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Eine fremde Welt 1 - Steven

Eine fremde Welt 1 - Steven

Titel: Eine fremde Welt 1 - Steven
Autoren: Miamo Zesi
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2. ICH
    Ich, ja, wer bin ich – mein Name ist Beth, 25 Jahre alt, 175 cm groß, habe blaue
Augen. Ich würde mich als der durchschnittliche Typ Frau beschreiben. Nicht zu dick,
aber auch keine Traumfigur, meine Brüste sind gefällig – ich selbst bezeichne sie als
hübsch – sie gefallen mir. Ich habe schulterlange blonde Haare und bin Brillenträgerin
– auch schon etwas, was ich immer war.
    Mein Kleidungsstil ist sportlich, was heißt, ich bin Jeansträgerin – ich liebe Jeans und
T-Shirts. Sie gehören zu mir und ich passe zu ihnen. Elegante Kleidung trage ich sehr
selten, wenn dann nur zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten. Ich schminke mich
fast nie, vermutlich falle ich auch deshalb wenig auf. Was den Sport anbelangt, ja,
betreibe ich, aber es reicht nicht zur Traumfigur, hier fehlt mir eindeutig der Ehrgeiz.
    Meine Arbeitsstelle ist in einem kleinen Betrieb im Büro als Bürokraft – es gefällt mir
dort sehr gut. Ich habe einen kleinen, aber wie ich finde feinen Freundeskreis. Ein
paar Partnerschaften, die aber immer nur kurzweilige Zwischenspiele waren. Nie
etwas Ernsteres, nie war jemand dabei, der mir das Herz gebrochen hat. Oder mich so
in Verzweiflung gestürzt hat, dass ich den Glauben an Partnerschaft und Liebe
verloren habe.
    Ich bin als Einzelkind relativ behütet aufgewachsen, was heißt, die volle
Aufmerksamkeit meiner Eltern war und ist mir immer noch sicher. Der Tag, an dem
ich ihnen mitteilte, dass ich in meine eigene Wohnung ziehe, war ein schmerzlicher
Tag für sie. Sie konnten loslassen und in der Zwischenzeit haben wir wieder ein
vertrauensvolles Verhältnis zueinander aufgebaut. Dass ich noch keinen Partner an
meiner Seite habe, sehen sie mit großer Sorge.
    Der Abend geht bis spät in die Nacht. Am Ende weiß ich nur, dass er StevenM
heißt, viele Interessen und Sichtweisen hat, die meinen gleichen – er scheinbar auf
einer Wellenlänge mit mir steht. Wir haben über so vieles geredet, aber nicht ein Mal
war etwas Anrüchiges oder Zweideutiges dabei, es ging einfach um – ja, um was? Ich
weiß es nicht, als wir uns verabschiedet haben, freute ich mich auf den nächsten
Abend, obwohl wir nichts ausgemacht haben.

3. StevenM
    Am anderen Morgen wache ich mit einem Lächeln auf. Die Augen noch müde, aber
trotzdem voller Energie. Ich fahre zur Arbeit, freue mich schon auf den Abend, auf
ihn, ob er wieder online sein wird?
     
    Er hat nichts gesagt – versprochen. Die gute Laune ist ansteckend. Alles läuft leicht
von der Hand, ich bin gespannt auf den Abend zu Hause – den ich meistens unter der
Woche allein verbringe.
     
    Er ist nicht da – keine Nachricht von ihm – nichts. Ich warte noch eine Zeit lang,
dann aber ein Achselzucken und ich denke enttäuscht – schade.
     
    Tage vergehen, natürlich blicke ich immer mal wieder gespannt in den Chatroom, ob
StevenM da ist. Tatsächlich, eine Woche später meldet er sich – keine Entschuldigung
nichts – nur ein Hallo – und mein Tag ist gerettet.

4. Sklavinchen
    Was für ein nettes erfrischendes Gespräch gestern Abend – naja, es ist nicht meine
Art, in Chatrooms herumzustrolchen, aus dem Alter bin ich dann doch raus. Keine
Ahnung, weshalb gerade gestern, und auch noch reden – ich – jeder, der mich kennt,
würde darüber schmunzeln.
     
    Aber sie war nett. Trotz der Anonymität im Netz glaube ich, dass ich mit einer Sie
gesprochen habe. Gerade deshalb – eine Netzbekanntschaft passt niemals zu mir,
meiner Art auch nicht, zu dem, was ich will, deshalb, ein netter Abend bzw.
Zeitvertreib, gut war es.
     
    Die Arbeit, mein Unternehmen, es macht mir Spaß. Strengt mich an, fordert mich in
allen Belangen. Aber so bin ich: herrisch, fordernd, dominant, nicht nur im
Geschäftlichen auch im Privaten und vor allem beim Sex.
     
    Es gibt nichts, was ich nicht gesehen oder sogar ausprobiert hätte mit meinen
Partnerinnen. Anfänger in diesem Bereich bin ich schon seit Jahren nicht mehr. Aber
das ist nur einem kleinen Kreis Menschen bekannt. Dem Personenkreis, in dem ich
mich frei bewegen kann, der Kreis, der meine Leidenschaft teilt und mit auslebt. Der
Teil, der zu mir gehört.
    Sie suche ich schon lange. Ob es sie tatsächlich gibt, das weiß ich nicht, aber es sind
viele, die sich auf ein Spiel einlassen, sich ausprobieren, sich fallenlassen möchten.
     
    Die Geschäftsreise, sie kommt unverhofft, sie war nicht geplant. Aber nach einer
Woche bin ich neugierig.
     
    Ist sie da?

5.
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