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Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Titel: Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall
Autoren: Stefan Keller
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Neugier, Doktor. Sagen Sie uns bitte, um welchen Fall es sich handelt.«
    »Um den Mord Unter Krahnenbäumen: Georg Albertz.« Brandt machte eine Pause, um seinen Worten Wirkung zu verleihen. Franka zerstörte diese Wirkung, in dem sie wie aus der Pistole geschossen nachhakte.
    »Albertz’ Mörder ist der gleiche Mann, der Sperber und Heck umgebracht hat?«
    Brandt schüttelte den Kopf. »Es hieße ›derselbe‹, Kommissarin Schilling. Aber sie liegen falsch.« Wieder wartete Brandt, sehr zufrieden mit sich und seinem kleinen Rätsel.
    Es war Paula, die zuerst antwortete. »Albertz ist der Mörder von Heck und Sperber? Das glaube ich nicht!«
    »Er ist es. Ohne jeden Zweifel.«
    Franka schüttelte den Kopf. »Albertz saß im Rollstuhl!«
    »Erst seit zehn Jahren«, entgegnete Brandt.
    »Haben Sie Bergkamp schon darüber informiert?«
    »Sie meinen, damit er die Fahndung nach ihrem Detektivfreund aufhebt?«
    »Es wirft zumindest ein neues Licht auf den Fall.«
    »Licht und Bergkamp sind sich wesensfremd«, antwortete Brandt verschwurbelt, doch Paula wusste, was er damit meinte. »Ihre Fälle sind geklärt, seiner ist es nicht.«
    »Was wir nicht wissen: Warum hat Albertz Sperber und Heck ermordet? Wer steckt dahinter?«

49
     
    Münzenberg betrat die Küche, sein Blick fiel auf Baumgart. Anders als in Altmanns Gesicht konnte Marius in seinem keinerlei Reaktion erkennen. Hanno und Bashkim machten dem Alten respektvoll Platz, der junge Albaner senkte zu Marius Erleichterung die Waffe. Altmann verharrte an seinem Platz. Siggi erhob sich von seinem Stuhl, als sein Boss aus früheren Tagen ihn mit einem scheinbar unbeteiligten Kopfnicken begrüßte.
    »Hallo Siggi.« Baumgart erwiderte den Gruß ebenfalls mit einem Nicken. »Du warst lange weg.«
    Die beiden alten Männer schauten sich an. Keiner sprach. Dennoch breitete sich binnen weniger Augenblicke eine angespannte Stimmung in der Küche aus. Marius meinte fast, die Luft flirren zu sehen. Münzenberg nahm Bashkim die Waffe aus der Hand, presste ihren Lauf auf Siggis Stirn und drückte den Küster aus De Haan mit der Hand zurück auf den Stuhl.
    »Ich habe dir meine Tochter anvertraut.«
    Baumgart senkte den Blick. Er schwieg weiter. Altmann beobachtete die Szene. Marius sah die aufkeimende Hoffnung in seinem Blick. Als der Detektiv das Perlmuttfeuerzeug vorsichtig auf den Küchentisch legte, verschwand sie wieder.
    »Sie sollten Peter Altmann nach Ihrer Tochter fragen.« Münzenberg blickte auf das Feuerzeug, auf den Detektiv, herüber zu seinem ältesten Freund.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon der Kerl spricht. Siggi war für Kathrin verantwortlich.« Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
    Unsicher schaute Münzberg von einem zum anderen. Er dachte nach. Schließlich heftete er seinen Blick auf Marius und richtete die Waffe auf den Detektiv.
    »Erzähl!«
    Marius holte tief Luft und legte das Foto von Siggi Baumgart neben das Feuerzeug. »Das Feuerzeug gehörte Ihrer Tochter, sie hat es Siggi für dieses Bild als Requisit in die Hand gedrückt.«
    »Das ist Quatsch, Kathrin hat nie geraucht«, warf Altmann ein. Münzenberg runzelte die Stirn.
    »Da hat er recht, Sandmann. Was sollte sie also mit einem Feuerzeug?«
    »Sie hat geraucht. Es ist ihr Feuerzeug.« Siggi hielt den Blick immer noch gesenkt. Auf Marius wirkte er mit einem Mal sehr müde. Obwohl es nach über dreißig Jahren unglaublich war, Altmann schien nicht der einzige im Raum zu sein, der die Hoffnung gerade eben verloren hatte. Hatte Siggi wirklich all die Jahre geglaubt, Kathrin würde eines Tages vor seiner Kirche stehen?
    »Na und?«, fragte Altmann gereizt. Sein Blick flackerte leicht. Er fixierte die Waffe in der Hand seines unberechenbaren Chefs.
    »Wir haben es in Peter Altmanns Keller gefunden. Es lag dort in einer Kiste mit alten Erinnerungsstücken.«
    »Das ist doch Quatsch!«
    »Doch es stimmt«, bestätigte Baumgart. Münzenberg stand in der Mitte des Raumes und man sah ihm an, dass ihm alles zu viel wurde. Zu viele widersprüchliche Neuigkeiten, zu viele widersprüchliche Gefühle. Er blickte von einem zum anderen, unschlüssig, wem er glauben sollte.
    »Warum sollte ich so dämlich sein, Kathrins Feuerzeug aufzubewahren, wenn ich sie vorher umgebracht habe? Das ergibt keinen Sinn!«
    »Außer Siggi hätte kein Mensch das Feuerzeug erkannt«, wandte Münzenberg ein. »Trotzdem … «, er schien angestrengt nachzudenken. Altmanns Hände zitterten.
    »Siggi war
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