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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht
Autoren: Amy J. Fetzer
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gab ihnen einen Kuss und hob sie von seinem Schoß.
    Mandy kam sich vor wie eine Außenseiterin, und die war sie ja auch, und sie wünschte, sie wäre ihrem Vater so nah gewesen. Sie hatte ihre Mutter verloren, als sie sieben war, und da ihr Vater Vertreter gewesen war, hatte er sie bei seinen Reisen durch das ganze Land mitgenommen. Sie hatte viele Menschen kennen gelernt und wundervolle Gegenden gesehen, aber nie erfahren, was Beständigkeit bedeutet, und nie ein Zuhause gehabt, bevor sie auf dem College in die Studentinnenvereinigung eingetreten war. Wenn die Zwillinge nicht so süß gewesen wären, könnte sie sie fast beneiden.
    Nash kam zu ihr und sah sie ernst an. „Meine Kinder sind mein Leben, Mandy."
    Sie war gerührt von der Liebe, die aus seinen Worten sprach. „Ich werde gut auf sie Acht geben. Das verspreche ich."
    Er nickte knapp und ging.
    Mandy seufzte. Es würde nicht einfach werden mit Nash. „Es gibt viel zu tun", wandte sie sich an Kim und Kate. „Ihr könnt dort sitzen bleiben und die nächste Stunde lang fernsehen, oder ihr könnt mir helfen und später Spaß haben. Was sagt ihr?"
    „Was für Spaß?"
    „Ich denke, das überlegen wir uns dann."
    Die Zwillinge sprangen sofort vom Sofa herunter und liefen zu ihr.
    „Ist das deine neue Frau, Boss?"
    Nash reagierte nicht auf die Bemerkung des Cowboys, sondern ging weiter zur Scheune und zog dabei seine Handschuhe aus der Gesäßtasche.
    „Ich dachte, seit dem neunzehnten Jahrhundert kann man sich keine Bräute mehr per Post schicken lassen", meinte Seth grinsend.
    „Ihr müsst ja alle mit der Arbeit fertig sein, wenn ihr euch auf eure Hintern setzen könnt", sagte Nash und zog die Handschuhe an.
    Beau, der jüngste Cowboy, sprang von der Ladefläche des Lastwagens und lud sich den nächsten Heuballen auf.
    Nash gab ihnen noch ein paar Anweisungen und ging dann weiter zum Stall. Die Versteigerung für die Vollblüter fand in einer Woche statt, und seine Pferde mussten dafür in bester Verfassung sein. Er sah kurz nach einer Stute, die kurz davor war zu fohlen. Doch jeder in diesem Geschäft wusste, dass es nicht nur die Pferde waren, die ein Züchter besaß, sondern vielmehr das Land, das den Tieren zum Grasen zur Verfügung stand, was den Unterschied machte. Diese Ranch hatte sich schon vor dem Bürgerkrieg im Besitz eines Rayburn befunden, und irgendwie hatte Nash immer das Gefühl, dass seine Vorfahren ihm auf die Finger schauten, seit dem Tag, da er die Zügel übernommen hatte. Es galt, eine Tradition und einen Ruf aufrechtzuerhalten. Aber je größer seine Töchter wurden und je mehr Aufmerksamkeit sie von ihm verlangten, desto schwieriger fiel es ihm, seine Zeit zwischen seinen Pflichten als Rancher und seinen Pflichten als Vater aufzuteilen.
    Nash stieß einen leisen Fluch aus. Er wusste, dass seine Probleme mit Mandys Ankunft nicht weniger wurden. Sie nahm ihm immer noch den Atem, und das war wohl auch der Grund, warum er so unfreundlich zu ihr gewesen war. Es war nicht ihre Schuld, dass er sich in ihrer Nähe nicht in der Gewalt hatte. Sie weckte einfach Erinnerungen in ihm, die er immer wieder unterdrückt hatte, seit er sich von ihr getrennt und Michelle geheiratet hatte.
    Und er versuchte, nicht daran zu denken, dass die einzige Frau, die er jemals in seinem Haus hatte haben wollen, jetzt hier war. Oder daran, dass er sich bei ihrem überraschenden Anblick als Erstes gefragt hatte, ob sie nackt immer noch so umwerfend aussah wie früher.
    Mandy hob den Picknickkorb hoch, ging die lange gepflasterte Auffahrt hinunter und dann den kleinen, von Weiden und Kastanienbäumen gesäumten Pfad zu den Ställen. Neben ihr liefen Kim und Kate, jede mit einer großen Thermosflasche, und bemühten sich eifrig, mit Mandy Schritt zu halten. Als sie um die Ecke des Stalls gingen, stieß Mandy einen schrillen Pfiff aus, der automatisch die Aufmerksamkeit der Männer auf sie lenkte.
    „Hallo, Jungs", rief sie und hielt den Korb hoch. „Hunger?"
    Sechs Männer ließen ihre Heugabeln fallen, schlangen Leinen um Pfosten oder warfen Schaufeln beiseite und kamen umgehend zu ihr, als Mandy den Picknickkorb auf die Ladefläche des Lastwagens stellte und den Deckel öffnete. Mandy stellte sich vor, und jeder Cowboy tippte sich an den Hut und nickte freundlich. Jimmy Lee, hochgewachsen und schlaksig, mit einem breiten Lächeln und tief sonnengebräunter Haut, starrte sie anerkennend an, bis Beau ihn in die Seite stieß. Beau, der gerade erst die High
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