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Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Titel: Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall
Autoren: Stefan Keller
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verschwunden und stellte keine Gefahr da«, sagte Marius, »bis ich auftauchte und nach ihm gefragt habe. Wusste Ali Albertz, dass du Kathrin umgebracht hast? Hat er dir geholfen?«
    Als Marius Albertz’ Namen erwähnte, zuckte ein Ausdruck von Verstehen über Münzenbergs Gesicht. Es schien, als hätte in seinem Kopf ein Puzzleteil seinen Platz gefunden. Bevor er sprechen konnte, ergriff Bashkim das Wort.
    »Wir haben Wege, um die Wahrheit herauszufinden«, sagte er, seine Finger knackten. Doch er schaute weder Marius noch Siggi an. Sein Blick war auf Altmann gerichtet.
    Der nutzte die allgemeine Überraschung. Niemand rechnete in diesem Augenblick damit, als er vorschnellte und Münzenberg die Pistole aus der Hand riss. Nun stand er in der Küchentür, richtete die Waffe in den Raum.
    »Sie war ein Biest, eure Kathrin! Ein gottverdammtes Miststück!« Münzenberg wie Baumgart zuckten zusammen. Bashkim fixierte Altmann, lauerte auf seine Chance zuzuschlagen. Hanno lehnte wie unbeteiligt an der Küchenzeile. Marius saß immer noch auf dem hinteren Stuhl und beobachtete das Geschehen wie auf einer Bühne. Dumm nur, dass die Waffe echt und er Teil des Stückes war.
    »Du hast keine Chance«, sagte Münzenberg schließlich so ruhig er konnte. »Du weißt genau, dass ich dich kriege.«
    »Deshalb weiß ich, wen ich zuerst töten muss.« Altmann richtete die Waffe auf ihn. Auf diesen Augenblick schien Bashkim gewartet zu haben. Er schoss nach vorn, griff den Arm, der die Pistole hielt, und drückte ihn nach unten. Ein Schuss löste sich, die Kugel bohrte sich in den Holzboden. Hanno eilte dem Albaner zu Hilfe, gemeinsam rangen sie den alten Mann mit Leichtigkeit nieder. Marius stand auf und ging vorsichtig um den Küchentisch herum. Am liebsten wäre er starr sitzen geblieben. Doch er wusste: Egal wie das Schauspiel ausgehen würde, das Ergebnis konnte nicht in seinem Sinne sein, wenn er nicht eingriff. Münzenberg trat vor und hämmerte seinem alten Freund die Faust dreimal in die Magengrube. Altmann kotzte. Die Waffe lag einen halben Meter vor Marius auf dem Boden, war dennoch unerreichbar weit weg.
    »Was habt ihr jetzt mit ihm vor?«, fragte der Detektiv. Münzenberg schaute ihn an, als nähme er seine Anwesenheit völlig neu war.
    »Das geht dich nichts an. Du solltest einfach von hier verschwinden und alles vergessen, was du gesehen und gehört hast. Es gibt uns nicht, wir und unsere Geschichten sind Legenden. Nichts davon ist wahr. Hau einfach ab!«
    Wenn es so einfach wäre, dachte Marius. Die Waffe lag etwa einen Meter vor ihm auf dem Fußboden zwischen den Füßen der Männer. Er warf sich bäuchlings auf sie, stieß sich das Knie schmerzhaft an einem Tischbein. Noch bevor jemand reagieren konnte, hatte er die Pistole gegriffen, drehte sich auf den Rücken und richtete sie auf Münzenberg. »Es gibt da leider ein Problem«, sagte er.
    »Ich wüsste nicht welches«, erwiderte Bashkim anstelle Münzenbergs. Er hatte Altmann in Hannos Obhut zurückgelassen, stand nun über Marius und drückte ihm seinen Fuß auf die Brust. Wortlos hielt Marius die Waffe an das Knie des Albaners. Der schaute auf Marius hinab. »Du drückst nicht ab. Du nicht!«
    »Bist du dir sicher?«, fragte der Detektiv und hoffte, dass es überzeugter klang, als er war.
    »Absolut sicher.« Einige Sekunden geschah nichts. Zufrieden grinste Bashkim.
    Der Schuss schleuderte ihm das Bein weg und ihn selber fast bis an die Küchenzeile, wo er unter Schmerzensschreien zusammensackte. Blut spritzte auf Marius’ Anzug, er nahm es gar nicht wahr. Wie leicht es war abzudrücken. Die Waffe verwandelte Gewalt in eine kleine Bewegung des Fingers. Er richtete sie wieder auf Münzenberg.
    »Wenn du noch ein paar Mal schießt, haben wir die Bullen auf der Matte stehen«, fluchte Hanno.
    »Keine schlechte Idee«, erwiderte Marius und jagte zwei weitere Schüsse aus dem Fenster, das klirrend zersprang.
    »Scheiße, was soll das?«, fluchte Hanno. Münzenberg stand immer noch stumm in der Mitte der Küche und starrte Marius hasserfüllt an. Er war lange genug ›im Geschäft‹ gewesen, um überlegt zu handeln.
    »Was zum Teufel willst du?«, fragte er.
    Der Detektiv deutete mit der Waffe auf Altmann. »Ihn!«
    Münzenberg schüttelte den Kopf. »Den kannst du nicht haben. Der ist eh tot.« Den letzten Satz spuckte er fast aus.
    »Vorher muss er noch ein Geständnis ablegen.«
    Altmann keuchte unter Hannos griff. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich den
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