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Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Titel: Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall
Autoren: Stefan Keller
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Küchentisch plötzlich in sein Sakko griff.
    »Hände auf den Tisch!«, brüllte der Polizist, der immer noch ein Auge auf ihn hatte und die Hand schon wieder am Holster.
    Marius hob zur Beruhigung die Hände in seine Richtung. »Mein Name ist Marius Sandmann, ich bin Privatdetektiv. Ich will Ihnen meine Lizenz zeigen.«
    »Du zeigst mir hier gar nichts, Junge!« Der Polizist zog die Waffe und richtete sie auf Marius.
    »Horst, mach keinen Stress. Wir hatten alle einen langen Tag«, beruhigte ihn ein Kollege.
    »Rufen Sie Hauptkommissar Bergkamp an und sagen ihm, dass Sie mich haben.«
    Bergkamp erschien zwanzig Minuten später. Marius saß mittlerweile mit Plastikhandschellen gesichert am Tisch, die beiden Alten wurden von zwei blonden Polizistinnen in Schach gehalten und standen wie zwei Schuljungen nebeneinander vor der Küchenzeile.
    Der Hauptkommissar setzte sich Marius gegenüber. »Wollen Sie ein Geständnis ablegen, Sandmann?«
    »Ich wüsste nicht, was ich zu gestehen habe.«
    »Den Mord an Albertz zum Beispiel?«
    »Wenn Sie Fragen zum Mord an Albertz haben, wenden Sie sich am besten an ihn!« Marius zeigte auf Altmann.
    »Wir werden sehen«, antwortete der Hauptkommissar und befahl seinen Leuten, alle drei ins Präsidium zu bringen. Marius stand auf, ein Polizist hielt ihn am Arm und erst eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn den Blick zur Seite wenden. Altmann krümmte sich und stöhnte, Blut verteilte sich auf seinem weißen Hemd unter der Jacke, bevor er zusammensackte. Siggi Baumgart stand über ihm, ein langes Küchenmesser in der Hand. Fu ̈ r einen kurzen Moment schien es Marius, als sähe er nicht den alten Küster, sondern den Jungen von dem Chargesheimer-Foto vor sich, mit den strähnigen Haaren, dem Piratentuch und seinen jungen, wütenden Augen. Die beiden Polizistinnen starrten Baumgart fassungslos an. Uniformierte stürmten zu den beiden Männern und überwältigten Siggi. Marius wurde an die Wand geschleudert. Bergkamps Stimme schrillte durch den Raum.
    »Warum, verdammte Scheiße, hat niemand die beiden gesichert?!« Jetzt sah er den Besteckkasten neben dem Spülbecken, aus dem Baumgart das Messer genommen hatte. »Und warum zum Teufel lasst ihr die neben den Messern stehen? Seid ihr alle bescheuert?«
    Eine Polizistin begann zu stammeln, sichtlich unter Schock. »Wir konnten das doch nicht ahnen«, brachte sie schließlich hervor, »das sind doch nur alte Männer.«
    Bergkamp schnaubte vor Wut, ignorierte sie und wandte sich an den Polizisten, der neben dem zusammengekrümmten Altmann kniete und den Puls fühlte. »Lebt er noch?«
    Der Beamte schüttelte den Kopf. Marius schloss die Augen.

52
     
    Hauptkommissar Bergkamp lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Das ist ja eine wilde Geschichte, die Sie mir da erzählen, Sandmann.« Er beugte sich wieder nach vorne. »Glauben Sie wirklich, das kaufe ich Ihnen ab? Halten Sie mich für einen Vollidioten?«
    »Fragen Sie Siggi Baumgart! Er war dabei, als Altmann sein Geständnis abgelegt hat. Außerdem kann er Ihnen die Vorgeschichte bestätigen. Oder Sie nehmen Münzenberg in die Mangel. Wenn Sie den Mumm dazu haben!«
    Bei der letzten Bemerkung hob Bergkamp die Augenbrauen und Marius wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Bevor er die Chance hatte abzuwiegeln, stürmte Paula Wagner in den Verhörraum. Sie knallte dem Hauptkommissar einen Stapel gehefteter Papiere auf den Tisch. »Dein Mordopfer war ein Auftragskiller«, kam sie ohne Umschweife zur Sache. Der Hauptkommissar blickte verärgert auf und erhob sich.
    »Wenn du mir was zu sagen hast, können wir das draußen klären.« Paula folgte ihm auf den Gang, nicht ohne Marius einen aufmunternden Blick zuzuwerfen. Von dem Gespräch der beiden draußen auf dem Flur konnte Marius kein Wort verstehen. Nach etwa zehn Minuten kam Bergkamp zurück, den Bericht, den Paula ihm gebracht hatte, hielt er in der Hand. Er setzte sich zurück auf seinen Stuhl.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, fragte er. »Ach richtig. Ihre wilde Geschichte!«
    »Was ist das da?« Marius deutete auf die Papiere.
    »Nichts, das Sie interessieren braucht, Sandmann.«
    »Ali Albertz hat also für Münzenberg Auftragsmorde ausgeführt? Deswegen kam Altmann auf ihn als Helfer. Wer sonst wäre skrupellos genug, die Leiche der Tochter seines Chefs verschwinden zu lassen?«, sagte Marius mehr zu sich selbst.
    »Dumm, dass Sie der letzte waren, der mit Albertz gesehen
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