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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien
Autoren: Michelle Reid
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Balkon nebenan und hörte sich unsere Auseinandersetzung an, in der wir immer wieder die uralten Argumente wiederholten”, sagte er schließlich. „Sie hat sich daraufhin zusammenreimen können, dass ich dich belogen habe und dass wir kein Vertrauen zueinander haben. Als dann Steves Name fiel, muss ihr die teuflische Idee gekommen sein, ihn hierher zu bringen.”
    Catherine schüttelte sich unwillkürlich. Die Vorstellung, dass jemand - und noch dazu Marietta! -
    das Gespräch belauscht hatte, das nur für Vitos und ihre Ohren bestimmt gewesen war, war einfach unerträglich.
    „Woher wusstest du, dass sie uns zugehört hat?”
    „Vielleicht erinnerst du dich, dass ich an jenem Abend noch draußen geblieben bin, nachdem du schon wieder ins Zimmer gegangen warst. Unser Streit hatte mir sehr zu denken gegeben. Denn wenn es stimmte, was du über den Tag deiner Fehlgeburt erzählt hattest, dann konnten durchaus andere Behauptungen von dir stimmen, von denen ich bis dahin stets geglaubt hatte, sie seien aus der Luft gegriffen.” Er schnitt ein Gesicht.
    „Da hörte ich, wie nebenan ein Stuhl zurückgeschoben wur de, roch Mariettas Parfüm und hörte sie Grazie Caterina sagen, und zwar in einem Ton, der mich nichts Gutes ahnen ließ.” Er schlug unbeherrscht mit der Faust auf die Brüstung. „Wie kann man sich nur in jemandem, den man schon so lange kennt, derart täuschen? Nie hätte ich Marietta so etwas zugetraut.”
    „Sie hat es aus Liebe getan.” Für Catherine erklärte das alles.
    Nicht jedoch für Vito. „Das ist keine Liebe, das ist krankhafte Besessenheit.” Er presste die Lippen aufeinander, und seine Augen blitzten zornig. „Mein Entschluss stand an jenem Abend dann fest: Marietta sollte am nächsten Morgen aus dem Haus, koste es, was es wolle. Also fuhr ich ins Büro und sorgte dafür, dass sie am nächsten Tag abreisen konnte, ohne dass wichtige Akten auf ihrem Schreibtisch liegen blieben und nicht bearbeitet wurden - den Rest brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Nur, dass ich die Woche in Paris nutzte, ihr klar zu machen, dass sie ihre Rolle als enge Vertraute der Familie ausgespielt hatte.”
    „Und wie reagierte sie darauf?”
    „Sie wurde unverschämt und drohte, Luisa zu sagen, dass ich ein Verhältnis mit ihr gehabt und sie dann abgeschoben hätte. Daraufhin habe ich sie entlassen.”
    „Das geht so einfach?” fragte Catherine ungläubig.
    Vito lachte hart. „Sie besitzt zwar Anteile an der Bank, aber nicht genug, um an meinem Stuhl zu rütteln. Jetzt hältst du mich bestimmt wieder für eingebildet, aber ich bin derjenige, der die Zügel bei Giordani Investment in der Hand hält. Wenn ich sage: Marietta geht, wird niemand im Aufsichtsrat seine Stimme dagegen erheben.”
    „Aber ihre Klienten? Mit Marietta wird die Bank doch auch bestimmt bedeutende Investoren verlieren.”
    „Ich habe mit offenen Karten gespielt und die betreffenden Kontaktpersonen vor die Wahl gestellt, entweder Marietta die Stange zu halten oder bei Giordani zu bleiben. Kein Einziger hat sich gegen mich entschieden.”
    „Kein Wunder, dass sie sich dafür rächen wollte.” Catherine wusste nicht so recht, ob sie Vitos hartes Durchgreifen bewundern oder verurteilen sollte. „Du machst mir manchmal richtig Angst, Vito”, gestand sie leise.
    Er zog sie zu sich heran. „Und du machst mir manchmal Angst, Catherine. Aus welchem Grund sollten wir uns sonst so oft streiten?”
    Weil ich dich liebe und mich immer noch nicht traue, es dir endlich zu gestehen, beantwortete sie im Stillen seine Frage. „Wir hätten überhaupt nicht heiraten sollen”, beharrte sie. „Für mich war in deinem Leben einfach kein Platz, das habe ich gespürt, und deshalb wollte ich meine eigenen Wege gehen.”
    „Das stimmt nicht, Catherine”, wandte er ein. „Ich habe dich geheiratet, weil ich überzeugt war, ohne dich nicht leben zu können.”
    „Im Bett lief es ja auch fantastisch”, spöttelte sie.
    Seine Finger gruben sich tief in ihre Haut. „Sei nicht so schnippisch, Catherine! Du weißt genau, dass uns schon immer mehr verbunden hat als das Bett.”
    Wusste sie das wirklich? Sie lächelte traurig.
    „Ist es so schlimm, mir den kleinen Finger zu geben, wenn ich dir die ganze Hand reichen will?” .
    „Und was möchtest du mir damit sagen?” Sie bemerkte, dass die kleine Ader an seiner Schläfe heftig zu pochen begann.
    „Dass ich dich aus einem einzigen Grund geheiratet habe und aus einem einzigen Grund mit dir
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