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Knuddelmuddel

Knuddelmuddel

Titel: Knuddelmuddel
Autoren: Annegret Heinold
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irritiert, weil wir praktisch nichts gegessen haben. „Ist mit dem Fisch was nicht in Ordnung? Möchten Sie was anderes haben?“
    „Alles was wir brauchen, haben wir“, sagt João. „Trotzdem danke“.
    Und ich weiß: ja, in der Tat, so ist es, alles, was wir brauchen, haben wir. Halt nein – der Kuss. Ich will meinen Kuss. Meinen Happy-End-Kuss.
    „Etwas fehlt“, sage ich.
    „Ja?“, sagt João unsicher, „was denn?“
    „Küss mich“, sage ich.
    João sagt nichts, sondern steht auf und kommt auf meine Seite des Tisches. Er nimmt mein Gesicht in die Hände und hebt mein Kinn. (Wie im Film. Kein bestimmter Film. Wie in Tausenden von Filmen.) Und dann beugt er seinen Kopf zu mir und küsst mich. Und ich weiß, jetzt ist alles wieder gut.

Das Ende
    E-mail von Elke Schmidt an Helene Schmidt
     
    Liebe Mutti, nicht, dass du es auf dem Goldbekmarkt erfährst, ich bin wieder mit dem João zusammen und wir wollen jetzt auch heiraten. Ach Mutti, ich bin so glücklich. Ja, ich bin wirklich richtig glücklich.
    Wir wissen noch nicht genau, wo wir heiraten wollen, ob in Hamburg oder Lissabon, oder vielleicht ganz woanders. Und wir wissen auch noch nicht genau, wie wir alles organisieren wollen. Der João überlegt, ob er vielleicht Teilzeit arbeiten kann, oder auch projektweise von zu Hause aus. Und mein Job in der Bluesbar? Mal gucken, ich muss ja nicht jeden Abend spielen, aber Klavier spielen will ich auf jeden Fall. Mit anderen Worten: Wir wollen so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen. Und wir werden zusammen eine Lösung finden.
    Ich hoffe, dir geht es auch gut! Grüß die Mutter vom Tom, wenn du sie siehst. Und wenn du oder ihr mich, d.h. uns besuchen wollt, seid ihr jederzeit willkommen.
    Liebe Grüße, auch vom João,
    Elke
     
    Elke Schmidt an Sabine Timm, cc Andrea Reese
     
    Liebe Bine, liebe Andrea,
    es war so schön, dass ihr mich besucht habt. Das muss wiederholt werden. Sogar der Ausflug ans andere Ufer. Hoffentlich streiken dann die Fähren wieder. Ich werde auf jeden Fall vorher fragen, um sicher zu gehen. Ohne die streikende Fähre hätten wir doch nie diese wunderbare Szene im Warteraum erlebt. Wie heißt es so schön: Worst travel make the best stories. Ja, die schlimmsten Reisen sind nachher beim Erzählen die schönsten Geschichten. Ist doch so.
    Und meine eigene Reise?
    Tja.
    Wie Marylin Monroe in `Wie angelt man sich einen Millionär` wollte ich eigentlich nach Atlantic City fliegen und bin in Kansas City gelandet. Und da natürlich viel glücklicher, als ich es sonst je hätte werden können.
    Zu kryptisch für die Damen?
    In anderen Worten: Ich habe mich gegen den Ritter auf dem weißen Pferd entschieden. Ihr wisst schon, der Mann, mit dem ich euch monatelang alle wahnsinnig gemacht habe, weil er nicht anrief. Der Mann, der an meinem Geburtstag vor der Tür stand, nachdem er sich monatelang nicht gemeldet hatte. Und den ich dann doch nicht in die Wohnung und in mein Leben gelassen habe. Dafür habe ich einen anderen Mann in meine Wohnung und mein Leben gelassen. Einen Mann, den ich schon kenne und mit dem ich schon viele gute Zeiten verbracht habe. Einen Mann, der einen Fehler gemacht hat, aber der es bereut. Den Mann, den ich liebe.
    Also auf gut Deutsch: Ich bin wieder mit dem João zusammen. Und das total glücklich.
    Ich hoffe, euch beiden geht es auch gut.
    Liebe Grüße, eure Elke (51 Jahre auf dieser Welt und froh drüber)
    PS für Bine: Hoffe, dem kleinen Hosenscheißer geht´s gut
    PS für Andrea: Du siehst, ich habe es geschafft, Atlantic City aus meinem Herzen zu streichen, gut, nicht wahr? War aber auch wirklich an der Zeit, da hattest du ganz recht
    PPS für Bine: Hosenscheißer ist nett gemeint, sozusagen als Kosewort für den kleinen Fratz
     
    Von Elke Schmidt an Thomas Bornhöfer
     
    Hi Tom – wo auch immer du steckst, liebe Grüße und safe travels!!!! So long – Elke
     
    Ohne mich umzudrehen spüre ich, dass João hinter mir steht, noch einen kleinen Moment, ehe er sich zu mir beugt und mir einen flüchtigen Kuss gibt.
    „Manchmal“, sagt der João, „frage ich mich wirklich, wen du mehr liebst, den Computer, das Klavier oder mich.“
    „Ich liebe euch alle drei“, sage ich. „Aber du bist die Nummer eins.“
    „Da bin ich ja froh“, sagt João. „Sag mal, hast du Lust, die Nummer eins heute nach Cascais zu begleiten? Ich muss auf eine Baustelle, und wir könnten in die Ausstellung von Vasco Lopes gehen, was meinst du?“
    Vasco Lopes ist der
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