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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman
Autoren: PeP eBooks
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vor.
    »Los, los, los«, murmelt Moe Reed.
    Huck sagt: »Und alles bloß, weil du das Gold für dich wolltest.«
    Simone grinst höhnisch. »Ich habe das Gold. Penner.«
    »Ein Kind, Simone. Du hast ihn umarmt und geküsst und mit seinen Haaren gespielt. Du hast Nadine umarmt. Und jetzt sind sie auf einmal Kanaken?«
    »Sie waren immer Kanaken …«
    »Du hast sie geküsst .«
    Simone lacht. »Wie bei der Mafia - Der Pate . Du wirst geküsst, bevor du umgelegt wirst.«
    »War es leicht, Simone? Hast du ihnen in die Augen geschaut - hast du Kelvin in die Augen geschaut?«
    Simone lacht lauter. »Was ist denn schon dabei? Jeder muss mal sterben.«
    »Rede weiter«, sagt Milo.
    Huck fährt fort: »Du hast ihnen in die Augen geschaut.«
    »Die Augen verändern sich«, sagt Simone und macht es ihm mit ihren vor, die jetzt einen verträumten Blick annehmen. »Es ist, als ob man zusieht, wie das Licht ausgeht. Da ist nichts mehr drin.« Wieder biegt sie den Rücken durch. »Ich habe gesehen, wie das Licht in ihren Augen ausgegangen ist, und dabei bin ich gekommen .«
    Milo ballt eine Faust. »Wir haben sie!«

    Sie lässt die Tüte in den Sand fallen. »Hier ist alles, was du wolltest. Ich wünsche dir ein schlechtes Leben.«
    Die Kamera läuft unverwandt weiter.
    »Was denn, glaubst du, ich will dich verarschen, du Penner? Komm her, schau rein.«
    »Was hast du mit ihnen gemacht, Simone?«
    »Sie gegessen«, sagt Simone. »Mit Saubohnen und Chianti … Was haben wir gemacht ? Wir haben ihnen Dynamit in den Arsch gesteckt - wen kümmert’s. Nimm das und kriech davon wie die Made, die du bist.«
    Sie beugt sich zur Tüte, greift hinein und holt ein Bündel Scheine heraus. Wirft es.
    Huck rührt sich nicht, und das Geld landet im Sand.
    Simone starrt darauf. »Was ist?«
    »Ist schon gut«, sagt Huck. »Lass es liegen und geh.«
    Simone mustert ihn.
    »Lass es liegen und geh«, wiederholt Huck. »Führ das Leben, das du deiner Meinung nach verdienst.«
    »Was ist das, ein Fluch, eine Art Zauber?«, fragt Simone. »Ein Fluch von dir ist wie ein Segen.«
    Dann wendet sie sich ab, als wolle sie gehen. Hält inne und fährt herum. Steckt die Hand in die Tüte und holt etwas heraus, das kein Geld ist.
    Es ist lang und schmal; sie hält es hoch.
    »Oh Scheiße«, murmelt Fox, als sie auf Huck losgeht.
    Die Kamera erfasst ihre Augen, die hitzig und eiskalt zugleich sind.
    Hucks Hände schießen in die Kamera, als er nach dem Messer greift.
    Simone stößt zu, dreht sich und schnaubt. Blut spritzt.
    Huck sagt nichts, als sie weiter auf ihn einsticht.
    Milo rennt zur Verandatreppe, die zum Strand führt, Reed folgt ihm auf dem Fuß, überholt ihn.

    Aaron Fox glotzt auf den Bildschirm.
    Ich sehe seinen Gesichtsaudruck, als ich Milo und Reed hinterherrenne.
    Wenn man ihn jetzt sieht, glaubt man nicht, dass er jemals ein selbstbewusster, eleganter Mann war.
    Die Geräusche vom Bildschirm, nass, dumpf, beharrlich, dringen mir in die Ohren, als meine Füße auf den Sand treffen, dann bin ich außer Reichweite und brauche nichts mehr zu hören.

42
    Als wir zu der Stelle kommen, an der Simone Travis Huck angegriffen hat, hockt er im Schneidersitz im Sand, wie ein Yogi. Mit ruhiger Miene betrachtet er das Blut, das ihm über Hände, Arme und Brust läuft.
    Simone liegt ein paar Schritte entfernt am Boden, nur wenige Zentimeter vom Wasser entfernt, den flachen Bauch mit den zwei blinkenden Piercings dem Mond zugewandt.
    Das Messer ragt seitlich aus ihrem Hals. Ein Küchenmesser mit langer Klinge und Holzgriff. Ihr Körper ist verdreht, als wolle sie fliehen. Die Augen sind weiß und stumpf.
    Moe Reed geht in die Hocke, wie ein Fänger beim Baseball. Tastet nach dem Puls.
    Er steht auf, schüttelt den Kopf und geht zu Milo, der bei Travis ist.
    Er und Reed kümmern sich um Huck, reißen sich die Hemden herunter, um sie zum Abbinden zu benutzen. Innerhalb von Sekunden sind Milos Unterhemd und Reeds breite, bloße Brust voller Blut.
    Huck scheint sich über den ganzen Wirbel zu amüsieren.
    Zwei Bündel mit Geld liegen im Sand. Später werden wir
feststellen, dass beide aus Ein-Dollar-Scheinen bestehen, mit einem Zwanziger auf Vorder- und Rückseite.
    Jeweils siebzig Dollar.
    Aaron Fox taucht auf, sieht sich die ganze Szene an. Er nähert sich Simones Leiche mit einem Blick, als wäre sie etwas Außerirdisches, Schleimiges, das von der Flut angespült worden ist.
    Eine Welle schwappt über ihr Gesicht und hinterlässt Schaum auf ihrem Gesicht,
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