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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Smith and Wessen 357 Magnum, auf den Tisch.
    »Da schau her«, sagte Breitenegger in übertriebenem Erstaunen. »Verspätete Weihnachtsgeschenke.«
    Korten sah gar nicht hin.
    Berns grapschte sich den Revolver sofort wieder. »Den nehm’ ich gleich wieder mit; muß zum Beschuß nach Düsseldorf. Wollte euch nur mal ebkes draufgucken lassen«, und stapfte hinaus.
    Heinrichs hob mit spitzen Fingern die Mütze hoch. »Na, was haben wir denn hier? Und all die schönen Schilderchen. Günther, gib mir doch mal die Liste rüber.«
    »Is’ ja okay, Mann«, sagte Korten gelangweilt, »ihr habt gewonnen.« Dann heftete er seine Schlafaugen auf Toppe. »Aber diesen Scheiß, den der Typ dahinten immer faselt, geht nich’ auf mein Konto. Mord is’ nich’ mein Ding, ej.«
    »Ach wirklich nicht?« Toppe kam langsam vom Fenster her auf Korten zu. »Jetzt will ich dir mal was sagen, lieber Freund..«
    Aber dazu kam er nicht, denn Astrid stand plötzlich in der Tür und winkte ihn heraus.
    »Was gibt’s?«
    »Ich bin durch in Keeken. Den Geldek kennt fast jeder. Der ist schon oft im Dorf gewesen, immer mal wieder hinter Grundstücken her. Aber auf dem Schützenfest war der nicht, da sind sich alle ganz sicher. Und bei dem anderen, diesem Korten, da will sich keiner festlegen. Kann sein, daß er auf dem Fest war, kann auch nicht sein. Das Foto ist ja auch schon älter.« Sie sah klein und abgespannt aus.
    »Müde?« fragte er.
    »Hm, war ziemlich stressig.«
    »Willst du heute abend auf meine Silvesterfete kommen?« fiel es ihm plötzlich ein.
    Sie sah ihn einen Augenblick verstört an. »Nein«, sagte sie dann. »Danke, ist bestimmt nett gemeint, aber ich bin eigentlich schon seit einer Stunde auf dem Ball vom Tennisclub.«
    Toppe ging wieder ins Büro und fuhr, als wäre er gar nicht draußen gewesen, Heinrichs mitten im Satz unterbrechend, fort: »Aber, daß du den Geldek kennst, das wirst du doch wohl nicht leugnen wollen?«
    Korten wandte sich erstaunt an Heinrichs: »Darf der dich einfach so unterbrechen?«
    Heinrichs lächelte freundlich wie eine Viper. »Doch, doch, der darf das.«
    »Schade eigentlich, wo wir uns grad’ so nett unterhalten haben.«
    »Ich warte«, bellte Toppe ihn an.
    »Geldek?« Korten fummelte sich eine Zigarette aus der Eckstein-Schachtel, die Toppe ihm vorhin hingelegt hatte, klopfte sie zweimal auf die Tischkante, betrachtete eingehend das eine Ende, klopfte noch einmal, angelte zurückgelehnt mit langem Arm nach dem Feuerzeug, zündete die Zigarette an, zog zweimal und blickte müde den Rauchwolken nach. »Ein ganz alter Kumpel«, ließ er sich schließlich herab.
    Aber Heinrichs stand auf, kam herüber, nahm ihm die Zigarette aus der Hand und zerbröselte sie langsam im Aschenbecher. »Für dich ist hier Nichtraucher.« Dann steckte er sich selbst eine Eckstein an, zog genüßlich und pustete Korten eine dicke Rauchwolke ins Gesicht.
    Korten hustete anhaltend, setzte dann aber noch mal an: »Ein ganz alter Kumpel ausse Kindertage, sozusagen. Haben uns ewig nich’ gesehen. Bin ja selbs’ auch schon lange weg von Duisburg.«
    »Welch ungewöhnlich lange Rede«, bemerkte Toppe. »Geldek ist auch schon lange weg aus Duisburg.«
    »Watte nich’ sachs!«
    »Und weißt du, wo der jetzt wohnt, der Geldek?«
    »Keine Ahnung. In Frankfurt?«
    » Na, jetzt trägst du aber ein bißchen dick auf. In Kleve.«
    »Ach wat? Dat is ’n Ding. Zufälle gibt et im Leben!«
    »Das hast du natürlich nicht gewußt.«
    »Nee. Sach ma’ kriegt man hier wenigstens wat zu trinken?«
    Toppe ging gar nicht darauf ein. »Benutzt du eigentlich manchmal dein Gehirn?«
    »Och Gott, wenn ich mich en bisken anstreng’.«
    »Das ist ja prima. Dann würde ich mich an deiner Stelle jetzt mal richtig anstrengen. Also, extra für dich mal ganz langsam. Für die Überfälle fährst du sowieso ein, und zwar nicht zu knapp, das ist doch wohl klar. Der Geldek ist am Ende, mein Lieber. Den haben wir schon am Kanthaken. Und was meinst du, was diese Geldsäcke so tun, wenn es denen mal selbst an den Kragen geht, he? Die schieben die ganze Scheiße auf so eine kleine Nummer wie dich.«
    Korten sah von Breitenegger zu Heinrichs und von Heinrichs zu Breitenegger. » Versteht ihr, wat der da quatscht?«
    »Du wolltest doch dein Hirn anstrengen«, beugte sich Toppe zu ihm hinunter. »Also sperr mal deine Ohren auf. Du packst jetzt über Geldek und Verhoeven aus und erzählst mir haarklein, wie das am 24. September auf dem Schützenfest
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