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König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Autoren: Sophie R. Nikolay
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durstig, so ausgetrocknet gewesen.
    Dann hatte die Gruppe innegehalten und sich aufmerksam umgesehen. Die Leute, Eli hatte erkannt, dass es ausnahmslos Männer gewesen waren, standen still. Einer von ihnen war einen Schritt vorgetreten, hatte kurz gestockt und war dann auf Eli zugegangen. Sie hatte sein Gesicht noch immer nicht sehen können, seine Statur aber sehr wohl. Und die hatte sie sehr geängstigt. Er hatte den trainierten Körper eines Soldaten gehabt. Dazu war eine Macht von ihm ausgegangen, die sie eingeschüchtert hatte und sie dazu drängen wollte wegzulaufen. Doch Eli hatte sich nicht bewegen können.
    Ihr Körper hatte den Befehl zu laufen verweigert, ihr Mund war staubtrocken gewesen und ihre Kehle brennend. Nah vor ihr war der Mann stehen geblieben. Sein Geruch war so überwältigend gewesen, dass sie nicht wusste, ob sie ihn fürchten oder begehren sollte.
    „Nur ich habe, was du brauchst. Aber ich kann dich nicht sehen. Ich kann dich nicht finden“, raunte er.
    Eli war nicht in der Lage gewesen, zu antworten.
    Der gesichtslose Mann war noch näher gekommen, beinahe hatte er sie berührt. Ihre Augen weiteten sich vor Panik und dann hatte sie es gesehen. Das Pulsieren, das Pochen an seinem Hals. Oh ja, das war es gewesen, was sie wollte!
    Der Durst hatte in ihr gebrannt, und ihr Körper geschmerzt.
    Und an dieser Stelle wachte sie auf.
    Bis zum Morgen lag sie da. Schlaflos in ihrem Bett, abwechselnd die Decke anstarrend und die Augen schließend. Die Bilder ließen sie nicht los. Die weiße Wölfin, da war sie sich sicher, hatte sie gewittert. Aber es ging nichts Feindliches von ihr aus. Die Männer ohne Gesicht machten ihr Angst. Besonders der Anführer, dessen Geruch sie verfolgte.
    Seufzend stand sie auf. Nach einer ausgiebigen Dusche zog sie sich an und lief die Treppe herunter in die Küche. Ihre Mommy blickte auf, als sie in den Raum trat. Die Sorgen standen ihr auf das Gesicht geschrieben.
    „Geht es dir besser?“, fragte Ines.
    „Ja. Keine Schmerzen mehr. Aber ich gehe trotzdem zu Dr. Torisch. Sie soll mich mal auf den Kopf stellen, irgendeine Ursache muss das Ganze ja haben“, erklärte sie.
    „Gut. Ich habe deine Chefin angerufen. Sie sagt, du sollst dich auskurieren und wünscht dir gute Besserung.“
    „Danke“, meinte Eli und goss sich einen Kaffee ein.
    Sie war nicht gerne krank. Gestern hatte sie sich durch den Tag gequält, müde und verwirrt. Sie mochte die Arbeit. Vergangenes Jahr, nach dem Abitur, hatte sie ihre Ausbildung zur technischen Zeichnerin begonnen. Ihre Chefin war eine herzensgute Frau. Eli kam sehr gut mit ihr aus, trotz des großen Altersunterschieds. Sie könnte schon beinahe ihre Großmutter sein.
     Eine Stunde später stieg Elisabeth aus dem Bus. Von der Haltestelle waren es nur zweihundert Meter bis zur Praxis. Die Straße war belebt, Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Mütter mit ihren Kindern unterwegs zum Kindergarten oder zum Einkaufen. Ein älteres Ehepaar, das Händchen haltend an ihr vorbei ging. Alle erschienen ihr normal, nur sie selbst fand sich seit vorgestern nicht mehr normal. Die Angst vor einer schlimmen Krankheit drängte sich ihr auf.
    Sie lief gerade an einem Café vorbei, als sie einen Geruch wahrnahm, der sie stocken ließ. Starr blieb sie stehen, von hinten rempelte sie eine Frau an. Sie schimpfte und lief weiter, Eli beachtete sie kaum. Dieser Geruch. Suchend sah sie sich um. Sie konnte nicht definieren, aus welcher Richtung der Duft kam.
    Unschlüssig, ob sie weiter den Ursprung ergründen sollte oder doch lieber schnell das Weite suchen, stand sie da. Und dann war der Geruch verschwunden. Sie schüttelte den Kopf und ging langsam weiter. Sie hätte schwören können, dass es der Duft des unbekannten Mannes aus ihrem Traum gewesen war.
    Langsam fragte sie sich, ob sie verrückt wurde. Vielleicht hatte sie irgendeine Hirnerkrankung. Sie ängstigte sich vor dem, was die Ärztin bei ihr finden würde. Nur kam sie nie bei ihr an.
    Ihr Kopf schmerzte schon, seit sie aufgestanden war. Doch das hatte sie geschickt verschwiegen. Ihre Mommy sorgte sich schon genug. Ihre Schläfen pochten ununterbrochen. Dabei war es ein so wundervoller Tag. Die Sonne strahlte vom Himmel und es war angenehm warm, obwohl es erst Morgen war. Die Blumen reckten sich den Sonnenstrahlen entgegen. Eli dagegen fühlte sich, als wollten die Strahlen sie durchbohren. Ihre Augen brannten. Es wurde immer schlimmer.
    Sie blieb stehen, setzte sich auf eine Bank, die nahe
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