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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman
Autoren: PeP eBooks
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Dawkins, Lurlene »Big Laura« Chenoweth und DeMaura Montouthe handelte. Die übrigen zwei passten vom Phänotyp her zu den Knochen, die im Westteil der Marsch gefunden worden waren, doch die Identifizierung dauerte länger. Mit Hilfe der Sitte identifizierten Milo und Moe Reed sie schließlich als Mary Juanita Thompson, neunundzwanzig, und June »Junebug« Paulette, zweiunddreißig, Prostituierte, die bekanntermaßen am Flughafenstrich anschaffen gingen. Die Neuigkeit war den Medien nicht einmal eine Sekunde ihrer Sendezeit wert, und auch die Polizei verzichtete auf eine weitere Pressekonferenz.
    Die Bilder, auf denen zu sehen war, wie sich die Opfer mit Weir und Simone einließen, kündeten von einer so stereotypen Abfolge der Geschehnisse, dass sie eindeutig vorher festgelegt worden sein musste: zunächst die Geldübergabe, das Lächeln beim Mitmachen, ein allmählicher Übergang zu Fesseln und Knebeln, dann jähes Entsetzen und Tod durch Strangulation. Nach dem Tod hatten sie Nahaufnahmen von einer Gartenschere mit grünen Griffen gemacht, die manchmal in Weirs Händen, manchmal in Simones lag.
    Und dann die Knochen.
    Milo war zu klug, um an so etwas wie ein gutes Ende zu glauben, aber ein Anruf vom Chef, der ihn aufforderte, fünf weitere kalte Fälle wieder aufzugreifen, brachte ihn schließlich ins Grübeln und Grummeln.
    Moe Reed ersuchte um eine Versetzung nach West L.A., bekam aber von oben die Order, dass er endlich etwas wegen des Verschwindens von Caitlin Frostig unternehmen solle, und wurde dadurch in Venice festgehalten.
    Er rief an und fragte, ob ich ihm helfen könnte.

    Ich erklärte mich bereit, mich mit ihm zu treffen und den Fall noch einmal zu überprüfen, aber eigentlich war ich mit etwas anderem beschäftigt.
     
     
    Als ich eines Tages zum Revier fuhr, um meine gegengelesene schriftliche Aussage zu den Marschmorden abzugeben, entdeckte ich Reed, der Hand in Hand mit Dr. Liz Wilkinson spazieren ging. Beide lachten. Bis dahin hatte ich den jungen Detectice kaum lächeln sehen.
    An diesem Abend führte ich Robin zum Essen ins Hotel Bel-Air aus.
    Sie trug ihre Perle.
     
     
    Travis Huck blieb zwei Monate im Cedars-Sinai. Ein Großteil der Stiche hatte Muskeln durchtrennt, und ein paar hatten Nerven in Mitleidenschaft gezogen, was zu langfristigen Behinderungen und anhaltender Schmerzempfindlichkeit führte. Vor allem der linke Arme war durch die tiefen Wunden vermutlich unbrauchbar geworden und zudem infektionsgefährdet. Seine Ärzte zogen irgendwann sogar eine Amputation in Betracht, eine Möglichkeit, die von Dr. med. Richard Silvermann, dem Leiter der Notaufnahme, bestätigt wurde.
    Rick, der von Milo gebeten wurde, Huck im Auge zu behalten, sagte uns, dass der Patient physisch genese.
    »Aber was die Psyche angeht, habe ich keinerlei Meinung. Sein Verhalten ist irgendwie unangemessen, nicht?«
    »Das Lächeln«, sagte ich.
    »Genau. Egal, was los ist. Sogar, nachdem er sich weigert, Schmerzmittel zu nehmen.«
    »Für ihn könnte das die beste Entscheidung sein.«
    »Ich nehme es an, aber es muss furchtbar wehtun.«

    Als ich Huck besuchte, wirkte er friedlich, und sein Gesicht war so ruhig und gelöst, dass von dem schiefen Mund fast nichts mehr zu sehen war. Die Schwestern hatten ihn zu ihrem Lieblingspatienten erkoren. Auf einer Station, auf der viel los war, hieß das, dass er sich gut einfügte.
    Er sah viel fern, las mehrmals sämtliche sieben Bände von Harry Potter, aß etwas von dem Obst und den Süßigkeiten, die Debora Wallenburg per Boten schickte, und verschenkte den Großteil.
    Wallenburg bot freiwillig ihre Dienste für die Anklage von Buddy Weir an, aber John Nguyen lehnte höflich ab. Er vertraute mir an, dass er vermutlich seine »Chance vermasselt habe, auf Wirtschaftsrecht umzusatteln«.
    Als ich mich einmal zu Hucks Zimmer begab, begegnete ich Kelly Vander und Larry Brackle, die gerade am Gehen waren. Als sie mich sah, lief Kelly vor Scham rot an und stürmte an mir vorbei. Brackle hielt inne und schien mit mir reden zu wollen.
    Ich lächelte.
    Er rannte Kelly hinterher.
    Der Wachmann des Krankenhauses, der neben Hucks Tür saß, wenn es die Zeit erlaubte, lief mir entgegen. »Hi, Doc. Als sie mir ihren Namen genannt hat, wollte ich sie nicht reinlassen.« Er deutete mit dem Daumen nach hinten. »Mr. Huck hat gesagt, es ginge in Ordnung, deshalb hab ich ihre Handtasche durchsucht. Habe aber nichts Zweifelhaftes gefunden.«
    »Wie lange waren sie drin?«
    »Zwanzig
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