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König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Autoren: Sophie R. Nikolay
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der Straße eben ist es mir schon aufgefallen. Und hier drin werde ich von der Präsenz beinahe erschlagen. Im Traum war es nicht so ... so, ach ich weiß auch nicht.“
    „Welcher Traum?“, bohrte er.
    Zuerst haderte sie mit sich, doch dann erzählte sie ihm ihren Traum.
    Vincent hörte schweigend zu, unterbrach sie nicht. Selbst dann nicht, als sie sagte, dass sie vor Schmerzen erwacht war.
    Als sie geendet hatte, schwieg Eli. Sie wartete auf einen Kommentar, eine Erklärung oder irgendetwas. Doch die Minuten verstrichen. Dann räusperte er sich.
    „Das war kein Traum. Nicht im eigentlichen Sinne. Diese Versammlung hat stattgefunden. Vor drei Tagen. Deine Anwesenheit konnte ich spüren, dich aber nicht sehen. Und die Wölfin, sie ist tatsächlich weiblich. Sie heißt Julietta und führt den Clan schon lange an. Beinahe so lange, wie ich unsere … Leute. Ich wusste, dass du irgendwo bist. Aber wie gesagt, ich konnte dich nicht finden.“
    „Warum konnte ich eure Gesichter nicht sehen?“, fragte sie.
    Also entweder nahm sie das hier alles jetzt für die Wirklichkeit oder sie konnte sich in die Irrenanstalt einliefern lassen. Da war ihr Ersteres schon lieber.
    „Weil du dir nicht bewusst bist, dass du zu uns gehörst. Du bist eine von uns.“
    „Ach ja? Und wer seid ihr? Wenn ich zu euch gehöre, weshalb wurde ich dann vor dem Orden abgelegt? Es war reines Glück, dass die Schwestern mich rechtzeitig fanden!“, schimpfte sie.
    „Jetzt verstehe ich auch, weshalb du verloren gingst! Der Krieg fordert so manches Opfer, leider. Mit der Spur deiner Eltern verschwand auch deine. Man hat das Paar tot aufgefunden, aber du warst verschwunden. Wir wussten nur mit Sicherheit, dass du lebst. Aber nicht wo oder bei wem.“
    „Oh, sehr beruhigend. Echt. Also wurde ich nicht einfach verstoßen, weil mich niemand wollte! Meine leiblichen Eltern wurden also … umgebracht?“, was sie sarkastisch begonnen hatte, endete fragend.
    „Ja. Von den Wölfen.“
    „Die aus dem Traum?“
    „Ja und nein, es gibt viele von ihnen. Wie auch von uns. Zwar lange nicht mehr so viele wie früher, aber noch immer einige Tausend.“
    „Und warum sollten diese Tiere das tun? Was ist das für ein Krieg, in dem man Tiere bekämpft?“
    Vincent lächelte, doch das konnte sie ja nicht sehen.
    „Elisabeth“, begann er.
    „Einfach Eli bitte“, unterbrach sie ihn.
    „Wie du willst, Eli. Also, was du gesehen hast, waren keine gewöhnlichen Wölfe. Du hast ihre Augen gesehen, daher weißt du das sicher selber. Diese Wesen sind Werwölfe und waren lange Zeit unser erbitterter Feind.“
    Eli schluckte. Werwölfe? Die gab es doch gar nicht, oder doch?
    Sie schluckte. Mein Gott war die Luft hier drin trocken.
    „Du hast nicht beantwortet, wer ihr seid“, murrte sie.
    „Das findest du in ein paar Minuten selbst heraus, wenn du wieder sehen kannst. Wir sind da“, meinte er.
    Und tatsächlich, wo auch immer da war, der Wagen hielt an, und der Motor erstarb.
    Er stieg aus, und öffnete dann ihre Tür.
    „Bitte erschrecke nicht. Ich werde dich tragen, der Weg hier ist sehr uneben und es sind einige Stufen bis zur Tür“, erklärte er ihr und half ihr beim Aussteigen.
    Mit Schwung wurde sie hochgehoben, seine Arme lagen um ihre Schulter und in den Kniekehlen. Ihm so nah zu sein, verwirrte sie. Trotz ihres Gewichts auf seinen Armen ging er geschmeidig. Sie hatte den Eindruck, es würde ihm überhaupt nichts ausmachen, sie zu tragen. Da sie nichts sah, musste sie ihren Ohren vertrauen. Auf dem erwähnten Weg schien Kies zu liegen. Er knirschte unter seinen Schuhen. Dann kam eine Treppe, dem Klang der Schritte nach zu urteilen, war sie aus Stein. Eli hörte, dass eine Tür geöffnet wurde, jedoch nicht von Vincent, der hatte ja keine Hand frei.
     „Willkommen zurück, Herr. Ist sie das?“, fragte eine, für Eli fremde, dunkle Stimme.
    „Ja, Dorian. Ich erkläre es dir später“, meinte Vincent.
    „Wo sind wir hier eigentlich?“, fragte Eli leise.
    „Dies ist mein Heim. Du kannst es dir später ansehen“, versprach er.
    „Warum hat der andere Kerl eben Herr zu dir gesagt?“, wisperte sie.
    „Das wüsstest du jetzt gerne, was?“, neckte er und setzte sie ab.
    Überrascht bemerkte sie, dass er sie auf etwas sehr Weichem abgesetzt hatte. Vielleicht ein Sessel? Der Stoff unter ihren Händen war samtig. Dieser Raum roch wie das Auto auch nach Vincent, aber lange nicht so stark. Jetzt, wo er sie losgelassen hatte, fühlte sie sich eigenartig.
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