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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht
Autoren: Amy J. Fetzer
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finden wollten." Mandy warf Ronnie einen viel sagenden Blick zu, und er grinste. „Wie auch immer, Grandma Josie schuf dieses Gericht aus diesen Zahlungen und nannte es nach ihrem Heimatdorf Castellana."
    Sie blieb neben Nash stehen und beugte sich zu ihm, damit er sich bedienen konnte.
    Er vermied es, ihr in die Augen zu sehen.
    „Sei nicht schüchtern, Nash", sagte sie. „Es steht noch eine Menge davon im Ofen."
    Mandy war ihm so nah, dass Nash ihren Atem an seinem Hals spürte. Er wandte leicht den Kopf und sah, dass Mandy lächelte, als ob sie wüsste, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Hastig konzentrierte er sich auf die Servierplatte und nahm sich noch ein Stück. „Zufrieden?"
    „Entzückt", antwortete sie und setzte die Platte ab. „Nehmt euch ruhig mehr, wenn ihr wollt." Sie füllte jedem das Glas mit Wasser und blieb neben den Mädchen stehen. „Seid ihr beide in Ordnung?"
    Kim und Kate nickten mit vollem Mund.
    „Auch das Gemüse?"
    Sie verzogen die Gesichter, aber nach einem Blick auf ihren Vater nickten sie wieder.
    „Na, wie ist es?" fragte Mandy nun Nash.
    „Unglaublich", murmelte er und sah nicht auf.
    „Gib’s zu, es ärgert dich. Hab ich Recht?"
    Jetzt sah er sie doch verblüfft an.
    „Du hast nicht geglaubt, dass ich es schaffe, stimmt’s?"
    Nash schluckte seinen Bissen herunter. „Ich gebe gar nichts zu."
    „Vorsicht, Nash, sonst platzt du noch, wenn du’s nicht rauslässt." Sie lächelte ihm übertrieben freundlich zu, richtete sich auf, und nahm, während sie hinausging, erfreut die Komplimente der Männer entgegen.
    Nash fiel erst jetzt auf, dass Mandy nicht auch für sich gedeckt hatte. Er stand auf und folgte ihr in die Küche. Dort saß sie auf einem Barhocker an der Küchentheke und aß, die Nase in ein Lehrbuch gesteckt. Sie sah aus wie ein kleiner, einsamer Kobold, den Kopf gebeugt, die Gabel in die Höhe gestreckt. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie beim Essen las, sagte ihm, dass sie oft, vielleicht sogar meistens, alleine aß.
    „Mandy?"
    Sie hob den Kopf.
    „Setzt du dich nicht zu uns?"
    Mandy lächelte nachsichtig. „Ich bin deine Angestellte, vergiss das das nicht."
    „Ich bin sicher, die Mädchen würden sich freuen."
    „Aber ich nicht."
    Nash runzelte die Stirn und kam näher.
    Ihr Herz schlug sofort schneller. „Ich bin nur für kurze Zeit hier, Nash. Ich möchte die Mädchen nicht auf falsche Ideen bringen, nur weil du und ich früher mal zusammen waren."
    „Wir sind uns doch auch jetzt nicht wie Fremde", erwiderte er.
    Und das würden sie wohl auch nie sein, wenn sie an die langen Nächte dachte, die sie miteinander verbracht hatten. Es war schwer, diese Erinnerungen auszulöschen, trotz der Schmerzen, die sie seinetwegen durchlitten hatte. Besonders wenn er sie so bedrückt und sehnsüchtig ansah wie jetzt.
    Sie legte die Gabel hin und schüttelte langsam den Kopf. „Bitte, tu das nicht." Seine Nähe, seine männliche Ausstrahlung nahmen ihr den Atem
    „Mandy."
    „Nein, Nash." Sie blickte ihm entschlossen in die Augen. „Ich kann dir nicht am Tisch gegenübersitzen, ohne mich daran zu erinnern, dass du mich wortlos sitzen gelassen hast." Ihre Stimme sank zu einem kaum hörbaren Flüstern. „Ohne mich daran zu erinnern, wie es war, wenn wir uns geliebt haben." Ihre Unterlippe zitterte leicht.
    Ihre Worte trafen Nash bis ins Innerste. „Mandy, ich muss dir sagen …"
    „Nein, das musst du nicht. Michelle hat mir alles gesagt, was ich wissen musste."
    Wut trat in seine Augen, und er entgegnete scharf: „Das kann ich mir vorstellen."
    „Es ist egal. Ich stehe kurz davor, eine Stelle als Assistenzärztin zu bekommen."
    Er straffte die Schultern. „Und wie früher, wird dich nichts aufhalten."
    „Kannst du mir das übel nehmen?" konterte Mandy. „Ich habe hart gearbeitet, um mein Ziel zu erreichten."
    „Das weiß ich. Aber wir sehen doch beide, dass es zwischen uns noch etwas gibt."
    „Wir können nicht die Zeit zurückdrehen. Es ist zu viel geschehen."
    „Ich weiß, ich habe dich verletzt …"
    Sie lachte freudlos. „Bilde dir nicht ein, dass du weißt, wie ich mich damals gefühlt habe, Nash. Wenn ich mich recht erinnere, hast du dir vor sieben Jahren nicht die Mühe gemacht, mich nach meinen Gefühlen zu fragen." Er wollte etwas sagen, aber sie unterbrach ihn. „Es ist jetzt nicht mehr wichtig für mich."
    Nash presste die Lippen zusammen. Es war wichtig, auch wenn sie zu dickköpfig war, es zuzugeben. Die Stimmen der Mädchen und
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