er sich aufregen? Er würde in aller Ruhe das Ergebnis vom Beschuß abwarten. Sollten die anderen mit Korten weiterplaudern.
    Er drehte sich um und holte seine Jacke vom Stuhl. »Tja, das tut mir nun echt leid für dich, Korten, aber einstweilen: schönen Abend noch und einen guten Rutsch.«
    Es war schon kurz nach zehn und seine Fete seit zwei Stunden im Gang.

30
    Silvester steckte ihm immer noch in den Knochen, und er war schlapp und gnatzig, als er am Mittwochmorgen ins Büro kam. Nur Breitenegger erwartete ihn.
    »Ich habe hier etwas, was deine Lebensgeister so richtig in Schwung bringen wird.«
    Das Ergebnis vom Beschuß war gekommen. Heinrich Verhoeven war eindeutig mit der Waffe, die man in Kortens Wohnung gefunden hatte, getötet worden.
    Toppe rieb sich die Hände.
    »Dann wollen wir uns den Korten mal holen lassen. Ich bin gespannt, wie der sich da rauswindet. Wie hat er sich denn gehalten?«
    »Ausgezeichnet. Walter hat ihn zwar ganz hübsch gezwiebelt, aber der Vogel ist so schnell nicht kleinzukriegen.«
    »Wo steckt Walter überhaupt?«
    »Der feiert seine Überstunden ab. Wir haben unseren Fall ja auch so weit klar. Aber ich wollte dich nicht so alleine hängen lassen.«
    Korten ließ sich überhaupt nicht erschüttern. Konnte schon sein, daß mit dem Ballermann jemand abgeknallt worden war. Er jedenfalls hatte die Knarre erst seit einer Woche. Ein echtes Liebhaberstück. Wo er sie her hatte, konnte er ihnen natürlich nicht sagen; er war doch schließlich kein Schwein. Sicher hätte er bei den Überfällen immer einen Revolver dabei gehabt, aber das wäre sein alter gewesen, den er jetzt eingetauscht hatte.
    »Jetz’ wunder’ ich mich auch nich’ mehr, dat dat gute Stück so billig war, wo doch Blut dranklebt«, sinnierte er.
    Toppe und Breitenegger ackerten eine gute Stunde lang, aber Korten ließ sich nirgendwo festnageln.
    » Wenn du nicht damit rausrückst, wo du das Schießeisen her hast, sehe ich schwarz für dich, tiefschwarz. Du steckst ganz schön in der Tinte, Korten«, raunzte Toppe ihn an.
    Korten lächelte. »Ich glaub’ eher, du sitzt in der Tinte. Oder hast du Beweise für deine komische Räuberpistole?«
    Sie ließen ihn wieder abfuhren, und Toppe tobte.
    »Scheiße!« brüllte er, daß man es unten auf dem Parkplatz hören konnte. »Ich hab’ die Schnauze voll. Jetzt kauf ich mir den Geldek. Ich besorg’ mir einen Haftbefehl.«
    »Das macht der Stasi nie mit«, wandte Breitenegger ein.
    »Das wollen wir doch mal sehen!«
    Aber Breitenegger behielt recht. »Ich finde Ihre Theorien wirklich außergewöhnlich interessant, Herr Toppe, aber leider, leider..« er schüttelte voller Bedauern den Kopf, »..es bleiben Theorien. Und das reicht auf gar keinen Fall für einen Haftbefehl.«
    »Da kriegen wir schon was zusammengebastelt. Ich komme anders an den Kerl nicht ran. Geldek ist die Schlüsselfigur, da bin ich sicher. Ich muß mit dem sprechen.«
    »Nein! Und das ist mein letztes Wort.«
    »Wie Sie meinen, Herr Siegelkötter. Sie machen einen Fehler. Aber dafür tragen Sie ja die Verantwortung.«
    »Nun, das fällt mir nicht schwer.«
    »Jetzt laß’ ich’s drauf ankommen, Günther«, meinte Toppe später, als er sich wieder beruhigt hatte und mit Breitenegger über einem Teller Bohnensuppe in der Kantine saß.
    »Ich trommele die ganzen Keekener Schützenbrüder zusammen.«
    »Und -Schwestern.«
    »Und -Schwestern, genau. Und dann machen wir eine Gegenüberstellung. Irgendeiner muß sich doch wohl erinnern.«
    »Dann man los. Ich bin dabei.«
    Es war ein gutes Stück Arbeit, so auf die Schnelle die ganze Gesellschaft zusammenzutrommeln, aber für fünf Uhr nach mittags hatte er die ersten zwölf Keekener herbestellen können.
    Sie waren eifrig bei der Sache, als er ihnen erklärte, wie die Gegenüberstellung vonstatten gehen würde, eifrig und sehr hilfsbereit.
    Er ging hinüber ins Vernehmungszimmer, wo Korten in einer Reihe von sechs Männern gelangweilt die Wand anstarrte, und setzte sich neben Breitenegger in die Ecke.
    Einer
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